30.04.2010

Zu scharf um wahr zu sein - Kritik, Trailer

In der romantischen Komödie Zu scharf, um wahr zu sein spielt Sympathieträger Jay Baruchel (Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht, demnächst: Duell der Magier) die Hauptrolle des liebenswerten Durchschnittstypen Kirk, der ganz von den Socken ist, dass sich die absolute Traumfrau Molly in ihn verliebt. Im Gegensatz zu vielen Komödien, in denen uns unterdurchschnittlich ausssehende, obermiese Fieslinge als "Durchschnittsmänner" präsentiert werden, ist Kirk tatsächlich ein netter Kerl, dem wir seine Traumfrau wünschen. Gelegentliche Ausflüge in's Land der Sperma-Witze und oberpeinlichen Situationen sind kurz und schaffen es, immer gerade noch so den richtigen Ton zu treffen. Kann man sich durchaus mit dem Date ansehen, ohne dass ihr dabei der Appetit vergeht.

Kirk (Jay Baruchel) wurde von seiner Ex-Freundin Marnie (Lindsay Sloane, Zufällig verheiratet) kalt abserviert. Über seine Hoffnung auf eine Versöhnung macht sie sich nur lustig. Der schüchterne Kirk ist nun vollends verunsichert.

Als sich die ebenso kluge wie schöne Molly (Alice Eve, Big Nothing, Crossing Over, demnächst: Sex and the City 2) in ihn verliebt, geht ihm deshalb die Muffe. Unterstützung erhält er keine. Seine Familie ist weiterhin mit Marnie befreundet und sein gutaussehender Kumpel Stainer (T.J. Miller, Cloverfield, demnächst: Gullivers Reisen) erklärt, warum die Beziehung nie und nimmer halten wird. Sein Kumpel Jack (Mike Vogel, Cloverfield), erklärt ihn sogar zum "Mudel", der sich keine Hoffnung auf Sex zu machen braucht. Mollys Freundin Patty (Krysten Ritter, Love Vegas, Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin) ist da viel aufgeschlossener.

Kirks Verunsicherung und ein peinlicher Unfall beim Zusammentreffen mit Mollys Eltern führen zur Trennung. Nur gut, dass Kirks verheirateter Kumpel Devon (Nate Torrence, Get Smart) wieder einmal einen hilfreichen Rat parat hat.

Doch Kirks Unsicherheit und die Vorurteile seines Umfelds gegen die Beziehung machen diese immer wieder schwierig. Wird er es schaffen, sich selbst irgendwann einmal so zu sehen, wie ihn Molly sieht? (Foto: Jay Baruchel als Kirk und Alice Eve als Molly. Foto Copyright © 2010 DW STUDIOS L.L.C., Darren Michaels.)

Zu scharf um wahr zu sein funktioniert wegen Jay Baruchel und auch deshalb so gut, weil wir Kirk und die gutherzige Molly als authentisch kaufen. Immer wieder hinterfragt er Mollys Motive und tut alles (inkl. Intimrasur), um sie zu halten. Immer wieder bemüht sich Molly, seine Aktionen zu verstehen. Nur gut, dass sie trotz ihrer Familie so sympathisch ist. Kirks Familie erinnert an Julia Roberts ätzenden Klan in Die Braut, die sich nicht traut. Dass Kirk trotzdem mit seiner Familie und diversen Kumpels abhängt schreiben wir seinem nachgiebigen Wesen zu. Molly ist da schon ein Stück weiter in ihrer Entwicklung. Nebenbei bemerkt: Mollys Eltern werden von Alice Eves Eltern, Sharon Maughan und Trevor Eve dargestellt.

Selbst gelegentliche Abschweifungen von Zu scharf um wahr zu sein in's Gebiet der Teenie-Komödien, in denen Sperma-Witze und oberpeinliche Situationen zur Grundausstattung gehören, bewegt sich der Film immer schön auf der richtigen Seite neben der Grenze.

Der Kanadier Jay Baruchel fiel schon in kleineren Rollen als Sympathieträger auf und ist hier ideal besetzt. Apropos auffallen: Von Ex-Model Krysten Ritter werden wir noch viel zu sehen bekommen - dagegen habe ich absolut nichts. Im Gegensatz zur hippen Ritter entspricht die Engländerin Alice Eve genau dem Typ "schöne Blondine", von dem es in Hollywood eh' schon ein Überangebot gibt. Auch im abgewandelten Marylin-Monroe-Kleid hebt sich Eve nicht aus dieser Masse ab. Mal schauen, was sie in Sex and the City 2 zu bieten hat.

Was man von Hollywoods gelegentlich nervenden (z. B. Simon Pegg in Star Trek) Bemühungen, international zu casten, um die verschiedenen Märkte stärker anzusprechen, halten soll?

Zu scharf um wahr zu sein Trailer deutsch



Zu scharf, um wahr zu sein -- Genre: romantische Komödie -- deutscher Kinostart: 29.04.10 -- Länge: 104 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Sean Anders & John Morris (Spritztour)
Regie: Jim Field Smith (Spielfilmdebut)

Anderer Neustart der Woche: Verrückt nach Steve mit Sandra Bullock

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29.04.2010

Verrueckt nach Steve Kritik - Bullock + Cooper - Trailer

In der Komödie Verrückt nach Steve spielt die frischgebackene Oscar-Preisträgerin Sandra Bullock (Selbst ist die Braut, Blind Side - Die große Chance) eine sexy, aber höchst nerdige Singlefrau, die zur Stalkerin wird. Ein witziges Road Movie, das zu unrecht von den Losern der völlig überbewerteten Razzies, die den Film anscheinend für eine romantische Komödie hielten, zwei "Himbeeren" verliehen bekam (dazu später mehr). Verrückt nach Steve wurde u. a. von Fortis Films produziert, Bullocks Produktionsfirma, und Sandra fungierte als Produzentin.

