17.09.2008

How She Move Kritik + Trailer


Für Raya Green (Rutina Wesley, demnächst: TV True Blood) endet ihre Zeit in einer Privatschule, als ihre drogensüchtige Schwester stirbt. Beim Versuch, den Junkie zu retten, hat sich die Familie finanziell verausgabt. Vater David (Conrad Coates, TV: Kyle XY) sieht sich wieder und wieder ein altes Video an, das zeigt, wie Raya von ihrer Schwester das Stepping lernt.

Wieder in ihrer alten Nachbarschaft in Toronto unter den Einwanderern zu leben, wieder in ihre alte Schule gehen zu müssen, beides fällt Raya nicht leicht. Die Mitschüler haben Vorbehalte gegenüber der Ex-Elite-Schülerin, die einmal eine von ihnen war. Raya selbst hat nur den Plan, super Noten zu bekommen und irgendwann vielleicht ein Stipendium - dann nix wie wieder weg von allem. Sie hat kein Verständnis für ihre alte Freundin Michelle (Tre Armstrong, Save the Last Dance 2), die in der Schule versagt. Doch durch gute Noten verschafft man sich keinen Respekt von diesen Mitschülern...

Von Michelle herausgefordert, zeigt Raya, dass ihr Step besser ist, dass sie's durchaus drauf hat. Es ist bezeichnend, dass das unter dem Vorzeichen eines Konkurrenzkampfs abläuft. Als Raya hört, dass es bei einer Stepping Competition 50.000 $ Preisgeld zu gewinnen gibt, ist sie natürlich dabei. Die Sache hat nur einen Haken: Frauen-Teams gewinnen nie. Deshalb will sie unbedingt im Team von Bishop (Dwain Murphy, demnächst: Poor Boy's Game, Saving God) mittanzen, einem reinen Männer-Team.

Raya muss gegen den Widerstand des Teams ankämpfen, wobei ihr Bishops Bruder Quake (Brennan Gademans) hilft, der ihr die Step-Nummer der Jungs beibringt. Aber auch Rayas Mutter Faye (Melanie Nicholls-King, TV: The Wire) ist gegen ihre Pläne, will nicht, dass sie die selben Fehler macht wie ihre Schwester....

How She Move hat nicht annähernd die Energie von z. B. Save the Last Dance und auch nicht dessen interessante bzw. interessant gemachte Story. Drehbuchautorin Annmarie Morais hat es einfach nicht geschafft, die in der Story durchaus vorhandenen Konflikte auf spannende Weise zu präsentieren. Die Spannungen und Widersprüche zwischen dominanter Kultur und Subkultur(en) und ob/wie man alle in seinem Leben unter einen Hut bringt, das eigentliche Thema des Films also, gehen fast unter. Die Entwicklung von Raya, die zuerst meint, die Kultur ihrer Eltern ablehnen zu müssen, um erfolgreich zu sein, dann aber merkt, dass das gar nicht nötig ist, ist ein Lernprozess, den Morais nicht visuell 'rüberbringen kann.

Einzelne Details, die man in Szenen findet (zum Beispiel zum Thema Essen), haben wenig Aussagekraft, da sie kein vernünftiges Set-Up haben, sondern "in der Luft hängen".

Dadurch, dass Raya keine Freundin hat und auch mit ihren trauernden Eltern nicht wirklich redet, hat sie selten Gelegenheit auszudrücken, was sie bewegt. Die trauernden Eltern streiten sich, doch die Dynamik zwischen den beiden, die recht gegensätzlichen Temperamente, die auch als Spiegel für Rayas Konflikt mit ihren Mitschülern angelegt scheint, ist zu subtil. Raya beobachtet still, trifft Entscheidungen und setzt diese um. How She Move erweckt deshalb den Anschein, als sei es recht emotionslos.

Ohne starkes Drama haben weder die Stepping-Szenen noch das Ende die Wirkung, die sie haben könnten. Die Competition hat dann zwar Spass gemacht, aber fühlte sich wie angetackert an, so, als gehöre sie in einen anderen Film. Einen Film, der mehr Power hat, auch mal 'richtig laut wird - nicht einen, der eher verhalten seine vorhersehbaren Plotpunkte abarbeitet.

