02.04.2009

Monsters vs. Aliens Kritik


Monsters vs. Aliens? Wow. Ich hatte lediglich einen witzigen Animationsfilm mit lustigen Figuren erwartet, die von 50er Jahre B-Movie Monstern* inspiriert wurden. Monsters vs. Aliens ist clever, offeriert witzige Polit-Satire (die Szenen mit dem Präsidenten sind einfach genial) für die Erwachenen und präsentiert dabei auch noch die interessante weibliche Hauptfigur Susan Murphy, deren Entwicklung extrem smart geschrieben ist (super für Mädchen). Susan Murphy alias Gigantika wird im Verlaufe der Story erwachsen und unabhängig. Ja, sie erarbeitet sich ein Selbstbewußtsein. Monsters vs. Aliens ist ein feministischer Film, kaum zu glauben. Kein Wunder, dass die überwiegend männlichen Kritiker sich nicht überschlugen, sondern den Film im Mittelfeld ansiedelten. Gigantika ist unsere neue Super-Heldin und wir erwarten, Sequels mit ihr und ihren witzigen Helfern zu sehen. [Nebenbei bemerkt: Monsters vs. Aliens ist in 3-D, man kann es sich in rund 50 Kinos also auch in 3-D ansehen!]

Susan Murphy ist enttäuscht, als ihr Verlobter Derek Dietl, ein Wetter-Ansager, ihr erklärt, dass sie ihre Flitterwochen nicht in Paris, sondern in Fresno verbringen werden. Doch sie lässt sich nichts anmerken, denn schließlich hat Derek einen neuen Job in Fresno in Aussicht und sie will ja seiner Karriere nicht im Wege stehen. Dann wird sie von einem Meteoriten getroffen.
Susan steht schon vor dem Traualtar, als sie plötzlich wächst und wächst bis sie so groß ist, dass ihr die Menschen klein wie Barbie-Puppen vorkommen.

Sofort wird sie von der Regierung zum Monster - und damit zur Geheimsache - erklärt und weggesperrt. Ihr neuer Name: Gigantika. In der Monster-Verwahranstalt befinden sich bereits 4 gefangene Monster: Der verrückte Wissenschaftler Prof. Dr. Kakerlake ("Die Fliege" läßt grüßen), der neonblaue, unzerstörbare und gallertartige B.O.B., die Amphibie Fisch-Affe-Mann Kombination Missing Link und die riesiege mutierte Made mit der Tropfnase, Insektosaurus.

Wie der brillante Dr. Kakerlake erklärt, handelt es sich bei Gigantika um eine Rarität: Ein weibliches Monster. Yeah!

Kurz darauf landet ein UFO auf amerikanischem Boden, das zugleich ein Roboter ist. Im Inneren befindet sich der vieräugige Alien-Führer Gallaxhar und sein Klonen-Heer. Gallaxhar ist so gar nicht erbaut davon, dass er den "oberlahmen Planeten Erde, diesen Schlammball" besuchen muss. Aber es nützt nichts, denn das Element, hinter dem er her ist, befindet sich nun einmal hier.

Präsident Hathaway will in friedliche Verhandlungen mit Gallaxhar treten. Er hebt die Hand zum vulkanischen Gruß, dann spielt er einen bekannten Pop-Titel auf dem Keyboard an und tanzt dazu. Er streckt die Hand aus - doch das kommt nicht gut an. Dann ist eben rohe Gewalt angesagt. Der Roboter wird beschossen und wir sehen auf einer Missile den Schriftzug "E.T. go home". Doch der Roboter scheint unkaputtbar zu sein.

Bei der Krisensitzung wird gebrainstormed, was zu tun ist: Wir brauchen Top-Wissenschaftler, ruft in Indien an! Wir verlegen die USA einfach auf einen sicheren Planeten! Geben wir dem Alien doch eine Green Card und ermuntern ihn dann, stolz darauf zu sein, dass er jetzt Amerikaner ist! Überlegen wir einfach: Was würde Oprah tun? Prez Hathaway lässt noch einen Satz los, den wir uns gut in der Sammlung der Bushisms vorstellen könnten: "Ich werde nicht als der Präsident in die Geschichte eingehen, der im Amt war, als die Welt unterging!" General Monger hat die Lösung: Wir lassen einfach die Monster los, sollen die sich drum kümmern...