Link zur DVDVerrückt nach Steve

Mary Horowitz (Sandra Bullock) entwirft das wöchentliche Kreuzworträtsel für eine kleine Zeitung und liebt die Rätsel so sehr, dass ihr gar nicht in den Sinn kommt, dass es anderen Menschen vielleicht nicht so gehen könnte. Ständig sprudeln Fakten aus ihr hervor, mit denen sie bestimmt bei Wer wird Millionär? gewinnen könnte - die aber ihre Mitmenschen im Alltag nicht sonderlich interessieren. Kurz gesagt, Mary würde in The Big Bang Theory nicht auffallen, sie ist ein Nerd.

Mary lässt sich zu einem Blind Date überreden und ist völlig hin und weg, als sie den sexy Kameramann Steve (Bradley Cooper, Hangover, Fall 39, demnächst: The A-Team) sieht. Der ist zwar zuerst angetan, ergreift dann aber entnervt die Flucht (so entnervt, dass er sogar auf den Sex verzichtet, oops). Dumm nur, dass Steve nicht ehrlich ist und eine Ausrede benutzt. Das rächt sich.

Mary reist Steve hinterher, der mit dem selbstverliebten TV-Reporter Hartman Hughes (Thomas Haden Church, Spider Man 3, Imagine That) unterwegs ist und seine Karriere zu retten versucht. Hughes findet Mary amüsant und sieht Steve gerne leiden, weshalb er sie immer wieder über ihre Einsatzorte informiert und manipuliert. Steve steht bald kurz vor dem Verfolgungswahn. Einzig der Kollege Angus (Ken Jeong, Vorbilder?!, Hangover, demnächst: Reine Fellsache) bleibt cool.

Verrückt nach Steve fängt wie eine romantische Komödie an, doch wird dann zum witzigen Road Movie. Mary freundet sich mit Nerd Howard (DJ Qualls) und der süßen Elizabeth (Katy Mixon, Mein Schatz, unsere Familie und ich) an und aus dem Trio werden Reisegefährten, die zusammen einige Abenteuer erleben.

Im Laufe der Geschichte lernen wir Mary näher kennen und sehen auch, dass sie in einem anderen Umfeld viel besser zurecht kommt. Was ihr in ihrem Leben fehlt ist nicht unbedingt ein Ehemann, sondern Freunde. Menschen, die sie nicht nur tolerieren, sondern sie verstehen, akzeptieren und lieben. Menschen wie Howard und wunderbare Elizabeth. Dass am Ende auch der oberflächliche Steve und seine Crew Mary zu schätzen wissen, ist nicht wichtig.

Sandra Bullock erschien zur Verleihung der Razzies mit einem Handwagen voller Verrückt nach Steve DVDs und hielt eine lustige Dankesrede, in der sie den Veranstaltern vorwarf, sie hätten sich den Film nicht angesehen. Außerdem stellte sie klar, dass Mary eine Stalkerin ist und somit die Auszeichnung für "schlechtestes (Liebes-)Paar" ja wohl auch völlig daneben ist, womit sie natürlich Recht hat. Sie forderte die Veranstalter auf, sich den Film anzusehen und darüber zu reden. Hut ab, Frau Bullock.

Der Soundtrack enthält u. a. einen Titel der verstorbenen Opernsängerin Helga Bullock, der deutschen Mutter von Sandra Bullock. Der Verrückt nach Steve Soundtrack steht ausschließlich als  MP 3 Download zur Verfügung (Reinhören: All About Steve (Verrückt nach Steve Soundtrack))

Link zur DVDVerrückt nach Steve

Verrückt nach Steve -- Genre: Komödie -- deutscher Kinostart: 29.04.10 -- Länge: 101 Minuten -- FSK: ab 6 Jahren
Drehbuch: Kim Barker (Lizenz zum Heiraten)
Regie: Phil Traill (Spielfilmdebut)

Verrückt nach Steve Trailer

Andere Filme mit Sandra Bullock -- Selbst ist die Braut --  Blind Side - Die große Chance 
Weitere Filme mit Bradley Cooper -- Hangover -- Fall 39

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25.04.2010

The Crazies - Horror - Timothy Olyphant

Unser liebster Hitman und witzigster krimineller Junkie (High Life, Berlinale 09) - Timothy Olyphant - steht in dem Horror-Thriller The Crazies zur Abwechslung wieder auf der anderen Seite des Gesetzes und spielt den Sheriff des kleinen Nests der idyllischen Kleinstadt Ogden Marsh im Mittleren Westen der USA. (Kein Wunder also, dass wir auf dem Plakat eine Mistgabel sehen;)

The Crazies ist das Remake des Horrors Crazies (1973), bei dem damals George A. Romero Regie geführt hat, der hier als ausführender Produzent fungiert. Das Drehbuch dieses Remakes stammt von Ray Wright (Pulse, Fall 39) und Scott Kosar (Amityville Horror Remake, Der Maschinist). Regie führt Breck Eisner (Tödliche Gedanken, Sahara - Abenteuer in der Wüste). Link zum Original: Crazies - limitierte Special Edition (2 DVDs)

In Ogden Marsh scheinen plötzlich einige Bürger durchzudrehen. Sheriff David Dutton (Olyphant) und sein Deputy Russell (Joe Anderson, Ruinen, Love Happens, demnächst: Amelia) stehen vor einem Rätsel. Auch Davids schwangere Frau Judy (Radha Mitchell, Surrogates - Mein zweites Ich), die Dorfärztin, behandelt einen sich seltsam aufführenden Patienten, den sie allerdings nicht diagnostizieren kann.

Bald stapeln sich in Ogden Marsh die Leichen. David sieht kurz darauf Grund zur Annahme, dass das Wasser verseucht ist. Doch damit braucht er den Leuten während der Trockenzeit gar nicht erst zu kommen. Die Nationalgarde schaltet sich ein.

David, Russell, Judy und die Arzthelferin Becca (Danielle Pannabaker, Mr. Brooks -Der Mörder in Dir, Freitag der 13., TV: Shark) werden bald von den infizierten Starrköpfen verfolgt...

Der Soundtrack stammt von Mark Isham (Ein einziger Augenblick, Die Bienenhüterin, Crossing Over) und hört sich ziemlich scary an. (Link mit Hörproben: The Crazies)


The Crazies deutscher Trailer



The Crazies -- Genre: Horror/Thriller -- deutscher Kinostart: 27.05.10 -- Länge: 101 Minuten -- FSK: noch nicht bewertet

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23.04.2010

Leuchten der Stille - Seyfried, Tatum - Trailer, Info

Das Drama Das Leuchten der Stille ist die Adaption des Bestellers von Nicholas Sparks (Buch-Link: Das Leuchten der Stille).