How She Move - Original Trailer engl. (2:15)




How She Move - FSK: ab 6 Jahren
Drehbuch: Annmarie Morais
Regie: Ian Iqbal Rashid

How She Move Cast:
Raya Green - Rutina Wesley
David Green - Conrad Coates
Michelle - Tre Armstrong
Bishop - Dwain Murphy
Quake - Brennan Gademans

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13.09.2008

Death Race Trailer + Info

Death Race - deutscher Kinostart: 27. November 2008 -- Death Race Kritik + Trailer

Im Jahr 2012 wird nicht nur die Frau von Jensen Ames (Jason Statham, Bank Job, demnächst: Transporter 3, Crank 2) ermordet, er selbst wird für diesen Mord angeklagt und verurteilt. Der unschuldige Ames sitzt im Hochsicherheits-Gefängnis Terminal Island ein, das von Frau Hennessey (Joan Allen, Das Bourne Ultimatum, demnächst: Good Sharma, Hachiko - A Dog's Story) geleitet wird. Die Gefängnisse wurden zwischenzeitlich privatisiert...

Hennessey veranstaltet den populären Pay-per-View Event Death Race, ein Auto-Rennen, bei dem nur wenige Fahrer überleben, um so die Anstalt rentabel zu machen. Doch Hennessey sorgt auch hinter den Kulissen dafür, dass die Rennen immer aufregend sind. Ames ist einer der Teilnehmer...

Death Race - deutscher Trailer (2:19)




Death Race Original-Trailer engl. - ab 18 Jahren, keine Jugendfreigabe (US) (1:50)



Death Race Trailer engl. ab 18 (US) Version 2 (2:12)



Death Race - Genre: Action - FSK: ab 18
Drehbuch: Paul W. S. Anderson (Alien vs. Predator, Resident Evil 1 - 3), basierend auf Death Race 2000.

Regie: Paul W. S. Anderson (Alien vs. Predator, Resident Evil)

Death Race Cast:
Jensen Ansem - Jason Statham
Hennessey - Joan Allen
Case - Natalie Martinez
Ulrich - Jason Clarke
Machine Gun Joe - Tyrese Gibson
Coach - Ian McShane
Grimm - Robert LaSardo

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12.09.2008

Stiefbrueder Kritik + Trailer -- Ferrell und Reilly

In der Komödie Stiefbrüder von Will Ferrell (Co-Autor) und Adam McKay (Co-Autor und Regisseur) kommen uns Will Ferrell und John C. Reilly als ambitionslose "Nesthocker", die beide verhinderte Musiker sind. Produziert hat u. a. Judd Apatow (Drillbit Taylor - Ein Mann für alle Unfälle, demnächst: Ananas Express), der sich zum Spezialisten für Filme über unreife Männer jeglichen Alters entwickelt.

Der 39-jährige Brennan Huff (Will Ferrell, Die Eisprinzen, DVD: Semi-Pro, demnächst: Land of the Lost) ist ein verhinderter Sänger, der im Haus seiner Mutter Nancy (Mary Steenburgen, Die Fremde in Dir, demnächst: The Open Road, Four Christmases) auf der Couch dahinvegetiert. Der 40-jährige Dale Doback (John C. Reilly, Walk Hard, demnächst: Cirque du Freak) spielt im Haus seines Vaters Dr. Robert Doback (Richard Jenkins (Operation: Kingdom, demnächst: Burn After Reading) Gitarre und übt auf den Drums und macht sonst auch nicht viel.

Als Nancy und Robert heiraten, bringt das natürlich Veränderungen mit sich, die die beiden "Jungs" nicht verkraften wollen. Sie verhalten sich beide wie kindische 10-jährige und so entwickelt sich auch diese Stiefbrüder-Geschichte den Erwartungen entsprechend. Nicht fehlen darf der böse Yuppie Bruder Derek Huff (Adam Scott, demnächst: August, The Great Buck Howard), der als leuchtendes Beispiel vorgeführt wird, dessen unbefriedigte Ehefrau Alice (Kathryn Hahn, TV: Crossing Jordan, demnächst: Revolutionary Road) und eine Psychologin, die dem "kindlichen Charme" einem der beiden Mama-Söhnchen erliegen muss.

Der Unterschied zwischen Stiefbrüder und anderen Patchwork-Family Komödien? Es wird zusätzlich noch masturbiert und gepoppt, geflucht und Gewalttätigkeit gibt's noch extra zuhauf dazu. Wer bei dem Gedanken (und nach Ansehen des Trailers) in freudiger Erwartung grinst, der sollte sich den Film ansehen. Alle anderen können sich diese wenig originelle Story mit dem kindischen Humor wohl ersparen. Tipp: Wer Walk Hard - Die Dewey Cox Story noch nicht gesehen hat, der sollte sich besser das auf DVD ansehen. Ich war von Stiefbrüder sehr enttäuscht. Es wundert mich deshlab nicht, dass der Film auch im Ursprungsland USA kein Hit war.

