29.05.2011

World Invasion: Battle LA Kritik + Trailer - Eckhart, Rodriguez, Ne-Yo

Der Sci-Fi Actionfilm World Invasion: Battle Los Angeles mit Aaron Eckhart  dürfte eigentlich nicht funktionieren, tut es aber doch. Er hat den Effekt, den sich so mancher dialogreichere und unter dem Vorzeichen politischer Korrektheit vermarktete Film oft vergeblich erträumt: World Invasion: Battle Los Angeles ist ein Anti-Kriegsfilm, der den Streitmächten kritisch gegenüber steht, kommt aber in der Beziehung nicht mit dem Holzhammer an (dafür gibt es einen Grund, dazu gleich mehr). Er treibt trotzdem den Adrenalinspiegel in gefährliche Höhen und hält ihn bis zum bitteren Ende dort.

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Der Marine Staff Sargeant Michael Nantz (Aaron Eckhart) rackert sich beim morgendlichen Training ab und wird von den jüngeren Männern überholt. Mit seinen 20 Jahren Dienst hat er Pensionsanspruch und reicht seine Papiere ein. Doch seine körperliche Verfassung ist nur zum Teil für diese Entscheidung verantwortlich. Nantz hat bei seinem letzten Einsatz im Irak die ganze ihm unterstellte Truppe verloren und das quält ihn. Auch Lance Corporal Peter Kerns (Jim Parrack, TV: True Blood) leidet
noch unter seinem letzten Einsatz, muss Medikamente nehmen und kann den Militärpsychiater nicht davon überzeugen, dass er wieder auf dem Posten ist.

SSgt. Nantz (Aaron Eckhart)
Aus den Nachrichten erfahren wir, dass überall auf der Welt Städte von unbekannten Streitmächten angegriffen werden. San Francisco und San Diego sind bereits besetzt, einzig LA kämpft noch. Natürlich  wird jetzt wieder jeder Soldat gebraucht, alles andere ist nebensächlich.

Nantz wird dem jungen 2nd Lieutenant William Martinez (Ramon Rodriguez, Pelham 1-2-3, Transformers: Die Rache) unterstellt. Der frischgebackene 2nd Lt. hat gerade die Offiziersschule abgeschlossen und wenig praktische Erfahrung, weshalb Nantz ein Auge auf ihn haben soll. Das Greenhorn sagt Nantz ins Gesicht, dass er zwar die Erfahrung, aber Martinez den Rang und somit das Kommando hat. Autsch. In der Einheit befindet sich auch Cpl. Lockett (Cory Hardrict, Gran Torino, Er steht einfach nicht auf dich), dessen Bruder unter Nantzes Kommando im Irak gefallen ist.

Nantz (Aaron Eckhart) und gefallene Kameraden
Die Mission unserer Einheit besteht darin, innerhalb 3 Stunden alle noch dort befindlichen Zivilisten zu evakuieren, denn dann sollen Bomben fallen. Schon auf dem Transport schlottern Babyface Pfc. Lenihan (Noel Fisher, demnächst: Twilight Saga 4 + 5) die Knie. So sieht Kanonenfutter aus. Lenihan geht im Chaos auf den Strassen von LA  prompt verloren und kämpft als erster alleine gegen einen metallisch aussehenden, unkaputtbaren Alien. Wie bringt man sowas um, setzt es außer Gefecht?

Bevor die Einheit eine Antwort auf diese Frage gefunden hat, findet sie tatsächlich 5 Zivilisten - 2 Erwachsene und 3 Kinder - die evakuiert werden müssen. Nur gut, dass ein paar Leute von der Air Force hinzukommen, u. a. Technical Sgt. Elena Santos (Michelle Rodriguez, Machete). Schon an ihrem Rang erkennen wir, dass die Fau viel drauf haben muss. 

World Invasion: Battle Los Angeles funktioniert so toll, weil wir immer bei der Truppe sind gerade so, als wären die Zuschauer ein Teil davon. Wir sehen nur das, was die Einheit sieht, wir bleiben auf ihrem Wissensstand. Autor Christopher Bertolini (Die Tochter des Generals) beweist ein wunderbares Gefühl für Timing. Das macht alles sehr spannend aber auch irgendwie extrem realistisch und daher durchaus auch beängstigend.

Natürlich musste Hauptdarsteller Aaron Eckhart zum Ende hin Texte sagen, die viel mit Ehre zu tun haben und sich pro-Militär anhören. Doch ist den Zuschauern klar, dass diese Worte im krassen Kontrast zu der ganzen Story stehen und vermutlich einzig und allein deshalb in World Invasion: Battle Los Angeles zu finden sind, weil die Filmproduktion zur Umsetzung des Projekts auf Originalschauplätze wie zum Beispiel das Camp Pendelton und auch auf Komparsen aus den Truppen nicht verzichten konnte oder wollte.  Man hat also eine ähnliche Strategie eingesetzt wie damals unter dem Hays Code. (Foto*: Michelle Rodriguez als TSgt. Elena Santos) *Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung und © 2011 Sony Pictures Releasing GmbH.
  
Wie eingangs erwähnt, besteht die Einheit zu einem Großteil aus Männern, die eigentlich gar nicht diensttauglich sind, die nicht dabei sein sollten. Sie stehen unter der Leitung eines Mannes, der auf diesen Job nur mangelhaft vorbereitet ist. Der junge Mann und werdende Vater ist bald völlig überwältigt von der ganzen Verantwortung und nicht imstande, im nötigen Tempo vernünftige Entscheidungen zu treffen. Es überrascht nicht, dass die Truppe Männer verliert, was vermeidbar gewesen wäre. Diese Zustände können wohl kaum als Werbung für diesen Verein herhalten und der Film kann nur schwerlich als Propaganda misinterpretiert werden...

World Invasion: Battle Los Angeles  -- Genre: Sci-Fi, Action, Kriegsfilm -- deutscher Kinostart:  14.04.11 -- DVD-VÖ: 31.10.11 -- Länge: 116 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Christopher Bertolini
Regie:  Jonathan Liebesman (Experiment Killing Room)

World Invasion: Battle Los Angeles Clip: Entwarnung



World Invasion: Battle Los Angeles Trailer deutsch




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