Story:

Der Soldat John Tyree (Channing Tatum, Public Enemies) lernt während eines zweiwöchigen Heimaturlaubs die Studentin Savannah Curtis (Amanda Seyfried, Chloe) kennen. Savannah hat, im Gegensatz zu John, eine vermögende Familie, der sie nahe steht.

John und sein Vater (Richard Jenkins, Stiefbrüder, demnächst: Eat Pray Love) sind entfremdet, der Aufenthalt des Sohnes lediglich ein Anstandsbesuch, ein Urlaub. Savannah versucht, zu vermitteln.

John und Savannah verlieben sich Hals über Kopf ineinander und versprechen sich, in Kontakt zu bleiben. Sie schreiben sich Briefe und die Geschichte hätte bald zu einem Happy Ending kommen können, wäre nicht die Katastrophe des 11. September 2001 dazwischengekommen, die John vor eine schwere Wahl stellt: Seine Kameraden verlassen und mit Savannah glücklich sein oder seinen Vertrag verlängern?

Regie führte Lasse Hallström (Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft), das Drehbuch stammt von Jamie Linden (Sie waren Helden).

Der Soundtrack zum Film enthält nur 10 Titel, einen davon singt Amanda Seyfried (Little House) CD: Soundtrack Das Leuchten der Stille, MP3 (mit Reinhörfunktion: Dear John Soundtrack)

Das Leuchten der Stille Trailer




Das Leuchten der Stille -- Genre: Drama -- deutscher Kinostart: 06.05.10 -- Länge: 102 Minuten -- FSK: ab 6 Jahren beantragt
Drehbuch: Jamie Linden (Sie waren Helden), basierend auf dem Roman von Nicholas Sparks
Regie: Lasse Hallström (Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft)

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Chloe Kritik Trailer - Moore, Seyfried, Neeson

Der spannende Erotik-Thriller Chloe fängt an wie ein höchst interessantes Ehedrama: Als der Kunstprofessor David (Liam Neeson, Clash of the Titans, 96 Hours) zu seiner eigenen Geburtstags-Überraschungsparty nicht erscheint, beschleicht seine Frau Catherine ein ungutes Gefühl. Nach über 20 Jahren Ehe ist die Leidenschaft verflogen, ihr Mann küsst sie selten, berührt sie kaum noch. Eine eindeutige SMS auf Davids Handy scheint ihren Verdacht zu bestätigen - David lebt seine Leidenschaft mit einer anderen Frau aus.

Für Catherine ist das eine weitere Niederlage. Ihr geliebter Sohn Michael (Max Thieriot, Jumper) ignoriert die Wünsche seiner Mutter, die seine Freundin Anna (Cameo: Nina Dobrev, Vampire Diaries) nicht im Haus übernachten lassen will. Er schließt sie aus seinem Leben völlig aus. Als Frau über 40 hat Catherine jeden Tag damit zu kämpfen, dass sie, im Gegensatz zu ihrem Mann, nicht mehr als begehrenswert erachtet wird. (Foto rechts: Thieriot, Dobrev)

Die Gynäkologin Catherine (Julianne Moore, A Single Man, demnächst: The Private Lives of Pippa Lee) versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Kühl wie ihre Praxis, kühl wie ihr teures Glashaus, kühl wie ihre Outfits. Sie beschließt, ihren Mann auf die Probe zu stellen, und heuert dafür Chloe an, eine junge Prostituierte, die sich als Studentin ausgeben soll.

Chloe (Amanda Seyfried, Mamma Mia!, demnächst: Das Leuchten der Stille, Letters to Juliet) trägt ihre Haare offen und gibt sich gerne betont mädchenhaft. Ihre Berichte über David sind detailliert und üben auf Catherine eine seltsame Faszination aus, gegen die sie sich nicht wehren kann. Catherine zu verführen ist für Chloe einfach...

Chloe ist das Remake des französischen Films Nathalie. Die Adaption stammt von Erin Cressida Wilson, die mit dem fabelhaften Secretary bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Obwohl sich die romantische Komödie Secretary mit einem brisanten und sexy Thema befasst (S/M Beziehungen), rutscht es im Gegensatz zu Chloe nie auf Soft-Porno Niveau ab.

Regisseur Atom Egoyan demonstriert drei Dinge sehr eindrücklich: dass es beim Thema Nacktheit im Film keine Gleichberechtigung der Geschlechter gibt, dass nicht jede Schauspielerin zu dieser Art der Ausbeutung bereit ist und dass die, die dazu bereit sind, mit ihrer Bereitschaft die Kreativität hemmen. Statt sich etwas Neues einfallen zu lassen, macht es sich Egoyan leicht und zeigt einfach billige Bilder, die er meint, im Rahmen diesen Films präsentieren zu dürfen. Schwache Leistung. Man muss sich fragen, ob die oft zitierte "europäische Sensibilität" eine Umschreibung für derartige Szenen und als Kompliment gemeint ist - oder eher nicht. (Foto links: Seyfried, Moore)

Chloe wandelt nach kurzer Anlaufzeit auf den Spuren von Fatal Attraction - Eine verhängnisvolle Affäre und gelegentlich meint man, die Filmmusik von Bilitis in den Ohren zu haben. Trotz der Schwächen ist die Story spannend.

Das Ende des Films ist nicht sonderlich zufriedenstellend. Man riecht förmlich die Verzweiflung der Autoren, die ihr Drama hochgedreht haben, nur um sich dann mit einem copout aus der verzwickten Affäre zu ziehen. Schade eigentlich, denn dadurch geht Chloes Kritik am Verhalten des Paares ebenso unter wie Catherines Verzweiflung und Davids Selbstgefälligkeit. Der interessante Anfang wird degradiert zum "Mittel zum Zweck", die Charaktere verkommen zu schemenhaften Figuren. Als erfolgreiches Genre-Mix kann ich das nicht bezeichnen.