Was Stiefbrüder fehlt ist vor allem Herz, weshalb Dale und Brennan nicht zu dreidimensionalen Figuren werden. Sie bleiben Karikaturen und daran kann auch das mit Emotionen aufwarten wollende Ende nichts mehr ändern. Too little, too late. Schade eigentlich, denn mit den beiden talentierten Musikern, denen ein "normales" Leben aufgezwungen werden soll, hätte man etwas anfangen können. Schade auch, weil die aufgebotenen Schauspieltalente die Story natürlich nicht verbessern können....

Manchmal hat man das Gefühl, dass Stiefbrüder gerne Walk Hard - Die Dewey Cox Story geworden wäre (John C. Reillys Dale erinnert ab und zu an Dewey), doch die unoriginelle Geschichte schafft das einfach nicht, man hat sich nicht sonderlich bemüht. Der over-the-top Humor ist stellenweise ganz witzig, aber eben doch ziemlich Standard. So bleibt das Gefühl, dass diese Komödie in der Weder/Noch Grauzone angesiedelt ist. Weder ist Stiefbrüder eine "Geschichte, die das Leben schrieb" und hat einen Bezug zur Realität, wie uns das Film-Marketing Glauben machen will, noch ist der Film ein Glanzlicht der Kreativität, das mit einer atemberaubend originellen und völlig abgehobenen Story aufwartet.

Demnächst kommt Will Ferrell wieder singend an -- in der Komödie Semi-Pro, die direkt auf DVD erscheint. Ab 29. September ist die deutsche Fassung davon zu haben: > Semi-Pro (Special Edition, 2 DVDs)

Stiefbrüder - deutscher Trailer (1:46)



Stiefbrüder - Genre: Komödie - FSK: ab 12 Jahren

Drehbuch: Adam McKay & Will Ferrell (beide: Ricky Bobby - König der Rennfahrer, Der Anchorman)
Regie: Adam McKay (Ricky Bobby - König der Rennfahrer)

Stiefbrüder Cast:
Brennan Huff - Will Ferrell
Dale Doback - John C. Reilly
Nancy Huff - Mary Steenburgen
Dr. Robert Doback - Richard Jenkins
Alice Huff - Kathryn Hahn
Derek Huff - Adam Scott

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08.09.2008

Restraint Kritik + Trailer


Der australische Psycho-Thriller Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird ist das wirklich gelungene Spielfilm-Debüt von Regisseur David Denneen und wurde im Rahmen des 22. Fantasy Filmfests gezeigt (noch kein deutscher Kinostart. Update: Jetzt auf DVD: >> Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird).

David Denneen
hat jahrelang Regie-Erfahrung gesammelt (Werbespots), drehte mit einer ihm vertrauten Crew und stellte den beiden eher unerfahrenen seiner drei Hauptdarsteller - Travis Fimmel und Teresa Palmer - auch einen Acting-Coach zur Seite. All das hat sich wunderbar ausgezahlt. Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird sieht trotz kleinem Budget klasse aus und die Schauspieler leisten so viel mehr als man das von Low-Budget Filmen zu erwarten gelernt hat. Das spannende Drehbuch stammt von Dave Warner (TV: McLeods Töchter).

Als Restraint anfängt, da befinden sich der hitzköpfige Ron (Travis Fimmel, demnächst: Surfer Dude, Ivory) und seine Freundin Dale (Teresa Palmer, Grudge 2, December Boys, demnächst: Kids in America, Bedtime Stories) bereits auf der Flucht - samt Leiche im Truck. In einer Szene an der Tankstelle wird schon gleich klar, wie Ron und Dale drauf sind: Für die fehlenden 4,50 $ legt Dale liebevoll Hand an den Tankwart, denn man bleibt ja nichts schuldig und will sich auch die Polizei vom Hals halten. Ron flippt aus und erschiesst den Mann, der dummerweise auch noch die Leiche gesehen hat. Für Dale ist Sex Zahlungsmittel und die Antwort auf alle Fragen, für Ron ist brutale Gewalt die Lösung aller Probleme.

