Wie bekannt wurde, wird (höchstvermutlich) Angelina Jolie (demnächst: Wanted, Changeling) die Hauptrolle in dem Spionage-Thriller Edwin A. Salt spielen - und nicht, wie bisher angenommen, Tom Cruise. Das wird dann wohl eine Titeländerung nach sich ziehen. ;) Edwina Salt? (das würde ja Sinn machen, aber... Edwina?) Eddie Salt?
Angeblich soll Drehbuchautor Kurt Wimmer (Street Kings) annehmen, recht wenig Arbeit mit der "Geschlechtsumwandlung" des Protagonisten haben zu werden. Da fällt uns natürlich ein Stein vom Herzen (dass das Script nicht gänzlich rosa angestrichen werden würde, gähn ;)
Die Reaktionen auf die Ansage waren teils lustig - wie in dem Video unten, im Kommentar von Craig Ferguson in The Late Late Show - teils aber auch .... wenig erleuchtet, sagen wir 'mal. Seit Jahren wird behauptet, dass wir keine Frauen als Protagonisten in Action-Filmen sehen wollen bzw. dass es keine Schauspielerinnen gäbe, die die Action-Fans in's Kino ziehen würden. Variety nennt, basierend auf obigem Gerücht gerade so, als wäre es eine bestätigte Tatsache, Angelina Jolie "the rare female who is viable in the action genre". Aua. Es liegt immer nur an der Schauspielerin, hat gar nix zu tun mit der Story, der Rolle an sich und dem drumherum? Sicher, Angelina Jolie ist ein guter Grund, einen Film anzusehen, aber sie interessiert sich für die Edwin A. Salt Rolle - die für einen Mann geschrieben wurde. Hallo? Anzunehmen, dass da nicht wieder die üblichen lahmen und stereotypisch als "weiblich" erachteten Storylines etc. auf uns zukommen, oder? Mag das ein Grund sein?
Schlimm, wenn niemand Halle Berry im Fetisch-Outfit aus'm Sex-Shop im Bahnhofsviertel sehen will?... Oder Jennifer Garner im knallroten Dominatrix-Outfit samt Peitsche (Filmposter), die losgeschickt wird, um u. a. ein 13jähriges Mädchen umzubringen (schöner Auftrag auch für einen Mann, vielleicht Colin Farrell (Brügge...), was würde der wohl tun, hm)?... Oder die kraftlos aussehende Charlize Theron, die man in verschiedenen Outfits mit mega-grottiger schwarzer Perücke als Aeon Flux losschickte - für das es keine Presse-Screenings gab? Vielleicht gehen am Ende gar Frauen in Action Filme - sofern sie nicht schon beim Trailer einen Augenroll-Anfall bekommen.... Das sind doch die so gerne zitierten Fälle, an denen demonstriert wird, dass angeblich weibliche Action-Protagonisten "beim Publikum nicht ankommen". Die Frage nach dem Warum stellt man sich doch erst gar nicht, denn die Antwort könnte peinlich werden. Dabei wird doch sonst Wert darauf gelegt, ein möglichst grosses Publikum anzusprechen - auch schon die ganz jungen, beiderlei Geschlechts...
Sicher, für Lara Croft musste Angelina Jolie noch ihre Oberweite (per Einlagen) vergrößern, um "der Figur Lara Croft gerecht zu werden" *hüstel. Doch wenn man sich Mr. & Mrs. Smith anguckt, dann trägt sich Mrs. Smith weder mit Gedanken an Nachwuchs, noch läuft sie im Sex-Shop Outfit rum, noch steht sie ihrem Mr. in Treffsicherheit nach - im Gegenteil. In Wanted (Umsatz weltweit bisher über 250 Mio. $) geht's meines Wissens nach auch völlig ohne den üblichen sentimentalen Schmus ab, mit dem weibliche Figuren so gerne belegt werden, und auch ohne Fetisch-Outfit. Ein Schelm, wer irgendwelche Zusammenhänge sieht und über das Ei und das Huhn nachdenkt... und über die Projekte, die eine Frau mit Hirn annehmen würde.
Der "rare female"-Kommentar ist ähnlich erleuchtet wie es das Erstaunen darüber war, dass ein Film wie Sex and the City einen Riesen-Umsatz macht. Aufwachen, Leutz, die Uhr zeigt 2008 und die Chicks treffen ihre eigenen Entscheidungen und zahlen selbst für ihre Kino-Tix - vorausgesetzt, sie wollen einen Film tatsächlich sehen. Unfassbar? (Der Rant endet hier;)
Monolog aus The Late Late Show (also die Sendung, die nach David Letterman läuft) mit Craig Ferguson
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