Chloe Trailer deutsch




Chloe -- Genre: Drama/Erotik-Thriller -- deutscher Kinostart: 22.04.10 -- Länge: 96 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren

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21.04.2010

Young Victoria Kritik Trailer - Blunt, Friend, Bettany

Romantiker kommen jetzt voll auf ihre Kosten, denn der Film Young Victoria mit Emily Blunt und Rupert Friend zeigt eine wunderbare Liebesgeschichte und schafft es damit locker in meine Top 10 des Genres. Das Drama gewann einen Oscar für Bestes Kostümdesign, eine Oscar-Nominierung für Bestes Make-Up und eine für Bestes Szenenbild (siehe Oscars). Dass Martin Scorsese seine Finger als Produzent im Spiel hatte, das merkt man (mehr dazu gleich).

Der Film liegt bereits als DVD vor, allerdings nur *in der englischen Originalversion und somit auch ohne deutsche UT*! (Link dahin: The Young Victoria)

Die 17-jährige Victoria von Kent (Emily Blunt, Der Krieg des Charlie Wilson, demnächst: The Adjustment Bureau, Gullivers Reisen) soll Königin von England werden. Wenn es allerdings nach ihrer Mutter, der Herzogin von Kent (Miranda Richardson, Die Gebrüder Weihnachtsmann, demnächst: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes) und ihren "Berater", Sir John Conroy geht, dann soll Victoria eine Erklärung unterschreiben und ihre Mutter an die Macht lassen.

Victoria hasst den gewalttätigen Conroy (Mark Strong, Sherlock Holmes, Kick Ass, demnächst: Robin Hood) abgrundtief und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freiheit zu haben. Wenn sie dafür Königin werden muss, dann macht sie eben auch das. Und dann will sie diesen Conroy nie mehr sehen müssen!

Jeder will Victoria beeinflussen, auch Victorias Onkel, König Leopold von Belgien (winzige Nebenrolle: Thomas Kretschmann, Walküre, Zweiohrküken, demnächst: Dschungelkind). Sein Plan: Victoria soll ihren Cousin, seinen Neffen Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha heiraten, dann wird er die beiden Kinder schon richtig anleiten.

Prinz Albert (Rupert Friend, Chéri, demnächst: The Kid, Georgia) wird entsprechend vorbereitet, muss alle Vorlieben Victorias auswendig lernen und soll sie damit beeindrucken und manipulieren.

Doch Albert macht nur ungern einen halbherzigen Versuch. Dem zurückhaltenden Prinzen ist das zuwider. Victoria ist schon gleich klar, dass ihr nach dem Mund geredet wird, und Albert setzt dann einfach alles auf eine Karte und stellt sich ihr so vor, wie er eben ist. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten, fühlen sich beide wie Schachfiguren. Als Victoria vorfühlt, wie Albert sich wohl als Ehemann benehmen würde, spricht er nicht von Kontrolle sondern von Gleichberechtigung. Als sie jedoch mit ihm Walzer tanzen will muss er geknickt zugeben, dass er das nicht kann.

Rupert Friend spielt den schüchternen Albert so glaubwürdig, dass man darüber völlig vergessen kann, dass er in dem misogynistischen und stümperhaften Chéri die Titelfigur spielte, von der man jeden Moment erwartete, sie würde sich als schwul outen. In Young Victoria drücken wir ihm den Daumen, dass er seine Angebetete bekommt.

Doch die lässt ihn zappeln. Er darf der Königin ja keinen Antrag machen, sondern muss darauf warten, dass sie ihm einen macht. Was für eine Tortur! Und auch nicht gerade schmeichelhaft für das zerbrechliche männliche Ego. Hier zeigt sich, wer ein Mann ist.

Emily Blunt hat mit der Rolle der Königin Victoria einen Joker gezogen. Die Figur ist eine intelligente Frau, die ihre Intellligenz nicht nur im Job einsetzt, wie man das in vielen Filmen immer wieder sieht. Victoria hat an Lord Conroy gesehen, was sie nicht will. Sie wirft sich nicht blindlings in eine Beziehung und sie lässt sich auch keinen Ehemann auf's Auge drücken.

Albert und Victoria schreiben sich regelmäßig Briefe, die immer vertrauter werden. Als Königin Victoria ständig ausführlich von ihrem Berater, dem gutaussehenden und als Playboy bekannten Lord Melbourne (Paul Bettany, Iron Man, Die Bienenhüterin, demnächst; Iron Man 2) berichtet, wird Albert von Eifersucht geplagt...

Die Beziehung von Albert und Victoria wird vom ersten Kennenlernen über den ersten Streit bis zum ersten Kind wunderschön präsentiert. Besonders beeindruckt Young Victoria auch mit dem Dialog. Hier wird nicht geschwafelt, nicht alles ausgesprochen. Liebe ist ein Verb, wie Albert mit diversen Aktionen demonstriert, die höchstens mit einem Lächeln von Victoria kommentiert werden. Drehbuchautor Julian Fellowes (Oscar für Gosford Park. Geliebte Lügen, Vanity Fair) ist damit ein weiteres Meisterwerk gelungen.

Der kanadische Regisseur Jean-Marc Vallée (C.R.A.Z.Y. - Verrücktes Leben) hat mit Young Victoria gezeigt, was er kann und zwei weitere Projekte in Vorbereitung. Wir sind schon gespannt.

Einer der Produzenten war wie gesagt Martin Scorsese. Der hat schon öfter erfolgreich wie auch hier mit Produzent Graham King zusammengearbeitet (an Departed - Unter Feinden, Aviator, Gangs of New York). Kostümdesignerin Sandy Powell, die für Young Victoria ihren 3. Oscar (nach Shakespear in Love und Aviator) bekam, hat schon für Scorseses Gangs of New York, Aviator, Departed und Shutter Island die Kostüme entworfen und tut das auch bei seinem nächsten Projekt, Die Erfindung des Hugo Cabret (2011).

Die wunderbare Filmmusik komponierte Ilan Eshkeri (Layer Cake, Stardust, Kick-Ass, demnächst: The Kid). Zum Soundtrack bitte auf das Bild rechts klicken).