Das Chaoten-Paar landet auf dem Anwesen des agoraphobischen Ex-Kunsthändlers und jetzigem Kunstsammlers Andrew (Stephen Moyer, 88 Minutes, demnächst: TV - True Blood), dem Ron zur Begrüßung das Gewehr auf den Kopf haut. Ron gibt den toughen Kriminellen, Dale freut sich an der Garderobe der verstorbenen Hausherrin bzw. abwesenden Gabrielle, der Verlobten von Andrew. Dumm nur, dass Andrew kein Bargeld im Haus hat und in den Nachrichten Fotos von Dale und Ron gezeigt werden. Den Plan, dass Andrew sie auf der Flucht begleitet, müssen sie aufgrund dessen Agoraphobie begraben.

Während Dale und Ron sich darüber streiten, wie die Flucht weitergehen soll, macht Andrew seinen eigenen Plan. Er will dem Paar zu Geld verhelfen, das Dale von der Bank abholen soll. Dafür muss sie die abwesende Gabrielle spielen. Dale findet Gefallen an dem nötigen Make-Over, bei dem sie auch lernt, wie ein Mitglied der Oberschicht zu sprechen -- und es knistert gewaltig zwischen ihr und Andrew, was zu Andrews Plan gehört. Er will die beiden gegeneinander ausspielen und hat's natürlich auch auf die schöne Dale abgesehen, die leicht zu manipulieren ist.

Während des Make-Overs wird uns klar, wie Andrew operiert, als er Dale die Philosophie hinter dem Sprechen erklärt. Sie soll sich vorstellen, dass alle anderen Menschen kleine Kinder sind. Sie haben also keine Ahnung. Doch lässt man sie das nicht wissen, sondern erklärt ihnen geduldig, was man (von ihnen) will. Durch diese Taktik behält man auch die eigenen Gefühle unter Kontrolle.

Wir sehen daran, dass Andrew kein Neuling auf dem Gebiet der Manipulation ist. Ab und zu gewährt er uns einen kurzen Blick hinter die Fassade bzw. "entgleist" er. Zum Beispiel, als Ron ihm von seinem Plan für seine Selbstständigkeit erzählt.

Bald fragen wir uns, ob Andrew Leichen im Keller hat und welche Entscheidung die Ex-Stripperin Dale treffen wird. Ein Leben auf der Flucht mit einem gewalttätigen Hitzkopf oder ein Leben in diesem Haus mit dem Meister-Manipulator Andrew, der womöglich auch noch ein paar unangenehme Überraschungen in petto hat oder... ?

Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird funktioniert ausgesprochen gut -- tolle Performances von Stephen Moyer, Travis Fimmel und Teresa Palmer, spannendes Drehbuch, stimmungsvolle Bilder, gute Regie.

Ein wenig geärgert haben mich die Entscheidungen von Dale schon, vor allem, als sie das zweite Mal losfuhr ging ich davon aus, dass inzwischen genug passiert ist, um sie all ihren Mut zusammennehmen zu lassen. Solch eine Chance bekommen Frauen in ihrer Situation für gewöhnlich nicht auf dem goldenen Tablett präsentiert. Selbst wenn Dale im Schlafzimmer die Masochistin gibt (Ron sagt etwas, das in diese Richtung ging), muss das ja nicht für alle Lebensbereiche gelten. Eine von Dales Aktionen ganz am Ende von Restraint widerspricht dem auch.

Das Ende von Restraint war spannend und funktionierte ganz toll, keine Frage. Ich nehme es Dave Warren trotzdem übel, dass er Dale dafür "verraten" hat. Schon als sie den Umschlag erhielt, wollte ich gleich wissen, was da drin ist. Als die Antwort darauf endlich viel später kam, war sie böse, zynisch, wenn nicht gar misogynistisch. Das gleiche gilt für die letzten Bilder. Das einzige, was mich in Bezug darauf beruhigte war die Vorstellung, dass damit die Basis für eine Fortsetzung geschaffen wurde. Eine Sequel von Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird würde ich mir selbstverständlich ansehen.

Von Stephen Moyer werden wir (hoffentlich) auch hier sehr bald mehr zu sehen bekommen, denn er spielt einen Vampir in der neuen TV-Serie True Blood. Diese Serien-Adaption der Romane von Charlain Harris hat schon für jede Menge Schlagzeilen und gesorgt und die Neugier kennt keine Grenzen.

Restraint Trailer englisch (2:23)




Restraint - Wenn die Angst zur Falle wird
Drehbuch: Dave Warner (TV: McLeods Töchter, Cut)
Regie: David Denneen

Restraint Cast:
Andrew - Stephen Moyer
Dale - Teresa Palmer
Ron - Travis Fimmel

Andere FF-Teilnehmer:
The Chaser
Mirrors
Shuttle

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