Wenn ein Ehepaar plötzlich und völlig unerwartet ein Kind verliert, dann wird das immer auch zu einer Belastungsprobe für ihre Ehe. Zu gerne sitzt man der Idee auf, dass geteiltes Leid halbes Leid sei und dass man gemeinsam trauern könnte. Doch jeder Ehepartner hatte eine eigene Beziehung zu dem Kind und schlägt sich mit seinen eigenen Selbstvorwürfen herum, von denen er sich letztlich nur selbst befreien kann. Es gibt keine Absolution. Und bei jedem Menschen hält die Trauer auch noch unterschiedlich lange an.
Das seit 29 Jahren verheiratete Ehepaar Riley hat vor acht Jahren seine Tochter durch einen Autounfall verloren. Seitdem kann Lois Riley (Melissa Leo, derzeit auch in The Fighter zu sehen) das Haus nicht mehr verlassen. Sie hat schon einen Grabstein für sich und ihren Mann anfertigen lassen und wartet eigentlich nur noch auf den erlösenden Tod.
Der Geschäftsmann Doug Riley (James Gandolfini, TV: The Sopranos) bringt zwar viel Verständnis für seine Frau auf, will aber mit seinem Leben noch lange nicht abschließen. Er hat seine Arbeit und seine Geliebte Vivian (Eisa Davis). Dann stirbt Viv plötzlich und völlig unerwartet und Doug ist nun auch noch gezwungen, in aller Heimlichkeit zu trauern. Da kommt eine Geschäftsreise nach New Orleans wie gerufen.
In einem Striplokal lernt Doug die junge Mallory (Kristen Stewart) kennen, die ihn sehr an seine tote Tochter erinnert. Endlich hat er eine neue Aufgabe gefunden. Er kann etwas tun, er wird gebraucht, er kann wieder Vater sein. Mallory braucht eine Weile, bis sie versteht, dass Doug wirklich kein sexuelles Interesse an ihr hat und sie ihm vertrauen kann. Doug teilt seiner Frau mit, dass er länger in New Orleans bleiben wird. Lois beschließt, ihr Leben zu verändern und ihrem Mann hinterherzufahren. Sie schafft es tatsächlich, das Haus zu verlassen und ihren Plan umzusetzen.... (*Foto: James Gandolfini als Doug Riley mit Kristen Stewart)
Trotz des schweren Themas ist Willkommen bei den Rileys ein unterhaltsames Drama, das die Spannung von Anfang bis Ende halten kann. Alle Figuren darin kommen sehr authentisch rüber und überraschen doch immer wieder mit ihrem Verhalten. James Gandolfini scheint seine Performance aus dem Ärmel zu schütteln. Kristen Stewart ist da schon etwas bemühter, was aber auch an dem teils extremen Dialog liegen kann. Sie sieht dünn und kränklich aus, was sehr gut zu Mallory passt. Wir sind sehr froh, Melissa Leo in der gleichen Woche in zwei so unterschiedlichen Performances wie die in The Fighter und Willkommen bei den Rileys sehen zu können. Da sieht man, wie talentiert und wandelbar diese Schauspielerin ist - und dass sie sich den Oscar verdient hat. (*Foto: Melissa Leo als Lois Riley)
Willkommen bei den Rileys -- Genre: Drama -- deutscher Kinostart: 07.04.11 -- Länge: 110 Minuten -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Ken Hixon (Die Abbotts - Wenn Hass die Liebe tötet)
Regie: Jake Scott (Erstling)
Willkommen bei den Rileys Trailer deutsch
Andere Kinostarts der Woche: The Fighter -- The Mechanic
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