Hinter der Kamera stand übrigens der Deutsche Hagen Bogdanski (Hilde, Dinosaurier - gegen uns seht ihr alt aus!, Fall 39). Seine Arbeit mit Regisseurin Jodie Foster, The Beaver, hat noch keinen Starttermin.


Young Victoria
deutscher Trailer




Young Victoria -- Genre: Drama -- deutscher Kinostart: 22.04.10 -- Länge: 105 Minuten -- FSK: ohne Altersbeschränkung
Drehbuch: Julian Fellowes
Regie: Jean-Marc Vallée

Anderer Neustart der Woche: Chloe

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19.04.2010

Julia Roberts steigt aus

In ihrem neuen Film Eat Pray Love spielt Julia Roberts (Der Krieg des Charlie Wilson, Valentine's Day, Duplicity) die Hauptrolle der Elizabeth Gilbert, die das dringende Bedürfnis hat, ihr Leben umzukrempeln. Sie verlässt ihren Mann und packt bald die Koffer. Sie steigt aus.

Der Film ist die Adaption des autobiographischen Romans von Elizabeth Gilbert, der Bestseller-Status erreichte. Die Adaption stammt von Jennifer Salt (TV: Nip/Tuck) und Regisseur Ryan Murphy (Krass, TV: Nip/Tuck). (deutsche Ausgabe des Buches: Eat Pray Love: Eine Frau auf der Suche nach allem quer durch Italien, Indien und Indonesien)


In Italien lernt Elizabeth wieder zu genießen, vor allem das Essen hat's ihr angetan - und der junge David (James Franco, Date Night - Gangster für eine Nacht), mit dem sie eine Affäre beginnt. (Foto: Franco, Roberts)

In Indien steht - wie nicht anders erwartet - Meditation und Spiritualität auf dem Programm (schließlich hatten wir "eat", wir gehen also jetzt zu "pray").

Und was ist mit "love"?

Auf Bali verliebt sich Liz in Felipe (Javier Bardem). Ist das die große Liebe, die ihr das beschert, was ihr in der Ehe gefehlt hat?

In weiteren Rolle sehen wir
- Billy Crudup (Public Enemies)
- Richard Jenkins (Stiefbrüder, demnächst: Das Leuchten der Stille)
- Viola Davis (Glaubensfrage, demnächst: Knight and Day)
0 Sony Pictures Releasing Gmb
Eat Pray Love -- Genre: Drama -- deutscher Kinostart: 23.09.10
Drehbuch: Jennifer Salt, Ryan Murphy
Regie: Ryan Murphy

Update: Deutscher Trailer + Infos zu Eat Pray Love

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Cop Out Kritik + Trailer - Willis, Morgan

Cop Out - Geladen und entsichert ist der Titel der neuen Action-Komödie mit Bruce Willis und Tracy Morgan als Detectives, die schon seit 9 Jahren zusammenarbeiten. Der anhängliche Paul Hodges (Morgan) schenkt Jimmy Monroe (Willis) zu diesem Anlass eine Karte - das ist so gar nicht Jimmys Ding, der gibt lieber den harten Kerl. Die beiden kabbeln sich fortwährend, aber wenn's drauf ankommt, dann sind sie füreinander da.

Als ein Einsatz daneben geht, werden die beiden für 4 Wochen suspendiert - was sie nicht davon abhält, den mexikanischen Drogenbaron Poh Boy (Guillermo Diaz, TV: Weeds), wegen dem sie in den Schlamassel geraten sind, auf eigene Faust dingfest machen zu wollen.

Jimmy steckt auch privat in der Klemme. Seine Tochter Ava (Michelle Trachtenberg, 17 Again, TV: Gossip Girl) will heiraten und träumt von einer teuren Hochzeit, die sich der Brautvater nicht leisten kann. Seine Ex-Frau hat wieder geheiratet, und zwar einen gut situierten Mann, der Paul ständig ärgert und auch noch vorschlägt, für Avas Hochzeit zu bezahlen - was Jimmy auf keinen Fall zulassen will. (Die Familien-Dynamik erinnert an 96 Hours).

Als Jimmy seine kostbare Baseball-Sammlerkarte verkaufen will, um für Avas Hochzeit zahlen zu können, wird der Laden von Dave (Seann William Scott, Vorbilder?! ) überfallen und die Karte wird Teil der Beute. Nun haben Jimmy und Paul zwei Ziele: Poh Boy verhaften und die Karte zurückholen. Ihre unsympathischen Kollegen Hunsaker (Kevin Pollak) und Mangold (Adam Brody, Jennifer's Body, TV: OC California) weihen sie in ihr Vorhaben nicht ein.

Auch Paul hat ein Problem: seine Eifersucht. Ganz egal, was seine Frau Debbie (Rashida Jones, Trauzeuge gesucht) sagt oder tut, Paul macht sich Sorgen und greift zu drastischen Mitteln.

Zwar wartet der witzige Cop Out - geladen und entsichert auch mit einer Menge Humor von der Sorte auf, die mir überhaupt nicht zusagt (siehe Trailer 2), aber das ist noch lange nicht alles, was der Film zu bieten hat. Die Freundschaft zwischen Paul und Jimmy kann völlig überzeugen und auch die Handlung ist gut ausgefeilt und macht Sinn, ohne konstruiert zu wirken (Der Autor von Date Night - Gangster für eine Nacht könnte davon lernen). Ab und an sieht man einen Gag zwar schon kommen, aber das fällt bei Cop Out nicht weiter in's Gewicht.

Guillermo Diaz ist zumindest den Fans der TV-Serie Weeds ein Begriff, in der er den Drogenhändler Guillermo spielte. Gang-Leader Poh Boy ist trotz seines witzigen Namens ein knallharter Kerl, der für einen Berg Leichen sorgt. Diaz ist exzellent und trägt wesentlich dazu bei, dass Cop Out unterhaltsam ist. Zur Zeit spielt er einen Krankenpfleger in der US-Serie Mercy, aber wir werden ihn hoffentlich bald in weiteren Filmen sehen können.

