26.10.2008

Into the Mirror - Kritik und Trailer

Was liegt näher, als sich zum Kinostart des Remakes Mirrors mit Kiefer Sutherland (wurde ja schon auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest gezeigt) die koreanische Vorlage Into the Mirror anzusehen? Es ist einfach spannend zu sehen, wie sich die Projekte verändern (gut oder schlecht), welche Auswahl Autoren und Regisseure treffen, usw. Eins vorneweg: Ich sah zuerst das Remake und hinterher Into the Mirror.

Into the Mirror ist ein Geister-Horror, der eher schlecht als recht wie ein Krimi funktioniert. Autor und Regisseur Kim Sung-ho erzählt seine komplex angelegte Story mit Liebe zum Detail - was auf Kosten der Spannung geht. Tempo/Timing Fehlanzeige. Schön gruselig ist dieser "Horror" nicht, denn die Spiegel und andere reflektierende Oberflächentr und der Geist geben nicht allzuviel her. Dafür gibt's Blut und eklige Selbstmorde, aber auch die im eher erträglichen Maß.

Yeong-Min Wu (Ji-tae Yu) ist ein in Ungnade gefallener Held. Als Cop versagte er bei einer Geiselnahme, was seinen Kollegen das Leben und unseren Helden die Ehre kostete. Als Sicherheitschef im Kaufhauses seines Onkels fristet er nun sein trauriges Dasein, ertränkt seinen Frust öfters in Alkohol. Das Kaufhaus soll in einer Woche wiederöffnet werden - ein Jahr, nachdem es dort einen folgenschweren Brand gegeben hatte. Die offensichtlich abergläubische Bevölkerung fürchtet, dass über dem Gebäude ein Fluch hängt.

In den Tagen vor der Eröffnung gibt es in dem Gebäude zwei Selbstmorde. Oder sind es Morde? Die korrupte Polizei will das eigentlich gar nicht so genau wissen, denn sie wird dafür bezahlt, dass die Eröffnung des Kaufhauses wie geplant stattfindet. Die Medien erschweren das allerdings. Interessant ist bei den beiden Selbstmorden, dass beide Personen vorher etwas getan haben, wofür sie bestraft werden müssen: Ladendiebstahl und Voyeurismus.

Into the Mirror verfolgt die Schmiergeldaffäre, Yeong-Mins Anstrengungen, alles aufzuklären (aber auch alles), seine Furcht vor Spiegeln zu überwinden, sein eigenes Trauma aufzuarbeiten bzw. seinen Ruf wiederherzustellen, und weitere Selbstmorde. Dazu gibt's noch den Geist und ein mysteriöses Zwillingspaar. Bestimmt habe ich noch das eine oder andere vergessen. Klar ist nur, dass die Story überladen ist.

Anfänglich fand ich es ganz schön, wie Kim Sung-ho immer wieder Variationen zum Thema Spiegelung und Wahrnehmung eingearbeitet hat, doch irgendwann wurde das dann selbst mir zu viel. So wurde aus dem Geister-Horror letztlich ein relativ interessanter, wenngleich nicht fürchterlich spannender Krimi - eher ein Drama. Als solches betrachtet ist Into the Mirror durchaus unterhaltsam.

DVD: Into the Mirror (Special Edition)

Into the Mirror - Original-Trailer (2:01)



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