31.08.2009

Grace Kritik +Trailer

Autor und Regisseur Paul Solet liefert mit Grace keinen Horror, sondern einen rechten Ekel-Film ab. Anscheinend ursprünglich inspiriert vom Schwangerschafts-Horror Rosemary's Baby schießt Solet allerdings über alle Grenzen hinaus und lässt jedwede Idee von "gutem Geschmack" oder von Horror, der einem eine wohlige Gänsehaut bereitet weit, weit hinter sich zurück. So weit, dass ich dafür plädiere, unter den Kinositzen Spucktüten und eine Prise "Riechsalz" bereitzuhalten. Es gibt jede Menge Blut, rohes Fleisch und fast meint man, den Fliegen anlockenden Gestank wahrnehmen zu können.

Madeline Matheson (Jordan Ladd, Grindhouse, Death Proof, Hostel II) ist eine der Frauen, die unbedingt ein biologisches Kind haben müssen, um weiterleben zu können. Nach 3 Jahren Hormonbehandlung und Fehlgeburten ist es endlich soweit - sie ist schwanger. Sie und ihr Mann Michael (Stephen Park) haben sich entschieden, dieses Mal der Hebamme Patricia (Samantha Ferris, Spiel mit der Angst) zu vertrauen. Und das, obwohl Schwiegermutter Vivian (Gabrielle Rose) Madeline unbedingt ihren Leibarzt Dr. Sohn (Malcolm Stewart, demnächst: Helen, Moon) aufzwingen will. Madelines Wahl scheint Sinn zu machen, denn Patricia kann gerade noch eine Fehler Dr. Sohns verhindern.

Doch dann haben Madeline und Michael einen Autounfall, bei dem Michael um's Leben kommt. Madeline erfährt, dass auch ihre ungeborene Tochter Grace gestorben ist. Sie ist nicht bereit, auch dieses Kind aufzugeben und will es "austragen". Beim Geburtstermin geschieht ein Wunder, Grace erwacht zum Leben. Bald zeigt sich aber, dass mit dem Baby etwas nicht stimmt. Es stinkt (wie eine Leiche), zieht die Fliegen an und interessiert sich mehr für Blut als für Muttermilch...

Es ist wohl der Horror-erfahrenen Hauptdarstellerin Jordan Ladd (Tochter von Charlie's Angel Cheryl Ladd) zu verdanken, dass dieser Film seit Anfang des Jahres auf unzähligen Filmfestivals gezeigt wurde. Die kranken Figuren, einschließlich der Schwiegermutter Vivian, üben anfänglich eine Faszination aus und man fragt sich, wie's weitergeht. Nach der Geburt von Baby Grace geht's allerdings dann steil bergab.

Filmemacher Solet war nicht sonderlich erfolgreich damit, seinen 6-minütige Kurzfilm Grace zu einem gerade 'mal 85 Minuten langen Film auzuweiten. Ich hätte mir mehr Plot und Horror und weniger Ekel-Szenen gewünscht. Der Film macht einfach keinen Spaß.

Grace -- Genre: Horror -- deutscher Kinostart: steht nicht fest. Deutschlandpremiere: Fantasy Filmfest 2009 -- FSK: nicht bewertet
Drehbuch: Paul Solet (Langfilmdebut)
Regie: Paul Solet (Langfilmdebut)

Grace Trailer (engl.)



Startseite

Abonniere den Newsletter! Einfach hier klicken

Keine Kommentare: