30.11.2008
Death Race Kritik + Trailer - Jason Statham
Eins gleich vorneweg: Death Race hat sich die FSK 18 Bewertung redlich verdient. Es kommen einige Menschen auf höchst grausame Art und Weise um's Leben. Diese Bilder sind schockierender als so manches, was wir in letzter Zeit unter dem Vorzeichen "Horror" gesehen haben. Das mag sich jetzt für viele Leute gut anhören, doch Death Race bietet - abgesehen von Jason Stathams muskulösem Körper, der ja bekanntlich sehenswert ist - nicht fürchterlich viel, vor allem keine aufregend choreographierten Action-Szenen oder gar eine spannende Story. Statt dessen gibt's unablässig Maschinengewehrfeuer, durch die Luft fliegende, brennende Autos und als "Sahnehäubchen" einen großen Bohrer, der sich durch eine Beifahrertür dreht und die dort sitzende Frau alle macht. Wem das genügt, dem könnte Death Race gefallen. Wer ähnlichen Fun erwartet wie z. B. beim thematisch verwandten Die Todeskandidaten, dem wird Death Race nicht genügen. Inspiriert wurde Death Race von dem Film Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000), der 1975 herauskam, ist aber kein Remake.
Jetzt auf DVD: Death Race Extented Version - Limited Edition im Steelbook und natürlich Death Race (Extended Version) [Blu-ray], die 5 Minuten mehr aufweist.
Wir schreiben das Jahr 2012 (schon wieder? 2012) und wieder einmal ist der Blick in die Zukunft rabenschwarz - auch wenn die Filmemacher uns ein eher langweiliges grau-braun auf's Auge drücken. Politische Korrektheit gehört der Vergangenheit an, die Welt funktioniert jetzt wie ein Video-Game: Menschenverachtung und brutale Gewalt sind Volkssport und legitime Unterhaltung, haben Millionen Zuschauer, die dafür kräftig zahlen, während andere unter Arbeitslosigkeit und der daraus resultierenden Ausbeutung leiden (der Mindeststundenlohn wurde anscheinend abgeschafft, Ames bekommt ~ 3 Dollar/Stunde ausbezahlt, was aber für die Story unerheblich ist). Death Race ist ein weiterer Film, der sich mit diesem Thema (tatsächliche) Gewalt als Unterhaltung befasst, wie wir das auch z. B.in Die Todeskandidaten und Untraceable gesehen haben.
Jensen Ames (Jason Statham, Bank Job, Transporter 3, demnächst: Crank 2) kommt frustriert und frisch gekündigt von seinem Knochenjob im Stahlwerk nach Hause und freut sich auf's Abendessen mit seiner kleinen Tochter und seiner Frau. Doch während die Zwiebeln in der Pfanne verbrennen, wird Frau Ames von einem maskierten Einbrecher umgebracht. Eine Szene, die wir so oder ähnlich schon -zig Mal als Motivation für Rache-Gewalt in Action-Filmen gesehen haben. Der Mord wird Ames angehängt und er soll seine Haft im Hochsicherheits-Gefängnis Terminal Island absitzen. Terminal Island ist, wie alle Gefängnisse in diesem Jahr 2012, in privater Hand. Geleitet wird die Verwahranstalt von der eiskalten Warden Hennessey (Joan Allen, Das Bourne Ultimatum, demnächst: Good Sharma, Hachiko -A Dog's Story). Dass das Eisköniginnen-Dasein jung hält, wissen wir spätestens seit Der goldenen Kompass (Kidman) und auch die 52-jährige Joan Allen macht keine Ausnahme.....
Mit von der Partie sind, wie könnte es anders sein, sadistische Wärter. Ulrich (Jason Clarke, demnächst Still Waters, The Human Contract, Public Enemies) ist in etwa so sympathisch wie Percy Wetmore aus The Green Mile.
