04.11.2009

(500) Days of Summer Kritik + Trailer

Romantisch und cool zugleich: Die rundum gelungene romantische Komödie (500) Days of Summer mit Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel, die man einfach gesehen haben muss. Das neue Autoren-Team Scott Neustadter und Michael H. Weber erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen einem hoffnungslosen Romantiker und einer Realistin nicht chronologisch, sondern hüpft in der Zeit hin und her - wie man eben Erinnerungen erzählt. Der "kleine Film" (Produktionskosten um die $ 7,5 Mios $), der im Sommer in den USA zum kleinen Sleeper-Hit wurde, wird bestimmt auch hierzulande viele begeisterte Fans finden. (500) Days of Summer fühlt sich authentisch an, ist kreativ und smart gemacht und verfügt über einen coolen Soundtrack mit Titeln von The Smiths (die im Film auch noch namentlich erwähnt werden;), The Black Lips, Regina Spektor, Wolfmother, Carla Bruni, u. a., der sich wunderbar in den Film fügt, als wäre er dafür geschrieben. Dies ist der erste Langfilm von Regisseur Marc Webb, der bisher mit Musikvideos Erfahrung sammeln konnte. (Link zum Soundtrack (mit Reinhörfunktion): (500) Days of Summer)

Joseph Gordon-Levitt, der zuletzt neben Mickey Rourke in Killshot als aufbrausender Kleinganove und Mörder überzeugte, überzeugt nun in (500) Days of Summer mit Leichtigkeit als der liebenswerte Romantiker Tom Hanes. Gleich am Anfang erfahren die Zuschauer, dass hier keine Liebesgeschichte erzählt werden soll -- doch wetten, dass viele das nach wenigen Minuten schon vergessen haben? Klar, denn Tom verliebt sich Hals über Kopf in seine neue Kollegin Summer (Zooey Deschanel, Happening, Der Ja-Sager). Summer spricht ihn im Fahrstuhl an - Tom ist völlig geschockt. (Szenenfoto links, Gordon-Levitt, Deschanel)* Über drei Jahre arbeitet der Architekt jetzt schon als Autor von Grußkarten - das hinterlässt Spuren. Wie ein pubertierender Teenager kommt er mit Andeutungen an oder versucht, über Songtexte zu kommunizieren. Dumm nur, dass bei Summer nur Klartext ankommt.

Obwohl Summer nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist, noch nie richtig verliebt war und überhaupt keinen romantischen Knochen im Leib zu haben scheint, hat Tom Hoffnung. Entgegen jeder Vernunft will der Zuschauer das, was auch Tom will. Taten sprechen lauter als Worte... Sie küssen sich. Sie haben Sex. Sie hängen ab und haben Spaß. Für Tom ist das eine Beziehung, ist das Liebe. Und Summer ist doch auch verliebt, oder? Kann sie sich der "Macht der Liebe" entziehen?

Von seinen Freunden kann Tom keine brauchbare Hilfe beim Interpretieren von Summers Verhalten erwarten. Sein Kollege McKenzie (Geoffrey Arend) begnügt sich damit, ab und zu mit jemandem Sex zu haben und Paul (Matthew Gray Gubler, TV: Criminal Minds. Demnächst: Porn Star) scheint seine "Weisheiten" zum Thema Liebe, Frauen und Beziehungen aus den Medien und aus uralten Sprichwörtern zu beziehen. Paul wartet dementsprechend oft mit unpassenden Klischees als Antwort auf. Mit den Klischees eben, die uns immer wieder als Wahrheiten aufgetischt werden, bis wir sie glauben, obwohl es um uns herum überwiegend Gegenbeispiele gibt. Die Wissenschaft hat festgestellt.... ;) (Szenenfoto: Gordon-Levitt, Gubler, Arend)*

Mit (500) Days of Summer gelingt es den Autoren so ganz nebenbei, einige Aussagen zu machen. Sie räumen nicht nur mit dem Klischee auf, dass Frauen immer eine Beziehung wollen und romantisch sind und Männer nicht, sondern machen auch klar, dass ein bisschen Spaß und Sex nicht plötzlich alles vorher Gesagte zunichte macht. Sex muss die Freundschaft nicht zerstören, das nennt man dann eben "friends with benefits". Nicht nur Männer gehen eine "Freundschaft mit Benefits" ein, während sie sich nach etwas Passendem umsehen. Hier wird der Geschlechterkrampf entlarvt.

Der Film schafft es, zugleich realistisch und sehr romantisch zu sein. Diese moderne romantische Komödie wirft dem Genre vor, zu den überzogenen und verzerrten Erwartungen der Menschen beizutragen. Genau wie Werbespots und kitschige Grußkarten, die ihre Fantasy als die Wahrheit verkaufen wollen. Dass (500) Days of Summer trotz allem ein hoffnungsvolles Ende hat, macht diesen Film perfekt. *(Alle Fotos: © 2009 Twentieth Century Fox)

(500) Days of Summer -- Genre: romantische Komödie -- deutscher Kinostart: 23.10.2009 -- Länge: 97 Minuten -- FSK: ohne Altersbeschränkung.
Drehbuch: Scott Neustadter und Michael H. Weber
Regie: Marc Webb

(500) Days of Summer Trailer deutsch



Verwandte Posts: Matthew Gray Gubler -- Killshot
KINO -- volles Programm TV

Abonniere den Newsletter! Einfach hier klicken

1 Kommentar:

Stefanie Laube hat gesagt…

Kann diesen Film auch empfehlen, denn ich finde die Geschichte ebenfalls sehr authentisch, was natürlich einerseits an den Schauspielern liegt, andererseits aber eben auch genau an der ungewöhnlichen, nicht-chronologischen Erzählweise: http://www.leselink.de/filme/liebesfilm/500-days-of-summer.html