27.05.2011

Auf brennender Erde Kritik + Trailer - Theron, Basinger, Lawrence


Der mexikanische Drehbuchautor Guillermo Arriaga (Amores Perros, 21 Gramm, Babel) hat bei seinem sehenswerten Drama Auf brennender Erde mit Charlize Theron, Kim Basinger und Jennifer Lawrence selbst und sehr erfolgreich auch Regie geführt. Dadurch, dass Arriaga die eng verwobenen Geschichten seiner
vielschichtigen Figuren nicht chronologisch erzählt, wird Auf brennender Erde zum spannenden Puzzle.

Sylvia (Charlize Theron, Im Tal von Elah, Hancock) lebt im moderaten Klima von Oregon und leitet dort ein gutgehendes Restaurant. Ihre Emotionen hält sie sogar vor sich selbst gut unter Verschluss. Ihr Gelegenheitsliebhaber, der Koch John (John Corbett, Street Kings, Sex and the City 2), ist natürlich verheiratet und wird seine Frau nicht verlassen, denn das gewährleistet den von Sylvia dringend benötigten Sicherheitsabstand. Ab und zu geht sie auch mit anderen Männern ins Bett, als wolle sie damit den Abstand immer wieder untermauern. Sie gibt ihren Körper, aber wirklich berühren kann sie keiner. Erst spät vertraut sie sich ihrer Freundin Laura (Robin Tunney, TV: Prison Break) an.

Um überhaupt etwas zu fühlen, fügt sich Sylvia selbst Wunden zu. Der Schnitt schmerzt und dann heilt die Wunde ab und der Körper sieht wieder aus wie neu. Als wäre nichts passiert.

Im heißen New Mexico verbrennen die vierfache Mutter Gina (Kim Basinger, The Informers) und ihr Geliebter Nick Martinez (Joaquim de Almeida, Fast and Furious 5) in einem Wohnwagen. Aus der Affäre hatte sich eine tiefe Liebe entwickelt, die die verheiratete Gina trotz ihrer Schuldgefühle einfach nicht aufgeben konnte. Sie war so beschäftigt mit ihrem Dilemma, dass ihr völlig entging, dass ihre Tochter Mariana (Jennifer Lawrence, Winter's Bone) hinter ihr Geheimnis gekommen ist.

Nicks Familie macht Gina für alles verantwortlich und hat für ihre Angehörigen nichts als Verachtung und Hass übrig. Einzig Nicks Sohn Santiago (JP Pardo, demnächst: Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht 2) lässt sich nicht aufstacheln. Er verliebt sich in Mariana und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

Autor Guillermo Arriaga tut genau das, was man von einem guten Autor verlangt: Er liebt seine gut ausgearbeiteten Figuren, die es sich allesamt selbst nicht leicht machen, und jede Szene liefert den Zuschauern neue Erkenntnisse. Man merkt eben oft, wenn eine Drehbuch nicht eben mal schnell nach einem Pitch angefertigt wurde, sondern eine Geschichte - wie in diesem Fall - über Jahre gereift ist und an dem Drehbuch auch noch lange gefeilt wurde.

Auch als Regisseur hat Arriaga gute Arbeit geleistet. Die Performances seiner Darsteller sind durch die Bank top, da gibt es keinen falschen Ton. Schön zu sehen, dass Kim Basinger wieder etwas mehr arbeitet. Wir brauchen mehr Filme mit selbstbewussten Frauen ihres Alters, die ihre Gesichter nicht aus lauter Verzweiflung entstellen lassen. Schönheit kennt kein Alter.



Auf brennender Erde Trailer



Auf brennender Erde -- Genre: Drama -- deutscher Kinostart: 26.05.11 -- Länge: 107 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch und Regie: Guillermo Arriaga

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