22.10.2008
Das Laecheln der Sterne - Kritik und Trailer
Nachdem Diane Lane als Connie Summer in dem Thriller Untreu ihren Film-Ehemann Richard Gere betrog, sind die beiden in Das Lächeln der Sterne wieder ein (Film-) Liebespaar. Damit enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Das Lächeln der Sterne ist ein altmodisches und auch melancholisches romantisches Drama für Erwachsene, das einen grandiosen Hang zu Melodrama und Kitsch hat - und trotzdem die Zuschauer faszinieren kann. Es ist die Melancholie und die unerwartet aufkeimende Hoffnung der beiden sympathischen und menschlichen Hauptfiguren, beide keine 20 mehr, die den Film seltsam faszinierend machen und uns seine Fehler ertragen lassen - bis zum dramatischen Ende (Taschentuch-Alarm) und der letzten lächerlich oberkitschigen Einstellung (die damit absolut den Vogel abschiesst). Für den TV-Regisseur George C. Wolfe ist das der erste Kinofilm - was man mitunter deutlich merkt.
Der Mut zu altmodischem Schmalz und Melodrama ist in etwa so beeindruckend wie der Mut des Malers John Currin. Wenn schon, dann aber richtig, volles Risiko. Das hat einen ganz eigenen Charme. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Nicholas Sparks (Wie ein einziger Tag, Message in a Bottle)-- > Das Lächeln der Sterne: Roman
Adrienne Willis (Diane Lane, Untraceable, Jumper, demnächst: Killshot) hat sich von ihrem Mann Jack (Christopher Meloni, TV: Law & Order SVU, Harold & Kumar I + II, demnächst: Brief Interviews with Hideous Men, The Prodigy) getrennt, der sie betrogen hat. Er will sich unbedingt mit ihr versöhnen. Auch ihre beiden Kinder Amanda (Mae Whitman, Boogeyman 2, demnächst: Berry Munday) und Danny (Charlie Tahan, I Am Legend, demnächst: Burning Bright) bedrängen sie, den Vater wieder einziehen zu lassen.
Adrienne will sich das überlegen, während sie für ihre Freundin Jean (Viola Davis, TV: Law & Order SVU, demnächst: Doubt) deren kleines Inn am Meer hütet. Als einziger Gast ist der Chirurg Dr. Paul Flanner (Richard Gere, I'm Not There, The Hunting Party, demnächst: Amelia) angesagt. Auch der kommt nicht zum Urlaub machen, sondern will sich mit dem Mann einer verstorbenen Patientin (Scott Glenn (Das Bourne Ultimatum, demnächst: Surfer Dude, W.) treffen, der ihn verklagt hat.
Während Paul seine Familie der Karriere opferte, hat Adrienne ihre Karriere und Passion nach und nach der Familie geopfert. Beide suchen nach neuen Wegen für eine bessere Zukunft, sehnen sich nach Veränderung. Mit einem völlig fremden Menschen, der ja unvoreingenommen ist, kann man gut über solche Dinge reden. Vertrauen ist schnell hergestellt und man traut sich auch, kritisch zu sein.
Bezeichnend ist dabei auch folgende Szene: Nach etlichen Gläsern Wein beschließt Adrienne, die Vorratskammer ihrer Freundin Jean von den vielen Konserven zu befreien, deren Haltbarkeitsdaten schon seit Jahren überschritten sind. Zusammen machen sie und Paul ein Spiel daraus. Doch am nächsten Tag geht sie hin und räumt alles wieder in die Regale. Ob sie ihre beste Freundin jemals darauf angesprochen hat? Wohl kaum. Denn bei guten Freunden drücken wir gerne beide Augen zu, wir lieben sie samt ihrer Fehler und Eigenheiten. Bei unseren Partnern sind wir möglicherweise nicht so großzügig (die offene Tube Zahnpasta kann da bekanntlich zum Fels des Anstosses werden).
Bei Wein und dramatischem Unwetter kommen sich Adrienne und Paul näher, werden von einer Leidenschaft überrascht, mit der sie in ihrem Leben schon nicht mehr gerechnet hatten. Doch vor einem eventuellen Happy End muss sich Adrienne mit ihren Kindern auseinandersetzen und auch Paul hat noch einiges zu klären mit seinem Sohn Mark (James Franco, Ananas Express, Im Tal von Elah, demnächst: Milk, Howl).
Der weitere Verlauf der Geschichte ist sehr schön gelöst und zeugt von der Reife der Figuren, die trotz der manchmal extrem konstruierten Umstände (z. B. Unwetter) recht authentisch daherkommen. Sie agieren nicht plötzlich völlig kopflos und werfen ihr altes Leben über Bord, sondern gehen mit Bedacht mit der neuen Situation und dem potenziellen neuen Partner - und auch sich selbst - um. Angewandte Lebenserfahrung. Der Film erhielt das Prädikat "wertvoll".
Warnung: Das Lächeln der Sterne zielt mutig und unbeirrt auf die Tränendrüse. Wohlmeinend, bestimmt, denn der eine oder andere Zuschauer hätte vielleicht auch gerne eine Zukunft, die besser ist als die Gegenwart, und der erhält hier einen sanften Schubs. Oder wir sind einfach froh, dass unser dritter Akt (hoffentlich) noch in weiter Ferne liegt.
Den Valentinstag knapp verpasst, kommt Das Lächeln der Sterne ab dem 17. Februar 2009 in den Handel: >Das Lächeln der Sterne DVD mit alternativen Szenen, Interviews und Music-Clips. Alternativ: Das Lächeln der Sterne - Blu-Ray
Auf dem Original Soundtrack zum Film finden wir u. a. Titel von Count Basie (Jive & Five, Moten Swing) und Dinah Washington (Backwater Blues und mit Brook Benton A Rockin' Good Way). Hier geht's zum Soundtrack: Das Lächeln der Sterne (Originaltitel: Nights in Rodanthe)
Das Lächeln der Sterne -- Genre: Drama -- FSK: ab 6 Jahren.
Drehbuch: Ann Peacock (Die Chroniken von Narnia I, demnächst: The Killing Rooom) und John Romano (Das dritte Wunder, demnächst: The Prodigy), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nicholas Sparks (Wie ein einziger Tag)
Regie: George C. Wolfe (bisher nur TV)
Das Lächeln der Sterne Cast:
Adrienne Willis - Diane Lane
Dr. Paul Flanner - Richard Gere
Jack Willis - Christopher Meloni
Jean - Viola Davis
Amanda Willis - Mae Whitman
Danny Willis - Charlie Tahan
Mark Flanner - James Franco
Robert Torrelson - Scott Glenn
Charlie Torrelson - Pablo Schreiber (TV: The Wire, demnächst: Vicky Cristina Barcelona, Favorite Son)
Das Lächeln der Sterne - deutscher Trailer (2:19)
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