04.11.2009

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte Kritik + Trailer

Rechtzeitig in der Vorweihnachtszeit (VÖ: 18.11.10) erscheint  Jim Carrey als knatischiger Ebenezer Scrooge in 3D auf DVD: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte

Für die drei Leute, die Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol) von Charles Dickens noch nicht kennen, hier zuerst kurz die Story:

Ebenezer Scrooge (Jim Carrey, Der Ja-Sager) ist ein verknöcherter alter Geizhals, der seinesgleichen sucht. Obwohl er wohlhabend ist, spart er jeden Cent. In seiner riesigen Villa, die er ganz alleine bewohnt, nutzt er nur ein Zimmer....

Auch als Arbeitgeber ist Scrooge äußerst geizig. Sein einziger Angestellter, Bob Cratchit (Gary Oldman, The Unborn, demnächst: The Book of Eli), muss bei der Arbeit vor Kälte zittern und befürchten, dass ihn Scrooge auch am Weihnachtstag antanzen lässt. Im Gegensatz zu Ebenezer hat Cratchit Familie.

Doch dann bekommt Scrooge Besuch von drei Geistern. Der Geist der Vergangenheit, der Geist der Gegenwart und der Geist der Zukunft wollen Scrooge aufrütteln, an seine Menschlickeit appellieren und ihn wieder auf den rechten Weg bringen... (Buch-Link: Eine Weihnachtsgeschichte)

Zugegeben, zuerst habe ich auch gedacht - noch eine Verfilmung der Scrooge-Geschichte? Ich habe schließlich schon -zig Adaptionen des Materials gesehen (inkl. A Diva's Christmas Carol mit Vanessa Williams als Ebony Scrooge, was gar nicht 'mal so schlecht war für'n TV-Film)... Doch wenn man an die Finanzkrise, Lohndumping etc. denkt, dann merkt man schnell, wie aktuell und passend die Story gerade wieder ist. (Hat unsere Regierung nicht angekündigt, dass demnächst nur noch die Arbeitnehmer die Preiserhöhungen der Krankenkassenbeiträge tragen sollen? Seeeeehhhr scrooge-ey, das!).

Doch für Disney's Eine Weihnachtsgeschichte schrieb Autor/Produzent/Regisseur Robert Zemeckis (Beowulf, Der Polarexpress, Cast Away) auch selbst das Drehbuch, und der hatte ganz andere Vorstellungen. Schon während des Schreibens hat er wohl ständig daran gedacht, wie die Geschichte in Real 3-D am besten aussieht. Man merkt dem Film an, dass Zemeckis viel Spaß daran hatte, mit der Motion-Capture Technik herumzuspielen und die Performances der Schauspieler (Jim Carey alleine stellt 7 Figuren dar!) zu bearbeiten.

In 3-D betrachtet ist Disney's Eine Weihnachtsgeschichte visuell eine wahre Pracht (zu deutsch: echt geil). Wie man schon am Trailer (unten) sieht, fliegt Jim Carey als Ebenezer Scrooge durch die Luft, die Geister sehen jetzt auch zeitgemäß spannender aus und der Zuschauer geht schon ab und an 'mal in Deckung, wenn etwas/jemand auf ihn zukommt (in 3-D).

Fast schon ein Klischee... Robert Zemeckis war so beschäftigt mit (und fasziniert von) den Special Effects, dass er darüber irgendwann anfing, die Story zu vernachlässigen. Am Anfang, als der Geist aus der Vergangenheit Ebenezer Scrooge in seine Kindheit zurückführt, da zeigt er uns Scrooge als traurigen und einsamen Jungen. Die Entwicklung zum Geizkragen wird nachvollziehbar, die Auflösung seiner Verlobung wird dadurch eher unverständlich.

Allerdings geht der eigentliche Knackpunkt, die Storyline um Cratchits kranken Sohn Tim, der eine teure Behandlung braucht, am Ende irgendwie unter. Ebenezer ist im Finale euphorisch, aber der Schluß des Films hat erstaunlich wenig emotionale Kraft. Diese Verfilmung von Dickens Eine Weihnachtsgeschichte hat mich letztlich nicht berührt - das ist sehr enttäuschend. Doch wie gesagt, die Effects in 3-D sind cool...

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte Trailer deutsch



Disney's Eine Weihnachtsgeschichte  -- Genre: Animation, Fantasy -- deutscher Kinostart: 05.11.2009 -- DVD-VÖ: 18.11.10 -- Länge: 96 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Robert Zemeckis, basierend aufder Novelle Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
Regie: Robert Zemeckis

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