30.10.2008

Kritik - Mirrors mit Kiefer Sutherland


Gleich zu Anfang von Mirrors (Remake von Into the Mirror) sehen wir einen Mann auf der Flucht, der sich dann - umgeben von Spiegeln - die Kehle aufschlitzt (video). Beim Anblick des Blutstrahls fürchtet man schon, in einem Slasher-Horror gelandet zu sein, doch ganz so geht's nicht weiter (der zweite ekelhafte Selbstmord schlägt den ersten auf der Horror-Skala um Längen, nebenbei bemerkt).

Die Autoren Alexandre Aja und Gregory Levasseur (beide auch: P2, The Hills Have Eyes) stellen uns erst einmal den Protagonisten vor, damit wir ihm für den Verlauf des Filmes die Daumen drücken und um sein Leben/seine geistige Gesundheit bangen können. Dieses Manöver funktioniert erst einmal ausgesprochen gut. Nicht zuletzt deshalb, weil man Hauptdarsteller Kiefer Sutherland die Rolle des unter Druck stehenden Alkoholikers völlig abkauft. Doch leider, leider setzen die Filmemacher dann auch noch auf "Familie in Lebensgefahr", was nicht halb so gut ankommt. Letztlich ist Mirrors etwas spannender und stimmungsvoller als Into the Mirror, nicht ganz so überladen, hat aber neue Schwachstellen.

Ben Carson (Kiefer Sutherland) ist vorläufig suspendiert. Das NYPD hat ihn bis zur Klärung einer Schießerei mit Todesfolge suspendiert und auch seine Frau Amy (Paula Patton, demnächst: Push) hat ihn als Ehemann und Vater bis auf weiteres suspendiert. Noch nicht einmal zum Geburtstag seines sechsjährigen Sohnes Michael (Cameron Boyce, derzeit auch Eagle Eye) soll Ben seine Kinder besuchen dürfen - es kommt zum Streit. Etliche 08/15 Ehe-Streitereien folgen, was sehr schade ist. In einem Thriller/Horror kommt das nicht gut, da will ich keine Szenen einer Ehe sehen. Außerdem ist das Thema "verschmähter Ehemann muss sich rehabilitieren" nicht unbedingt frisch.

Kein Wunder, dass Ben frustriert und wütend ist. Seit über drei Monaten hat er schon keinen Alkohol mehr getrunken und kämpft sich mittels Medikamenten durch den Tag. Jetzt will er der Couch seiner ihn bemutternden Schwester Angela Carson (Amy Smart, demnächst: Crank 2) entkommen.

Ben nimmt einen Job als Nachtwächter des ausgebrannten Luxus-Kaufhauses Mayflower ohne zu zögern an, er braucht das zusätzliche Einkommen. Dort fallen ihm gleich die blankgeputzen Spiegel auf - und später auch die Handabrücke, die darauf zu sehen sind. Er hat Visionen vom Kaufhaus-Brand, meint einmal sogar, selbst zu verbrennen. Allerdings trägt Ben eine reale Wunde davon und findet die Brieftasche des Selbstmörders, den wir ganz zu Anfang sahen. Ben tut dann das, was er so gut kann: er spielt Detektiv.

Die Hinweise aus der "realen Welt" häufen sich und gleichzeitig treibt ein Geist sein Unwesen im düsteren Mayflower. Auch im Haus der Carsons taucht der Geist auf und zieht Michael in seinen Bann. Natürlich glauben weder Angela noch Amy die Geistergeschichten und halten Ben für kirre... Doch das soll sich rächen.

Nach dem grausigen zweiten Selbstmord dreht Ben Carson/Kiefer Sutherland zunehmend seinen inneren Jack Bauer aus der Serie 24 auf und holt sich hilfreiche Informationen bei Larry Byrne (Jason Flemyng, demnächst: Der seltsame Fall des Benjamin Button). Während Amy und die Kids um ihr Leben kämpfen, versucht Ben, den Fall aufzuklären.... Wettlauf mit der Zeit etc.

