Am Anfang von Bad Teacher sieht es kurz so aus, als hätte Elizabeth ihr Ziel schon erreicht. Sie ist mit einem reichen Muttersöhnchen verlobt, verabschiedet sich von ihren Lehrerkollegen auf Nimmerwiedersehen und braust in ihrem Sportwagen davon. Allerdings macht ihr die Mutter ihres Verlobten klar, dass sie zwar ihre Milch verschenken, diese aber dann eben nicht mehr verkaufen kann. Die Verlobung wird aufgelöst und Elizabeth muss zu ihrer Schande nach den Sommerferien wieder so tun, als würde sie ihre Schüler unterrichten.
Elizabeth kann ihr Leben nur mit reichlich Alkohol und Marihuana aushalten. Verzweifelt hält sie an ihrem Traum vom Luxusleben fest, den sie vermutlich seit der High School träumt. Deshalb gibt sie auch dem Sportlehrer Russell Gettis (Jason Segel, TV: How I Met Your Mother. Nie wieder Sex mit der Ex, Trauzeuge gesucht) keine Chance, der schon seit der High Schooll in sie verliebt ist und seinen Traum auch nicht begraben kann. Er verspricht ihr, niemals aufzugeben. (Szenenfoto* links: Russell und Elizabeth beim Schulausflug. *Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung und © 2011 Sony Pictures Releasing GmbH)
Mit der Ankunft des obernerdigen Aushilfslehrers Scott Delacorte (Justin Timberlake, The Social Network, demnächst: Freunde mit gewissen Vorzügen) keimt wieder Hoffnung auf. Scott stammt aus reichem Hause und müsste eigentlich für Elizabeth einfach zu kriegen sein. Doch Scott wirft statt dessen ein Auge auf die ehrgeizige Superlehrerin Amy Squirrel (Lucy Punch, Die Girls von St. Trinian, Ich sehe den Mann deiner Träume), was nur an deren Oberweite liegen kann. Elizabeth ist nicht bereit, der unangenehmen Amy einfach so das Feld zu überlassen... (Szenenfoto rechts: Für Elizabeth und Amy ist Konkurrenzkampf angesagt.)
Den Autoren von Bad Teacher, Lee Eisenberg und Gene Stupnitsky (beide: Year One - Aller Anfang ist schwer), erging es vielleicht wie so vielen ihrer Kollegen, auch ihnen ist für den dritten Akt nicht viel eingefallen. Die letzten Schritte zum Happy End sind jedenfalls einfach unter den Tisch gefallen. Elizabeth entscheidet sich im stillen Kämmerlein - offscreen, also ohne uns - für einen Mann und kommt dann wieder. So geht das natürlich nicht. Seltsam eigentlich, denn Elizabeth macht offscreen eine interessante Wandlung durch, bei der ich gerne dabeigewesen wäre. Vielleicht mussten die Autoren sich ja auch den Egos bestimmter Stars und/oder den kirren Instinkten diverser Produzenten beugen, für die die Story selbst nicht unbedingt die erste Priorität war. Ich hatte den Eindruck, dass am dritten Akt geschnitten wurde. Und nicht nur da. Als ich z. B. gleich am Anfang Jillian Armenante (TV: Judging Amy) winken sah, da freute ich mich schon auf sie, doch sollte das schon fast alles gewesen sein, was ich von ihr zu sehen bekam. Nicht cool.
Trotzdem macht es einen Heidenspaß, der begabten Cameron Diaz in dieser Rolle zuzusehen. Ihre Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Ganz anders dagegen Justin Timberlake, dessen peinlicher Nerd Scott eine zweidimensionale Klischee-Figur bleibt. Einzig sein Auftritt mit dem absichtlich obergrottigen (von ihm selbst geschriebenen) Titel Simpatico ist bemerkenswert und sorgt für laute Lacher. Jason Segel darf wieder einmal den Gutmenschen spielen, dessen Marihuanakonsum wir selbstredend akzeptieren. Es ist ein großer Vorteil, wenn man z. B. auf die Rolle des Gutmenschen abonniert ist, da kann der Zuschauer eventuelle Lücken selbst mit Erinnerungen füllen. (Szenenfoto: Scott und Elizabeth auf dem Schulhof.)
Bad Teacher lohnt sich für die Fans von Cameron Diaz und diejenigen Filmfans, die ihre Erwartungen an diesen Film enorm herunterschrauben können...
Die Bad Teacher DVD kann übrigens jetzt schon bestellt werden. Link: Bad Teacher
Bad Teacher -- Genre: romantische Komödie -- deutscher Kinostart: 23.06.11 -- Länge: 92 Minuten -- FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Lee Eisenberg & Gene Stupnitsky
Regie: Jake Kasdan (Walk Hard - Die Dewey Cox Story)
Bad Teacher Trailer deutsch
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