Tracy Morgans Figur Paul ist zwar seiner Figur aus 30Rock sehr ähnlich, aber durch Pauls sympathische Eigenschaften weit weniger nervig und - einfach süß. Bruce Willis schüttelt den coolen Cop eh' aus dem Ärmel. Das schwächste Glied ist die Figur des Dave. Seann William Scott hatte in Vorbilder?! eine weit spannendere Rolle, hier sorgt er nur für derben Humor.

Kevin Smith (Chasing Amy, Clerks, Dogma, Zack and Miri Make a Porno) hat hier nur als Regisseur fungiert, das Drehbuch stammt von den Brüdern Robb und Mark Cullen, die sich bisher nur mit TV beschäftigt haben. Im Vergleich zu Date Night ist Cop Out der witzigere Neustart der Woche mit einer ausgefeilteren Story.

Cop Out - Geladen und entsichert Trailer
(deutsch)



Cop Out - Geladen und entsichert Trailer 2 (deutsch)




Cop Out - Geladen und entsichert -- Genre: Komödie, Action -- deutscher Kinostart: 15.04.10 -- Länge: 107 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Robb Cullen & Mark Cullen

Regie: Kevin Smith
(Zack & Miri Make A Porno)

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18.04.2010

Kritik: Date Night - Gangster fuer eine Nacht

Die romantische Action-Komödie Date Night - Gangster für eine Nacht erzählt die Geschichte der verheirateten Langweiler Claire (Tina Fey, Baby Mama) und Phil Foster (Steve Carell, Get Smart, demnächst: Dinner für Spinner), deren Ehe nur noch eine überwiegend sexlose Routine ist. Sie singt ständig das "ich bin ja so müde, da überforderte Mutter" Lied und er fühlt sich von ihr nicht als Mann wahrgenommen.

Aus Angst, dass ihre Ehe vor dem Scheidungsrichter enden könnte, genehmigen sich die beiden regelmäßg eine Date Night, die aber lediglich eine weitere Routine ist. Auch heute würde sie wieder völlig ereignislos verlaufen, würden sich die Fosters nicht in einem angesagten Restaurant für die Tripplehorns ausgeben, um den für diese reservierten Tisch zu ergattern.

Dumm nur, dass die Tripplehorns von Profi-Killern verfolgt werden, da sie im Besitz eines Flash Drives sind, der kompromittierendes Material enthält. Den Beteuerungen der Fosters, dass sie nicht die Tripplehorns sind, glaubt natürlich keiner. Sie müssen vor den Killern flüchten...

Eigentlich sind solche Filme, deren Protagonisten aus ihrem normalen Umfeld gerissen werden und sich in einer ihnen völlig fremden Welt behaupten müssen, dazu gedacht, dass sich die Hauptfiguren beweisen, über sich hinauswachsen und bei der Gelegenheit längst vergessene Eigenschaften und/oder Träume ausbuddeln, so dass wir sie in einem völlig neuen Licht sehen und sie selbst eine Erfahrung machen, die ihr Leben völlig verändert. Nicht so in Date Night - Gangster für eine Nacht.

Drehbuchautor Josh Klausner (The 4th Floor - Haus der Angst, demnächst: Shrek 4 - Für immer Shrek) besteht darauf, dass die langweiligen Fosters völlig okay sind und deshalb auch langweilig bleiben dürfen. Zwischendurch rutscht er genau deshalb auch von der romantischen Action-Komödie ab in's Reich des Spoofs (einer romantischen Komödie), wenn Phil und Claire - die ja auf der Flucht sind - über ihre 08/15 Eheproblemchen reden. Leider beweist Klausner null Talent für spritzigen, witzigen Dialog oder die Entwicklung seiner Figuren. Diese bleiben eindimensional und die Story verkommt mehr und mehr zu einem Malen-nach-Zahlen Bild, bei dem man die Zahlen durscheinen sieht. Im Vergleich damit schneidet sogar der thematisch sehr ähnliche, kürzlich angelaufene Kautions-Cop noch besser ab.

Schade um die beeindruckende Riege an Stars, die im Laufe des Films auftauchen. Mark Wahlberg (Happening, Helden der Nacht, ) darf wenigstens kurzfristig als Running Gag herhalten und sorgt für einen der wenigen Lacher. Auch Mila Kunis (Nie wieder Sex mit der Ex, Max Payne ) und James Franco (Ananas Express, demnächst: Eat Pray Love, Howl) schaffen es, als die wahren Tripplehorns Date Night für wenige Minuten aus dem Koma zu holen und zu amüsieren. Leider unterstreicht diese Unterbrechung nur, wie unlustig und einfach nur lahm der Film ist. Der wunderbare William Fichtner (Prison Break) ist in seinem Cameo als schmutziger Staatsanwalt natürlich völlig verschwendet, genau wie Ray Liotta (Crossing Over), bei dessen Anblick die Zuschauer schon gleich wissen, welche Rolle er spielt (den Schurken, was sonst?). Für den Fall, dass sich auch junge Filmfans in den Film verirren, läuft noch Leighton Meester (Gossip Girl) durch's Bild.

Regisseur Shawn Levy, der hier zusätzlich auch als Produzent fungierte, zeigt keinerlei Gespür für das für eine Komödie enorm wichtige Timing. Szenen, die nicht funktionieren, dauern und dauern und dauern so schmerzhaft lange an, dass man sich (je nach Temperament) entweder die Kugel oder die Kante geben will. Wenn man bedenkt, dass der Film nur 88 Minuten dauert, dann fragt man sich, ob's an Klausners Drehbuch lag, ob das vielleicht einfach zu dünn war, so dass Levy gestreckt hat?

Dass Tina Fey und Steve Carell genug Star Power (und nicht nur große Egos) haben, um zusammen die Kinosäle ordentlich zu füllen, glaube ich nicht. Date Night - Gangster für eine Nacht hat außer diesen beiden TV-Stars (30 Rock und The Office) aber nicht genug zu bieten, um für positive Mundpropaganda zu sorgen.

Date Night - Gangster für eine Nacht Trailer



Date Night - Gangster für eine Nacht -- Genre: romantische Komödie/Action Komödie -- deutscher Kinostart: 15.04.10 -- Länge: 88 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Josh Klausner
Regie: Shawn Levy

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08.04.2010

Sex and the City 2 - Trailer, Soundtrack, Infos

Am 27.05.10 sehen wir sie endlich wieder - Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda in Sex and the City 2.