Dass Aja und Levasseur sich entschieden haben, der von ihnen erfundenen Familie (die der Held in Into the Mirror nicht hatte) so viel Gewicht beizumessen, sie zur Hauptmotivation von Ben Carson zu machen, funktioniert leider nur am Anfang. Im Verlaufe der Geschichte ist es aber genau diese 08/15 Storyline, die Mirrors abflachen lässt und gegen Ende das Genick bricht.

Auch schreckte Aja nicht davor zurück, Paula Patton B-Movie mäßig in lächerlich tief ausgeschnittenen Tops herumlaufen und dann auch noch im Wasser plätschern zu lassen, wo sie ihrem völlig überforderten Filmsohn das Leben retten muss. Schade nur, dass Amy ganz am Anfang so unsympathisch 'rüberkommt, dass dem Zuschauer ihr Schicksal nicht wirklich am Herzen liegt. Die häufigen Streitereien zwischen ihr und Ben verstärken noch den Eindruck, dass die Trennung der beiden eine gute Idee ist. Wir bangen zwar mit dem leidenden Ben, aber sein Ziel (happy family) berührt uns nicht. Daran ändern auch die ständigen (und eher störenden) Blicke in's Haus der Carsons und der Vorgänge dort nicht viel.

Mirrors hat für's Auge mehr zu bieten als das eher kopflastige Into the Mirror. Die Location für das Mayflower hat viel zur Spuk-Atmosphäre beigetragen, auch wenn die Filmemacher etwas zu angetan waren von ihrem Fund und die Augen bzw. die Kamera nicht von dem Gebäude lassen konnten.

Das Eliminieren einiger Subplots war sicherlich eine gute Idee, doch das Einfügen der Familienstory funktionierte dann wieder nicht. Alles in allem bietet Mirrors sicher mehr von dem, was man vom Horror/Thriller-Genre erwartet, hat gute Effekte und Kiefer Sutherland zu bieten, aber begeistert sind wir auch von dem Remake nicht. Besser machen ist gar nicht so einfach.

Mirrors - deutscher Trailer
Mirrors - die ersten 3 Minuten (engl.)
Mirrors - Original-Trailer und Interview mit Alex Aja (engl)

Mirrors - Kiefer Sutherland (video)

Mirrors - Genre: Horror - FSK: ab 18 -- deutscher Kinostart: 30.10.2008
Drehbuch: Alexandre Aja & Gregory Levasseur, basierend auf dem koreanischen Film Into the Mirror
Regie: Alexandre Aja (The Hills Have Eyes, High Tension)

Mirrors Cast:
Ben Carson - Kiefer Sutherland
Amy Carson - Paula Patton
Angela Carson - Amy Smart
Michael - Cameron Boyce
Larry Byrne - Jason Flemyng

Andere Fantasy Filmfest 2008 Teilnehmer:
The Strangers
The Chaser
Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird
Shuttle

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Video: Joaquin Phoenix: Keine Filme mehr - nur noch Musik!

Mal eben so nebenbei gab Joaquin Phoenix (Helden der Nacht) bei einem Charity Event bekannt, dass Two Lovers (mit Gwyneth Paltrow) sein letzter Film sein wird. Two Lovers feierte übrigens dieses Jahr in Cannes Weltpremiere, einen deutschen Kinostart gibt's bis dato noch nicht.

Joaquin Phoenix hängt die Schauspielerei an den Nagel? Reporter Jason Kennedy von E! war darüber so erstaunt, dass er gleich nochmal bei Joaquins Schwager Casey Affleck nachfragen musste, ob Phoenix eben einen Witz gemacht hat. Nö. Affleck meinte, Joaquin würde wohl eine neue CD 'rausbringen oder sowas. (Gerüchten zufolge mit der Brit-Band The Charlatans.)

Beide waren nicht gerade super gesprächig. Weil Kennedy völlig vor den Kopf geschlagen war und die Ankündigung von Joaquin gar nicht glauben konnte, lief der einfach davon.... Die feine war das gerade nicht, passte jedoch zu seinem Aufzug... Igendwie erinnerte er an Heath Ledger.... Andererseits kann man verstehen, dass nicht jeder ein Charity Event (zugunsten einer vom kürzlich verstorbenen Paul Newman gegründeten Charity) für den passenden Ort für den ganzen Medienzirkus hält.

