02.04.2010

Gesetz der Strasse Kritik - mit Gere, Hawke, Cheadle

Das Gesetz der Straße mit Richard Gere, Ethan Hawke und Don Cheadle ist ein überlanger Cop-Thriller, dessen wenig originelle Story durch großartige Darsteller auf ein erträgliches Niveau gebracht wird. Das Drehbuch stammt vom Neuling Michael C. Martin, dem anscheinend kein Klischee zu abgedroschen und kein Leichenberg zu hoch ist. Regie führte Antoine Fuqua (Training Day, Shooter).

In Gesetzt der Straße geht's um drei Cops und ihre Konflikte:

Eddie (
Richard Gere, Das Lächeln der Sterne, Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft) ist ein völlig ambitionsloser Streifen-Cop, der die Tage bis zu seiner Pensionierung zählt. Sieben Tage muss er noch arbeiten. Eddie ist Alkoholiker, was unter den Kollegen kein Geheimnis ist. Trotz seiner wenig beeindruckenden Karriere und seines Protests wird Eddie dazu auserkoren, Berufsanfänger mit auf Streife zu nehmen und als Mentor zu fungieren. Einer der Neulinge ist Eddie Quinlan (Jesse Williams, Grey's Anatomy), der sich bei einem Einsatz in Schwierigkeiten bringt. (Foto rechts: Gere und Williams)

Quinlan soll uns demonstrieren, wie Eddie am Anfang seiner Laufbahn drauf war. Eddie zeigt uns, was wohl dazu beigetragen hat, dass er auch nach 22 Jahren Polizeidienst noch Streife fährt: Er lässt sich von seinen Vorgesetzten nicht für politische Zwecke missbrauchen, er weigert sich, die Presse zu manipulieren. Eigentlich ist das alleine schon eine Heldentat, doch ist es nicht die letzte, die wir von Eddie sehen. Leider ist er aber zusätzlich noch einer der Cops, die regelmäßig Prostituierte frequentieren. Eddie geht sogar so weit, dass er mit Chantel (Shannon Kane) ein neues Leben anfangen will.

Als Eddie Chantel das Titellied aus Sea of Love - Melodie des Todes (mit Al Pacino und Ellen Barkin in den Hauptrollen) vorsingt, wünschte ich mir, wir könnten die Zeit zurückdrehen. 1990 ist eben schon 20 Jahre her - damals waren die Storylines, die hier präsentiert wurden, noch frisch... Trotzdem die Figur des Eddie so klischeebeladen ist, ist er und seine Geschichte noch am interessantesten. Richard Gere kann als desillusionierter Cop genauso überzeugen wie als Hundeliebhaber in Hachiko.

Tango (Don Cheadle, Das Hundehotel, demnächst: Iron Man 2) arbeitet seit drei Jahren als Undercover-Cop im Drogenmilieu und will endlich dort 'raus. Er hat es satt, rund um die Uhr sein Leben zu riskieren und seine Frau nicht sehen zu dürfen. Er will endlich seine Beförderung bekommen, er will normale Arbeitszeiten haben. Er will einen Schreibtisch-Job. Hinzu kommt, dass sein alter Freund Caz (Wesley Snipes) aus dem Knast entlassen wurde und wieder aktiv in der Szene tätig ist. Das bringt Tango in einen Interessenkonflikt, mit dem er nicht leben kann. Doch seine Vorgesetzten vertrösten ihn. Auch Agent Smith (cameo: Ellen Barkin) behandelt Tango wie eine Schachfigur. (Foto links: Cheadle und Snipes)

Cheadle ist toll als Tango und Wesley Snipes hat den Gangster drauf, das wissen wir. Stellenweise wird's hier ganz interessant, aber gerade dann, wenn man wirklich gespannt auf die Weiterentwicklung wartet, wird einfach geschossen. Man fragt sich langsam, ob Shakespeare heute noch begeistern könnte....

Sal (Ethan Hawke, Tödliche Entscheidung, New York, I Love You, demnächst: Daybreakers) gehört zu einer Spezialeinheit, die sich um den Drogenhandel kümmert. Eine Figur wie ihn haben wir schon gefühlte Tausend Mal gesehen: Er hat eine schwangere Frau, die noch dazu krank ist, und ein viel zu kleines Haus voller Kinder. Er muss mit seiner Familie dringend in ein anderes Haus umziehen, kann sich das aber nicht leisten. Sal tut, was jeder Klischee-Cop seiner Art tut: Er sucht Drogenhändler nur noch, um ihnen die Kohle abzunehmen.

Leider nimmt sich Gesetz der Straße viel zu viel Zeit, um uns die Figur des Sal und seine Situation vorzustellen. Wir kennen das alles schon, Martin ist nichts neues zu dem Thema eingefallen. Hawke hat damit die undankbarste der drei Hauptrollen. Nur gut, dass er eine Intensität zu Tisch bringt, die uns das fast vergessen lässt. Fast. Seine letzte Szene allerdings ist derart lächerlich, seine Figur verhält sich strohdumm und das ganze Drumherum ist so albern, dass man sich nach zwei Stunden Kino verarscht fühlt.

Die Filmmusik zu Gesetz der Straße (OT: Brooklyn's Finest) stammt von Marcelo Zarvos (Der gute Hirte) - (reinhören: Brooklyn's Finest)



Gesetz der Straße Trailer




Gesetz der Straße -- Genre: Drama/Thriller/Action -- deutscher Kinostart: 01.04.2010 -- Länge: 133 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Michael C. Martin (Erstling)
Regie: Antoine Fuqua (Training Day, Shooter)

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