2 Jahre sind vergangen seit wir im ersten Sex and the City Film gesehen haben, wie Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker, Haben Sie das von den Morgans gehört?) endlich ihren Mr. Big (Chris Noth, derzeit im TV in Good Wife zu sehen ) geheiratet hat, seit Samantha (Kim Cattrall) sich völlig unverständlicher Weise von ihrem perfekten Traummann Jerry "Smith" Jerrod getrennt hat, seit Charlotte (Kristin Davis) ihre erste leibliche Tochter Rose bekam und seit Miranda (Cynthia Nixon) ihrem Steve den einmaligen Seitensprung vergeben hat.

Auch in Sex and the City 2 springen wir 2 Jahre weiter. Wie wir im Trailer (unten) sehen, läuft Carrie im Urlaub mit den Freundinnen ihrem Ex Aiden Shaw (John Corbett, demnächst: Ramona und Beezus) über den Weg und anscheinend sprühen Funken. Wenn ich mich nicht irre, dann sahen wir Aiden zuletzt in der Sex and the City Serie -- mit Kind. Dafür scheint Mr. Big mit Carmen (Penélope Cruz, Nine) zu flirten...

Meine Hoffnung, dass sich Samantha mit Smith Jerrod (Jason Lewis) aussöhnt, scheint ein aussichtsloser frommer Wunsch zu bleiben. Statt dessen himmelt sie Rikard Spirit (Max Ryan, Death Race) an und kämpft mit der Menopause.

Die zwei besten schwulen Freunde sind auch wieder dabei: Carries Stanford (Willie Garson, Kein bisschen schwanger) und Charlottes Anthony (Mario Cantone, demnächst: Dirty Movie) und deren beste Freundin - Liza Minelli. Höre ich da Hochzeitsglocken?

Auch dieses Mal gibt es wieder ein Buch zum Film -- Sex And The City 2: Das offizielle Buch zum Film

Der Sex and the City 2 Soundtrack ist entsprechend interessant mit Titeln von u. a. Alicia Keys (Rapture, Empire State Of Mind), Dido (Everything To Lose), Cindy Lauper (True Colors), Ms. Liza Minelli (Single Ladies (Put A Ring On It), Ev'ry Time We Say Good-Bye) und den Hauptdarstellerinnen Cynthia Nixon, Kim Cattrall, Sarah Jessica Parker und Kristin Davis (I Am Woman).

Link zum Soundtrack: Sex and the City 2

Sex and the City 2 -- Genre: romantische Komödie -- deutscher Kinostart: 27.05.10 -- Länge: 146 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren

Sex and the City 2
Trailer deutsch




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07.04.2010

Der Kautions-Cop Kritik + Trailer - Aniston, Butler

In Der Kautions-Cop spielt Jennifer Aniston (Marley & ich) die Reporterin Nicole Hurley, die einen Gerichtstermin sausen lässt, weil sie einer Story auf der Spur ist.

Ihr Ex-Ehemann, der Ex-Cop Milo Boyd (Gerard Butler, Die nackte Wahrheit), arbeitet inzwischen als Kautions-Cop und bekommt den Auftrag, Nicole schnell zu finden und hinter Gitter zu bringen. Ein Auftrag, den er nur zu gerne annimmt, denn Milo und Nicole sind immer noch zerstritten.

Die widerspenstige Nicole versucht mit allen Mitteln, Milo zu entkommen. Der wird aber bald in die Story, an der Nicole arbeitet, hineingezogen und beide bringen sich in Gefahr. Die beiden arbeiten gut zusammen, was zu einem klärenden Gespräch, einer Misinterpretation und dann, wie nicht anders erwartet, zur Versöhnung führt.

Da Der Kautions-Cop eine romantische Komödie sein soll, folgt er den bekannten "sie kriegen sich (fast) - sie trennen sich - sie kommen doch wieder zusammen" Punkten. Allerdings erwarten die Zuschauer, dass Funken sprühen und dass es knistert. Der Film kommt eher 'rüber wie eine leidlich lustige Komödie, in der die Protagonisten zufälligerweise einmal verheiratet waren, damit sie einen Grund haben, sich von Anfang an nicht grün zu sein.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte ist schon gelaufen - ohne uns. Der Kautions-Cop ist meilenweit von dem spannungsgeladenen und witzigen Mr. & Mrs. Smith entfernt. Es hilft nicht gerade, dass Milo zuerst als Caveman vorgestellt wird, der jede Menge unangenehme und vor allem höchst unappetitliche Angewohnheiten hat. Wem will man diesen Höhlenmenschen denn antun? Die Romantik muss man sich größtenteils denken, sie liegt in der gemeinsamen Vorgeschichte der Figuren. Die hätte man zwar wenigstens via Flashbacks einbauen können, aber das hat man nicht getan. Statt dessen wird sie uns erzählt. Eine Entschuldigung hier, ein Telefongespräch mit Mutter Hurley (fabelhaft wie immer aber leider nur winziges Cameo: Christine Baranski, Mamma Mia! derzeit TV: Good Wife) da reichen nicht aus.

Wir sollen einfach glauben, dass Milo und Nicole einmal verrückt nacheinander waren und auch, dass ein Aufwärmen der Beziehung eine gute Idee wäre. Sorry, aber sogar Trennung mit Hindernissen (mit Jennifer Aniston und Vince Vaughn) hat das besser hingekriegt als diese einfallslose Aneinanderreihung recht schwacher Szenen.

Regisseur Andy Tennant (Ein Schatz zum Verlieben) hat aus der sehr mittelmäßigen Geschichte noch nicht einmal das herausgeholt, was man hätte herausholen können. Das fiel besonders bei einer Verfolgungsjagd auf einem Golfplatz auf. Diese ist an sich schon nicht sonderlich interessant und deshalb eine Herausforderung. Die ganze Inszenierung hat absolut nichts getan, um sie wenigstens witzig zu präsentieren. Da hat sich z. B. Lasse Hallström mit seinen witzig-süßen Bildern und interessanten Blickwinkeln bei Hachiko mehr einfallen lassen.