Joaquin Phoenix und Casey Affleck (1:03)



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26.10.2008

Into the Mirror - Kritik und Trailer

Was liegt näher, als sich zum Kinostart des Remakes Mirrors mit Kiefer Sutherland (wurde ja schon auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest gezeigt) die koreanische Vorlage Into the Mirror anzusehen? Es ist einfach spannend zu sehen, wie sich die Projekte verändern (gut oder schlecht), welche Auswahl Autoren und Regisseure treffen, usw. Eins vorneweg: Ich sah zuerst das Remake und hinterher Into the Mirror.

Into the Mirror ist ein Geister-Horror, der eher schlecht als recht wie ein Krimi funktioniert. Autor und Regisseur Kim Sung-ho erzählt seine komplex angelegte Story mit Liebe zum Detail - was auf Kosten der Spannung geht. Tempo/Timing Fehlanzeige. Schön gruselig ist dieser "Horror" nicht, denn die Spiegel und andere reflektierende Oberflächentr und der Geist geben nicht allzuviel her. Dafür gibt's Blut und eklige Selbstmorde, aber auch die im eher erträglichen Maß.

Yeong-Min Wu (Ji-tae Yu) ist ein in Ungnade gefallener Held. Als Cop versagte er bei einer Geiselnahme, was seinen Kollegen das Leben und unseren Helden die Ehre kostete. Als Sicherheitschef im Kaufhauses seines Onkels fristet er nun sein trauriges Dasein, ertränkt seinen Frust öfters in Alkohol. Das Kaufhaus soll in einer Woche wiederöffnet werden - ein Jahr, nachdem es dort einen folgenschweren Brand gegeben hatte. Die offensichtlich abergläubische Bevölkerung fürchtet, dass über dem Gebäude ein Fluch hängt.

In den Tagen vor der Eröffnung gibt es in dem Gebäude zwei Selbstmorde. Oder sind es Morde? Die korrupte Polizei will das eigentlich gar nicht so genau wissen, denn sie wird dafür bezahlt, dass die Eröffnung des Kaufhauses wie geplant stattfindet. Die Medien erschweren das allerdings. Interessant ist bei den beiden Selbstmorden, dass beide Personen vorher etwas getan haben, wofür sie bestraft werden müssen: Ladendiebstahl und Voyeurismus.

Into the Mirror verfolgt die Schmiergeldaffäre, Yeong-Mins Anstrengungen, alles aufzuklären (aber auch alles), seine Furcht vor Spiegeln zu überwinden, sein eigenes Trauma aufzuarbeiten bzw. seinen Ruf wiederherzustellen, und weitere Selbstmorde. Dazu gibt's noch den Geist und ein mysteriöses Zwillingspaar. Bestimmt habe ich noch das eine oder andere vergessen. Klar ist nur, dass die Story überladen ist.

Anfänglich fand ich es ganz schön, wie Kim Sung-ho immer wieder Variationen zum Thema Spiegelung und Wahrnehmung eingearbeitet hat, doch irgendwann wurde das dann selbst mir zu viel. So wurde aus dem Geister-Horror letztlich ein relativ interessanter, wenngleich nicht fürchterlich spannender Krimi - eher ein Drama. Als solches betrachtet ist Into the Mirror durchaus unterhaltsam.

DVD: Into the Mirror (Special Edition)

Into the Mirror - Original-Trailer (2:01)



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22. Fantasy Filmfest


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25.10.2008

Last Chance Harvey Trailer - Dustin Hoffman, Emma Thompson

Update: Liebe auf den zweiten Blick Filmkritik mit Trailer

Das romantische Drama Liebe auf den zweiten Blick (OT: Last Chance Harvey) läuft vor dem US-Kinostart im Januar im Dezember noch schnell in einigen US-Kinos an - macht man sich Hoffnungen auf Oscar(s)? Schön, wenn diese berechtigt sind. Ein Blick auf den Cast (und den schönen Trailer) geben Hoffnung auf gutes Kino-Entertainment.