Das erste Zusammentreffen des Prez mit dem Alien (die ausgestreckte Hand) und auch die Krisensitzung erinnert auf witzige Art an Der Tag, an dem die Erde stillstand.

Anfänglich hat Gigantika nur einen Wunsch: Sie möchte ihr altes Leben wiederhaben, will wieder klein sein, "normal" sein, ihren Derek heiraten und mit ihm dahin gehen, wo es für seine Karriere gut ist. Sie hat enorme Schwierigkeiten, sich daran zu gewöhnen, jetzt groß zu sein, Kraft und Macht zu haben. Im Verlauf von Monsters vs. Aliens wird Gigantika dann zur Superheldin und irgendwann geht ihr auf: Hey, das ist cool! Ich kann jetzt ganz alleine richtig coole Sachen machen! Auch als sie vorübergehend ohne Superkräfte und auf Normalgröße geschrumpft dasteht, kann sie aus dieser Erfahrung schöpfen und sich mutig allen Gefahren stellen. Sie besteht dann sogar darauf, Gigantika genannt zu werden. Was für eine tolle Verwandlung!

Schön gemacht ist auch, dass Gigantika von den männlichen Monstern ermuntert und unterstützt wird. Es ist Teamwork angesagt und jeder hilft nach seinen Fähigkeiten aus. Dadurch wird aus den ausgestoßenen Monstern eine coole Clique, eine Familie. So soll's doch auch sein.

Das Monsters vs. Aliens Game gibt's in 2 verschiedenen Altersfreigabe-Ausführungen:
FSK ab 12 Jahren: Playstation 2, Playstation 3, Xbox 360, Nintendo Wii und Windows XP.
FSK ab 6 Jahren: Nintendo DS.
Monsters vs. Aliens Game Trailer (engl.): von Activision

Auch die Musik von Monsters vs. Aliens hat witziges zu bieten, es wird das Thema von Star Trek und James Bond kurz angespielt und das sind nur die, die ich erkannt habe - vermutlich nur ein Bruchteil dessen, über das sich Hardcore-Fans amüsieren werden. Die Filmmusik wurde von Henry Jackman komponiert, der schon an dem Score von The Dark Knight, Hancock, Kung Fu Panda und 8 Blickwinkel mitgearbeitet hat. Soundtrack-Link: Monsters Vs. Aliens. Hier kann man >reinhören. Einfach 'runterscrollen und Preview All drücken.

*) Da ich mich in der Geschichte der B-Movie Monster nicht auskenne, habe ich hier lediglich "Die Fliege" (Dr. Kakerlake) sofort erkannt, denn den Film habe ich in beiden Versionen gesehen. Attack of the 50-Foot Woman, auf der die Figur Gigantika beruht, kenne ich nur vom Hörensagen. Creature from the Black Lagoon - Der Schrecken des Amazonas (Missing Link), The Blob - Schrecken ohne Namen (B.O.B.) und Mosura - Mothra bedroht die Welt (Insektosaurus) sagen mir gar nichts. Wie man sieht, kann man an dem Film auch Spass haben, wenn man die Inspirationen nicht kennt... In dem hier eingebunden Video sagen die Regisseure Letterman und Vernon ein bisschen 'was zum Film.

Monsters vs. Aliens -- Genre: Anitmationsfilm/Spoof/Satire -- deutscher Kinostart: 02.04.2009 -- FSK: ab 6 Jahren
Drehbuch: Maya Forbes & Wallace Wolodarsky (beide: The Rocker), Jonathan Aibel & Glenn Berger (beide: Kung Fu Panda) und Rob Letterman (Shark Tale - Kleine Haie, große Fische)
Regie: Rob Letterman und Conrad Vernon

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