Terminal Island ist ein gewinnbringendes Unternehmen, denn es veranstaltet unter der Leitung von Hennessey das Pay per View Event Death Race. Für schlappe $ 99 pro Runde kann man ausgewählten Insassen beim Autorennen auf der Insel zusehen. Für viele enden diese Rennen mit dem Tod, denn die Wagen sind mit diversen Waffen ausgerüstet, die auch zum Einsatz kommen. Genau wie in Die Todeskandidaten werden die Gesichter der Toten bei der Übertragung rot durchgestrichen, damit die Zuschauer sich den Spielstand vergegenwärtigen können. Die Reality-Show, die tatsächlich diesen Titel verdient (Death Race ist ja Fiktion), hat 50 Millionen Zuschauer, Tendenz steigend. Als Anreiz für die Insassen stellt Hennessey dem Gewinner von 5 Runden die Freilassung in Aussicht. Ja, Hennessy unterschreibt sogar schon den Freilassungsschein.
Ames war vor seinem Job im Stahlwerk Rennfahrer, deshalb wird er ausgewählt, um den Fahrer "Frankenstein", kurz Frank genannt, zu ersetzen. Dieser war der erklärte Zuschauermagnet, sorgte für tolle Quoten, ist aber gestorben, was die Zuschauer allerdings nicht wissen. Frank hat zuletzt immer eine Maske getragen, da sein Gesicht von den vielen Unfällen entstellt war. Franks stärkster Gegner war/ist Machine Gun Joe (Tyrese Gibson, demnächst: Transformers 2). Ames übernimmt den Job, findet allerdings erst nach und nach heraus, dass er trotz unterschriebenem Freilassungsschein nicht auf freien Fuss gesetzt werden soll, seine Tochter nicht wiedersehen wird. Als Beifahrer wird ihm die schöne Case (Natalie Martinez) aus der Frauenanstalt in's Auto gesetzt. Sein Mechaniker-Team setzt sich aus verschiedenen gängigen Typen zusammen, mit dazu gehört Coach (Ian McShane) und Gunner (Jacob Vargas, TV: Moonlight, DVD: Love Lies Bleeding, demnächst: King of the Avenue).
Robert LaSardo (TV: nip/tuck, Tortured (DVD), demnächst: Autopsy) ist ein Schauspieler mit enormem Wiedererkennungswert, der für gewöhnlich die Rolle des menschgewordenen Bösen spielt - und zwar äußerst überzeugend. Auch in Death Race ist er mit von der Partie, als Grimm, einer der Rennfahrer. Allerdings fragen wir uns jedes Mal, wenn wir LaSardo sehen, wie lange er wohl dieses Mal leben wird...
Das eingangs erwähnte Thema, der Hintergrund für die Story, mag zwar interessant sein, doch Death Race nimmt es nur als Sprungbrett für seine 08/15 Geschichte. Das Ende hat dann auch wenig Zusammenhang mit irgend etwas, das davor kam, sondern kommt eher als Insider-Witz für Action Fans an, die irgendeine Art von an den Haaren herbeigezogenem Happy End erwarten. Und das bekommen sie auch, inklusive Jason Stathams Reibeisen-Stimme, die noch ein paar philosophische Sätze von sich gibt.
Wir fragen uns jetzt lediglich, ob Transporter 3 vielleicht spannender wird...
Death Race - Genre: Action - FSK: keine Jugendfreigabe - deutscher Kinostart: 27.11.08
Drehbuch: Paul W. S. Anderson (Alien vs. Predator, Resident Evil 1 - 3)
Regie: Paul W. S. Anderson (Alien vs. Predator, Resident Evil)
Death Race Cast:
Jensen Ansem - Jason Statham
Hennessey - Joan Allen
Case - Natalie Martinez
Ulrich - Jason Clarke
Machine Gun Joe - Tyrese Gibson
Coach - Ian McShane
Grimm - Robert LaSardo
Death Race - deutscher Trailer (2:19)
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Labels:
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