In Liebe auf den zweiten Blick sehen wir Dustin Hoffman als Harvey Shine, den sein Chef (Richard Schiff, Eli Stone) gewaltig unter Druck gesetzt und drohend "eine letzte Chance" eingeräumt hat. Harvey fliegt nach London, um der Hochzeit seiner Tochter (Liane Balaban, Vielleicht, vielleicht auch nicht) beizuwohnen. Diese will sich allerdings lieber von ihrem Stiefvater (James Brolin) zum Traualtar führen lassen. Ein weiterer Schlag also.

Einziger Lichtblick in Harveys Leben ist Kate (Emma Thompson, Wiedersehen mit Brideshead), eine Zufallsbekanntschaft, die er hofiert. Kate ist von seinem Tempo etwas erstaunt, doch kann er sie anscheinend beeindrucken und mitreißen.

Schönes Gefühlskino für die kalte Jahreszeit also, bei uns evtl. (hoffentlich!) im Frühjahr 2009 zu sehen. Daumen drücken! UPDATE: deutscher Kinostart: voraussichtlich 09.04.2009. Cool!

Auch mit dabei sind u. a. Kathy Baker, Michael Landes (demnächst: Lakeview Terrace).

Liebe auf den zweiten Blick deutscher Trailer (2:20)



Liebe auf den zweiten Blick (Last Chance Harvey) - Original Kino-Trailer engl. (2:30)



Liebe auf den zweiten Blick
Drehbuch und Regie: Joel Hopkins

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Gefühlskino auf DVD: Things We Lost In the Fire -- Das Lächeln der Sterne

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23.10.2008

Ananas Express - Kritik und Trailer


Die Kiffer-/Action-Klamotte Komödie Ananas Express kommt frisch vom Fliessband des Über-Produzenten Judd Apatow, dessen Namen im Zusammenhang mit Ananas Express immer erwähnt wird, als wäre er ein Gütesiegel. Apatow ist ein überaus talentierter Drehbuchautor und in dieser Eigenschaft kann man durchaus von Qualität und Kreativität sprechen (Leg' Dich nicht mit Zohan an, Walk Hard: Die Dewey-Cox Story, Beim ersten Mal, demnächst: Funny People), doch als Produzent beeindruckt Apatow neuerdings nur noch mit Quantität (Stiefbrüder, Drillbit Taylor - Ein Mann für alle Unfälle). Mit Ananas Express wurde ein neuer Tiefpunkt erreicht. Nur gut, dass der Film FSK 16 hat, denn sich diese Kifferkomödie stocknüchtern anzusehen hat sich als wenig empfehlenswert erwiesen. Das Drehbuch zu Ananas Express stammt von Evan Goldberg (Superbad) und Hauptdarsteller Seth Rogen (Superbad, Drillbit Taylor - ein Mann für alle Unfälle).

Ananas Express ist Wunscherfüllung für Loser, die fest an diese Art von stereotypen Männerfreundschaften glauben, die uns von solchen Filmen immer gerne gezeigt werden -- und vor allem daran, dass es auch für sie möglich ist, eine junge Blondine mit unwiderstehlich sexy beschränktem IQ (sie geht ja auch noch zur High School...) zu daten.

Dale Denton (Seth Rogen,
Superbad, Beim ersten Mal) ist ein unterdurchschnittlich aussehender Loser, der wenigstens einen soliden Job hat, mit dem er sich sein Marihuana finanzieren kann. Da er immer exzellenten Pot hat - Marke Ananas Express - ist ihm auch Angie (Amber Heard, All the Boys Love Mandy Lane, The Fighters, demnächst: The Informers - Die Informanten) derart zugetan, dass sie ihn sogar ihren Eltern Robert (Ed Begley jr., TV: Veronica Mars, demnächst: Making Change, Balancing the Books) und Shannon (Nora Dunn, DVD: Southland Tales, demnächst: My Suicide) vorstellen will. Die vielbeschäftige Amber Heard spielt hier eine ähnliche Rolle wie in ihren letzten beiden Filmen. Funktion: Trophäe. Sollte Dale das Super-Pot ausgehen, könnte Angie in einem nüchternen Moment 'mal genauer hinsehen oder sich gar umsehen und dann... Dale ist sich dessen bewusst, er erwartet das Ende. Stündlich.