Der Kautions-Cop Trailer (deutsch)




Der Kautions-Cop -- Genre: Komödie/romantische Komödie -- deutscher Kinostart: 01.04.10 -- Länge: 111 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Sarah Thorp (Twisted - Der erste Verdacht, TV: Hawthorne)
Regie: Andy Tennant

Anderer Neustart der Woche: Gesetz der Straße
TV: Dr. House 6 -- Grey's Anatomy 6 -- Private Practice 3 -- Good Wife -- Gossip Girl 2

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02.04.2010

Gesetz der Strasse Kritik - mit Gere, Hawke, Cheadle

Das Gesetz der Straße mit Richard Gere, Ethan Hawke und Don Cheadle ist ein überlanger Cop-Thriller, dessen wenig originelle Story durch großartige Darsteller auf ein erträgliches Niveau gebracht wird. Das Drehbuch stammt vom Neuling Michael C. Martin, dem anscheinend kein Klischee zu abgedroschen und kein Leichenberg zu hoch ist. Regie führte Antoine Fuqua (Training Day, Shooter).

In Gesetzt der Straße geht's um drei Cops und ihre Konflikte:

Eddie (
Richard Gere, Das Lächeln der Sterne, Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft) ist ein völlig ambitionsloser Streifen-Cop, der die Tage bis zu seiner Pensionierung zählt. Sieben Tage muss er noch arbeiten. Eddie ist Alkoholiker, was unter den Kollegen kein Geheimnis ist. Trotz seiner wenig beeindruckenden Karriere und seines Protests wird Eddie dazu auserkoren, Berufsanfänger mit auf Streife zu nehmen und als Mentor zu fungieren. Einer der Neulinge ist Eddie Quinlan (Jesse Williams, Grey's Anatomy), der sich bei einem Einsatz in Schwierigkeiten bringt. (Foto rechts: Gere und Williams)

Quinlan soll uns demonstrieren, wie Eddie am Anfang seiner Laufbahn drauf war. Eddie zeigt uns, was wohl dazu beigetragen hat, dass er auch nach 22 Jahren Polizeidienst noch Streife fährt: Er lässt sich von seinen Vorgesetzten nicht für politische Zwecke missbrauchen, er weigert sich, die Presse zu manipulieren. Eigentlich ist das alleine schon eine Heldentat, doch ist es nicht die letzte, die wir von Eddie sehen. Leider ist er aber zusätzlich noch einer der Cops, die regelmäßig Prostituierte frequentieren. Eddie geht sogar so weit, dass er mit Chantel (Shannon Kane) ein neues Leben anfangen will.

Als Eddie Chantel das Titellied aus Sea of Love - Melodie des Todes (mit Al Pacino und Ellen Barkin in den Hauptrollen) vorsingt, wünschte ich mir, wir könnten die Zeit zurückdrehen. 1990 ist eben schon 20 Jahre her - damals waren die Storylines, die hier präsentiert wurden, noch frisch... Trotzdem die Figur des Eddie so klischeebeladen ist, ist er und seine Geschichte noch am interessantesten. Richard Gere kann als desillusionierter Cop genauso überzeugen wie als Hundeliebhaber in Hachiko.

Tango (Don Cheadle, Das Hundehotel, demnächst: Iron Man 2) arbeitet seit drei Jahren als Undercover-Cop im Drogenmilieu und will endlich dort 'raus. Er hat es satt, rund um die Uhr sein Leben zu riskieren und seine Frau nicht sehen zu dürfen. Er will endlich seine Beförderung bekommen, er will normale Arbeitszeiten haben. Er will einen Schreibtisch-Job. Hinzu kommt, dass sein alter Freund Caz (Wesley Snipes) aus dem Knast entlassen wurde und wieder aktiv in der Szene tätig ist. Das bringt Tango in einen Interessenkonflikt, mit dem er nicht leben kann. Doch seine Vorgesetzten vertrösten ihn. Auch Agent Smith (cameo: Ellen Barkin) behandelt Tango wie eine Schachfigur. (Foto links: Cheadle und Snipes)

Cheadle ist toll als Tango und Wesley Snipes hat den Gangster drauf, das wissen wir. Stellenweise wird's hier ganz interessant, aber gerade dann, wenn man wirklich gespannt auf die Weiterentwicklung wartet, wird einfach geschossen. Man fragt sich langsam, ob Shakespeare heute noch begeistern könnte....

Sal (Ethan Hawke, Tödliche Entscheidung, New York, I Love You, demnächst: Daybreakers) gehört zu einer Spezialeinheit, die sich um den Drogenhandel kümmert. Eine Figur wie ihn haben wir schon gefühlte Tausend Mal gesehen: Er hat eine schwangere Frau, die noch dazu krank ist, und ein viel zu kleines Haus voller Kinder. Er muss mit seiner Familie dringend in ein anderes Haus umziehen, kann sich das aber nicht leisten. Sal tut, was jeder Klischee-Cop seiner Art tut: Er sucht Drogenhändler nur noch, um ihnen die Kohle abzunehmen.

Leider nimmt sich Gesetz der Straße viel zu viel Zeit, um uns die Figur des Sal und seine Situation vorzustellen. Wir kennen das alles schon, Martin ist nichts neues zu dem Thema eingefallen. Hawke hat damit die undankbarste der drei Hauptrollen. Nur gut, dass er eine Intensität zu Tisch bringt, die uns das fast vergessen lässt. Fast. Seine letzte Szene allerdings ist derart lächerlich, seine Figur verhält sich strohdumm und das ganze Drumherum ist so albern, dass man sich nach zwei Stunden Kino verarscht fühlt.

Die Filmmusik zu Gesetz der Straße (OT: Brooklyn's Finest) stammt von Marcelo Zarvos (Der gute Hirte) - (reinhören: Brooklyn's Finest)



Gesetz der Straße Trailer




Gesetz der Straße -- Genre: Drama/Thriller/Action -- deutscher Kinostart: 01.04.2010 -- Länge: 133 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Michael C. Martin (Erstling)
Regie: Antoine Fuqua (Training Day, Shooter)

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