03.01.2011

Der Auftragslover Kritik + Trailer

Die französische Komödie Der Auftragslover mit Romain Duris und Vanessa Paradis in den Hauptrollen ist der erste Gute-Laune-Film des Jahres, den man durchaus empfehlen kann. Das Drehbuch stammt von Yohan Gromb (Erstling), Laurent Zeitoun und Jeremy Doner (TV: Damages - Im Netz der Macht). Regie führte Pascal Chaumeil, der nach seiner Arbeit in Werbung und TV jetzt das Kino erobern will.

Der professionelle Auftragslover Alex Lippi (Romain Duris) hat sich darauf spezialisiert, Liebespaare auseinanderzubringen, indem er die Frauen dazu bringt, sich in ihn zu verlieben. Er nimmt allerdings nur dann solch einen Auftrag an, wenn die betreffende Frau mit dem falschen Mann zusammen ist. Er öffnet ihr lediglich die Augen, will sie vor ihrem Unglück bewahren. Außerdem, damit keine Missverständnisse aufkommen, spielt er den Romantiker, der auf keinen Fall mit den Frauen ins Bett geht. Er ist kein Gigolo, er ist nur ein ständig improvisierender Schauspieler.

Unterstützt wird Alex bei seinen durchaus aufwändigen Jobs von seiner Schwester Mélanie (Julie Ferrier, Micmacs) und seinem Schwager Marc (François Damiens, Der kleine Nick), die ihm nicht nur bei der Recherche, sondern auch ständig bei der Überwachung des Zielobjekts helfen und auch schon mal als Komparsen in das
Geschehen eingreifen. In einer witzigen Szene mimt Marc einen Handwerker und gibt der Figur jede Menge unnötigen Hintergrund, womit er seine Kollegen vor den Kopf schlägt. Er will eben auch einmal Schauspieler sein und lässt seiner Kreativität freien Lauf.

Eigentlich will Alex seinen neuen Auftrag nicht annehmen, denn der undurchsichtige Blumengroßhändler van der Beck (Jacques Frantz, GI Joe - Geheimakte Cobra) kann ihm keinen triftigen Grund nennen, warum sich seine Tochter Juliette 10 Tage vor der Hochzeit von ihrem Verlobten Johnathan (Andrew Lincoln, TV: The Walking Dead. Demnächst: We Want Sex) trennen sollte. Sie scheinen glücklich zu sein. Doch Alex muss seine Prinzipien ändern, denn die Firma braucht das Geld.

Weinexpertin Juliette van der Beck (Vanessa Paradis) ist noch dazu kein leichter Fall und könnte gar die erste Frau sein, die er nicht für sich interessieren kann. Trotz Roquefort zum Frühstück und trotz seiner extrem guten Leistungen auf dem Tanzparkett, die er sich extra für sie antrainiert hat...

Alex ist die Hauptfigur und es ist ein Riesenspass, Durien zuzusehen, wie er sich ins Zeug legt. Dem Zuschauer geht's wohl ähnlich wie Juliette - Alex wird einem einfach irgendwann sympathisch. Duriens Energie trägt den Film, keine Frage. Dabei hilft es, dass sich Der Auftragslover in erster Linie als Komödie versteht und nicht auf die romantische Storyline abhebt. Juliette ist sehr kühl und erwärmt sich auch gegen Ende hin nicht völlig, was Juliette und Alex als Paar nicht so richtig überzeugen lässt. Aber egal.

Der Auftragslover ist leichte Unterhaltung, die man für rund 100 Minuten genießt, über die man herzlich lachen kann und die man danach vergisst. Auf keinen Fall darf man darüber nachdenken, was der Film denn eigentlich über die Frauen aussagt. Die Liebesgeschichte selbst hat ein großes Loch, durch das man einen Lkw fahren könnte, denn schließlich kennt Juliette den wahren Alex ja gar nicht. Wer ist er, wenn er nicht gerade die Rolle ihres idealen Partners spielt? Ist er auch im Privatleben bereit, sich ständig zum Deppen zu machen und Dinge zu lernen und zu tun, die ihn eigentich gar nicht interessieren? Da muss man schon den gesamten Einsatz auf die Chemie verwetten...


Der Auftragslover Trailer deutsch



Der Auftragslover -- Genre: Komödie -- deutscher Kinostart: 06.01.2011 -- Länge: 105 Minuten -- FSK: ohne Altersbeschränkung

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