Das Drama bzw. die Action in Ananas Express startet mit dem im Auto kiffenden Dale, der beobachtet, wie Drogenboss Ted (Gary Cole, Conspiracy - Die Verschwörung, TV: Desperate Housewives, demnächst: Forever Strong, The Last Stan) im Beisein der korrupten Polizistin Carol (Rosie Perez) einen Mord begeht. Panisch wirft er seinen brennenden Joint aus dem Fenster und will flüchten, wobei er allerdings Teds Aufmerksamkeit auf sich zieht. Völlig paranoide rast er zu seinem Dealer Saul Silver (James Franco, Im Tal von Elah, derzeit auch in Das Lächeln der Sterne, demnächst: Milk), der Ananas Express exklusiv vertreibt, und die beiden begeben sich auf die Flucht.

Saul ist der mellow Pothead, der Stoner, den wir alle kennen. Er schaut aus wie der Posterboy für Seattle Grunge, 90er Jahre. Als Saul und Dale nebeneinander auf dem Sofa sitzen, zwei Fernseher und die Stereoanlage sorgen mit vereinter Kraft für's Entertainment, da erinnert mich das irgendwie an Wayne und Garth aus dem unterhaltsameren Wayne's World. Auch als eine Szene an American Pie erinnert wünschte ich mir, ich wäre zuhause und könnte mir einen Film ansehen, der witzig ist, eine durchgängige Story und interessante Figuren hat und zusätzlich auch noch Herz anstatt diese Sketch-Klamotte, die mit dümmlichen Slapstick-Einlagen und gähnenswerter Action um Lacher bettelt. Die Gegensätze zwischen Saul und Dale tragen die Story eine Weile, doch die langweilige/geistlose Action kann Hirnzellen zum Schmelzen bringen "wie Butter auf einem frischen Stapel Pancakes", um's mit Ananas Express zu sagen.

Zu empfehlen ist der Film nur denjenigen, die sich mit Dale oder Saul identifizieren können, Fans von Seth Rogen und/oder dieser Art von Humor sind, also schon beim Trailer Tränen lachen -- da nichts davon auf mich zutrifft, erspare ich mir hier weitere Details. Nur soviel noch: Von Amber Heard gibt es weniger zu sehen, als man auf Grund des Trailers (unten) vermuten könnte. Im Mittelpunkt hier steht die vorhersehbare Entwicklung einer "Männerfreundschaft". Prost.

Soundtrack (mit Reinhör-Funktion):>> Pineapple Express


Ananas Express -- Genre: (Stoner-)Komödie/Action -- FSK: ab 16 -- deutscher Kinostart: 23.10.08

Drehbuch: Seth Rogen und Evan Goldberg
Regie: David Gordon Green (Undertow - im Sog der Rache, ab morgen auf DVD: Engel im Schnee)

Ananas Express Cast:
Dale Denton - Seth Rogen
Saul Silver - James Franco
Red - Danny McBride (Tropic Thunder, Drillbit Taylor - ein Mann für alle Unfälle, demnächst: Land of the Lost)
Carol - Rosie Perez (The Take - Rache ist das Einzige, was zählt)
Ted - Gary Cole (Conspiracy - Die Verschwörung, TV: Desperate Housewives, demnächst: Forever Strong, The Last Stan)
Angie Anderson - Amber Heard
Robert Anderson - Ed Begley jr.
Shannon Anderson - Nora Dunn

Ananas Express - deutscher Kinotrailer (1:37)



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22.10.2008

Das Laecheln der Sterne - Kritik und Trailer


Nachdem Diane Lane als Connie Summer in dem Thriller Untreu ihren Film-Ehemann Richard Gere betrog, sind die beiden in Das Lächeln der Sterne wieder ein (Film-) Liebespaar. Damit enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Das Lächeln der Sterne ist ein altmodisches und auch melancholisches romantisches Drama für Erwachsene, das einen grandiosen Hang zu Melodrama und Kitsch hat - und trotzdem die Zuschauer faszinieren kann. Es ist die Melancholie und die unerwartet aufkeimende Hoffnung der beiden sympathischen und menschlichen Hauptfiguren, beide keine 20 mehr, die den Film seltsam faszinierend machen und uns seine Fehler ertragen lassen - bis zum dramatischen Ende (Taschentuch-Alarm) und der letzten lächerlich oberkitschigen Einstellung (die damit absolut den Vogel abschiesst). Für den TV-Regisseur George C. Wolfe ist das der erste Kinofilm - was man mitunter deutlich merkt.

