21.10.2007

Ratatouille

Ratatouille ist eine der angenehmsten Kino-Überraschungen dieses Jahres - und ein Riesenspass. Ein Film, der sowohl Erwachsenen als auch Kindern Spass macht und dabei wichtige Themen auf intelligente Weise behandelt. Da geht es um Teamwork, die Unwichtigkeit von Herkunft wenn es um Talent und Karriere geht und welche Rolle die Familie dabei spielt. So ganz nebenbei bekommen die (Restaurant-)Kritiker noch einen Seitenhieb versetzt - bevor man sich mit ihnen versöhnt.

Die Ratte Remy ist ein sehr talentierter Künstler in der Küche. Er vergleicht kochen mit Musik, mit Poesie. Seine Leidenschaft mach Remy zu einem Aussenseiter, der auf wenig Verständnis stösst. Remys einziger Freund Emile kann Remys Leidenschaften und Talent zwar nicht wirklich verstehen, aber er akzeptiert seinen Freund so wie er ist. Obwohl Emile befürchtet, dass die ganzen Dinge, die Remy tut - lesen! Kochen! Fernsehen! - bestimmt kriminell sind und Konsequenzen haben werden. Remy erklärt, dass sein Vater nicht alles wissen kann. Deshalb liest er. Mit all dem, was Dad nicht weiss, kann man Bücher füllen. Und hey, das hat man getan...

Während seine Artgenossen sich mit Abfällen begnügen, will Remy etwas Neues erschaffen, er will kreieren. Wenn man ist, was man isst, dann will Remy lieber etwas wirklich Gutes essen. Macht Sinn, oder? Dafür sucht er sich die Grundstoffe in den Küchen der Menschen, nicht in deren Abfalltonnen. Ein gefährliches Unterfangen (für eine Ratte), was dazu führt, dass Remy von seinem Vater und seiner Gruppe getrennt wird. Sein Talent, sein Glaube an sich selbst und ein bisschen Glück verhelfen Remy letztlich dazu, seinen Traum zu leben. Er wird sogar Koch im Restaurant Gusteau's.

Remy hat nämlich ein Vorbild: Auguste Gusteau, sternendekorierter Meisterkoch. Dessen Buch hat er gelesen, dessen Leitspruch "jeder kann kochen" hat er sich zum Motto gemacht. Und dessen Geist begleitet ihn. (Mich erinnert das sehr an Fernsehkoch Martin Yan und dessen Koch-Show Yan Can Cook. Der sagte auch immer Yan can cook - and so can you.)

Remy findet sich allein in Paris und im Restaurant seines mittlerweile verstorbenen Vorbilds Gusteau. Dort hilft er dem talentfreien Küchenjungen Linguini aus der Patsche und wird zu einer Art Küchen-Cyrano. Er dirigiert Linguini (durch ziehen an dessen Haaren) am Kochtopf und später auch mehr oder weniger absichtlich in eine Beziehung mit der Köchin Colette.


Es gibt im Laufe der Ratatouille Geschichte allerlei Verwicklungen und Überraschungen, grandiose Verfolgungsjagden, die sehr viel Spass machen und Weisheiten, die weit über die Plattheiten, die oft in Kinderfilmen anzutreffen sind, hinausgehen.

Der gefürchtete Restaurantkritiker Anton Ego (nomen est omen oder so), der mit seiner harschen Kritik das Gusteau's einen Stern kostete (und Auguste Gusteau das Herz brach, woraufhin er starb) lässt in der OV einen Spruch ab, der einen grinsen lässt: Hit me with your best shot. Pat Benatar lässt grüßen. Die Kunst - sei es nun die Kochkunst, Musik, Film, wasauchimmer - ist international und verbindet uns. Auch Anton Ego trifft beim Ratatouille diese Erkenntnis....

Remy
und sein Talent, welches es zu verwirklichen gilt, stehen in Ratatouille im Vordergrund. Die Familie hat die Aufgabe, ihn zu unterstützen und/oder in Frieden ziehen zu lassen. Für viele Eltern von Künstlern gleich welcher Art sicher keine leichte Aufgabe, weshalb etliche Familien daran scheitern. Das Autorenteam von Ratatouille hat die Problematik geschickt in die Story eingebaut und sehr schön gelöst.

Auch wird in Ratatouille unterstrichen, wie wichtig Teamarbeit ist und dass man damit mehr erreichen kann, als durch irgendwelche Konkurrenzkämpfe. Teamarbeit, Zusammenhalt und Freundschaft sind zentrale Werte. Remy ist proaktiv und geht trotz aller widrigen Umstände seinen Weg. Wie sein Idol Gusteau schon sagte: Nur wer die Vergangenheit hinter sich lassen kann, der kann die vielen Möglichkeiten bemerken, die die Zukunft bietet.

Zum Film gibt es das Ratatouille (PC+MAC) Computerspiel, das viele begeisterte Gamer gefunden hat und hier geht's zur DVD: > Ratatouille (Einzel-DVD)

Ratatouille FSK: 0

Regie: Brad Bird. Drehbuch: Brad Bird nach einer Geschichte von Jan Pinkava, Jim Capobianco und Brad Bird, Emily Cook, Kathy Greenberg.

Disney's Ratatouille
Homepage
ist super gemacht - mit Trailer und Spielen!

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