Der Mut zu altmodischem Schmalz und Melodrama ist in etwa so beeindruckend wie der Mut des Malers John Currin. Wenn schon, dann aber richtig, volles Risiko. Das hat einen ganz eigenen Charme. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Nicholas Sparks (Wie ein einziger Tag, Message in a Bottle)-- > Das Lächeln der Sterne: Roman

Adrienne Willis (Diane Lane, Untraceable, Jumper, demnächst: Killshot) hat sich von ihrem Mann Jack (Christopher Meloni, TV: Law & Order SVU, Harold & Kumar I + II, demnächst: Brief Interviews with Hideous Men, The Prodigy) getrennt, der sie betrogen hat. Er will sich unbedingt mit ihr versöhnen. Auch ihre beiden Kinder Amanda (Mae Whitman, Boogeyman 2, demnächst: Berry Munday) und Danny (Charlie Tahan, I Am Legend, demnächst: Burning Bright) bedrängen sie, den Vater wieder einziehen zu lassen.

Adrienne will sich das überlegen, während sie für ihre Freundin Jean (Viola Davis, TV: Law & Order SVU, demnächst: Doubt) deren kleines Inn am Meer hütet. Als einziger Gast ist der Chirurg Dr. Paul Flanner (Richard Gere, I'm Not There, The Hunting Party, demnächst: Amelia) angesagt. Auch der kommt nicht zum Urlaub machen, sondern will sich mit dem Mann einer verstorbenen Patientin (Scott Glenn (Das Bourne Ultimatum, demnächst: Surfer Dude, W.) treffen, der ihn verklagt hat.

Während Paul seine Familie der Karriere opferte, hat Adrienne ihre Karriere und Passion nach und nach der Familie geopfert. Beide suchen nach neuen Wegen für eine bessere Zukunft, sehnen sich nach Veränderung. Mit einem völlig fremden Menschen, der ja unvoreingenommen ist, kann man gut über solche Dinge reden. Vertrauen ist schnell hergestellt und man traut sich auch, kritisch zu sein.

Bezeichnend ist dabei auch folgende Szene: Nach etlichen Gläsern Wein beschließt Adrienne, die Vorratskammer ihrer Freundin Jean von den vielen Konserven zu befreien, deren Haltbarkeitsdaten schon seit Jahren überschritten sind. Zusammen machen sie und Paul ein Spiel daraus. Doch am nächsten Tag geht sie hin und räumt alles wieder in die Regale. Ob sie ihre beste Freundin jemals darauf angesprochen hat? Wohl kaum. Denn bei guten Freunden drücken wir gerne beide Augen zu, wir lieben sie samt ihrer Fehler und Eigenheiten. Bei unseren Partnern sind wir möglicherweise nicht so großzügig (die offene Tube Zahnpasta kann da bekanntlich zum Fels des Anstosses werden).

Bei Wein und dramatischem Unwetter kommen sich Adrienne und Paul näher, werden von einer Leidenschaft überrascht, mit der sie in ihrem Leben schon nicht mehr gerechnet hatten. Doch vor einem eventuellen Happy End muss sich Adrienne mit ihren Kindern auseinandersetzen und auch Paul hat noch einiges zu klären mit seinem Sohn Mark (James Franco, Ananas Express, Im Tal von Elah, demnächst: Milk, Howl).

Der weitere Verlauf der Geschichte ist sehr schön gelöst und zeugt von der Reife der Figuren, die trotz der manchmal extrem konstruierten Umstände (z. B. Unwetter) recht authentisch daherkommen. Sie agieren nicht plötzlich völlig kopflos und werfen ihr altes Leben über Bord, sondern gehen mit Bedacht mit der neuen Situation und dem potenziellen neuen Partner - und auch sich selbst - um. Angewandte Lebenserfahrung. Der Film erhielt das Prädikat "wertvoll".

Warnung: Das Lächeln der Sterne zielt mutig und unbeirrt auf die Tränendrüse. Wohlmeinend, bestimmt, denn der eine oder andere Zuschauer hätte vielleicht auch gerne eine Zukunft, die besser ist als die Gegenwart, und der erhält hier einen sanften Schubs. Oder wir sind einfach froh, dass unser dritter Akt (hoffentlich) noch in weiter Ferne liegt.

Den Valentinstag knapp verpasst, kommt Das Lächeln der Sterne ab dem 17. Februar 2009 in den Handel: >Das Lächeln der Sterne DVD mit alternativen Szenen, Interviews und Music-Clips. Alternativ: Das Lächeln der Sterne - Blu-Ray

Auf dem Original Soundtrack zum Film finden wir u. a. Titel von Count Basie (Jive & Five, Moten Swing) und Dinah Washington (Backwater Blues und mit Brook Benton A Rockin' Good Way). Hier geht's zum Soundtrack: Das Lächeln der Sterne (Originaltitel: Nights in Rodanthe)

Das Lächeln der Sterne --
Genre: Drama -- FSK: ab 6 Jahren.
Drehbuch: Ann Peacock (Die Chroniken von Narnia I, demnächst: The Killing Rooom) und John Romano (Das dritte Wunder, demnächst: The Prodigy), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nicholas Sparks (Wie ein einziger Tag)
Regie: George C. Wolfe (bisher nur TV)

Das Lächeln der Sterne
Cast:
Adrienne Willis - Diane Lane
Dr. Paul Flanner - Richard Gere
Jack Willis - Christopher Meloni
Jean - Viola Davis
Amanda Willis - Mae Whitman
Danny Willis - Charlie Tahan
Mark Flanner - James Franco
Robert Torrelson - Scott Glenn
Charlie Torrelson - Pablo Schreiber (TV: The Wire, demnächst: Vicky Cristina Barcelona, Favorite Son)

Das Lächeln der Sterne
- deutscher Trailer
(2:19)



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19.10.2008

Terrence Howard Interview zu Iron Man 2, Musik

In einem Radio-Interview mit dem Sender NPR sagte Terrence Howard (Iron Man, Die Fremde in Dir) heute, dass es ihn sehr überrascht hat, als er hörte, dass er in Iron Man 2 nicht wieder die Rolle des Jim "Rhodey" Rhodes spielen wird.

In dem Interview bemerkte Howard, dass Marvel seine Entscheidung ihm gegenüber nicht begründet hat. Die Verträge, die wir machen und untschreiben sind oft nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind, fügte er hinzu. Es hörte sich sehr an, als sei Terrence Howard davon ausgegangen, bei mindestens zwei Iron Man Filmen als Rhodey dabei zu sein. [Die Rolle des Rhodey wird in Iron Man 2 übrigens von Don Cheadle gespielt werden.]

Dabei kam er damals nicht nach Los Angeles, um Schauspieler zu werden, sondern wollte Musik machen. Diesen Traum hat sich Terrence Howard jetzt mit der CD Shine Through It erfüllt, die im September herauskam: Shine Through It [UK-Import] Auf der CD ist Howards Sohn als Background Sänger zu hören.

Das Interview ist insgesamt äußerst mellow, vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil Terrence Howard erst vor zwei Wochen seine Mutter verloren hat und derzeit anscheinend versucht, sein Leben neu zu ordnen. Dabei kann's auch schon 'mal passieren, dass ihn seine zukünftige Nachbarin, eine betagte Dame, für den Handwerker hält und ihn für einen Job anheuert - den Howard auch zusammen mit seinem Bruder ausführt.

Das Interview dauert >40 Minuten. Wer es sich anhören will, der klicke einfach hier: Terrence Howard NPR Interview


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