15.08.2008

The Fighters Kritik + Trailer - mit Cam Gigandet



In Deutschland hat The Fighters ein FSK 18 (keine Jugendfreigabe) aufgebürdet bekommen, im Ursprungsland konnten Teenies ab 13 den Film sehen. Ich stelle das nur 'mal an den Anfang, da ich verschiedene FSK-Angaben zu dem Film gesehen habe (18 und 16)... und seit dem FSK-(Fehl-)Urteil re: Hulk die FSK-Diskussionen eh' kein Ende finden...

DVD-Info: Keine FSK-Angabe (bis jetzt). >The Fighters. Die Blu-Ray Version soll laut Listing 7 Minuten länger sein...> The Fighters [Blu-ray]

The Fighters macht zwar nicht gerade das wirkungsvollste Statement bezüglich Gewaltfreiheit (wie auch, wenn die Kämpfer samt ihren eindrucksvollen Sixpacks so gut aussehen, die Kampfszenen mit Lust inszeniert werden und die Kämpfer-Groupies scharenweise im Bikini ihre Helden anbeten?), aber es zeigt eines ganz unverblümt: Die Jungs, die ständig draufhauen, haben alle Probleme, die sie nicht verarbeitet haben. Alle. Vielleicht schämen sich die Schläger dann ja über das Label "Problemkind" (= Loser, die keine Kontrolle über sich haben) und wenden sich einem anderen Sport zu bzw. begreifen den Sport als Sport, der im Ring ausgetragen wird und nicht auf dem Schulhof.

Alles in allem war ich von The Fighters ziemlich enttäuscht. Wieder einmal hat man(n) am Gesamtpublikum vorbei nur auf die Teilgruppe der jungen Männer gezielt (18 - 25). Für die hat man nicht nur eine Armee von Mädels in Bikinis aufgefahren, sondern liefert auch noch Girl-on-Girl Action im Whirlpool - und im Zweikampf. Und da man (wegen der PG-13 in den USA auf jeden Fall) Amber Heard nicht nackt zeigen konnte, hatte Regisseur Wadlow den genialen Einfall, sie zumindest in billigen sexy Posen zu filmen, möglichst noch mit tiefem Blick in den Ausschnitt. Platter geht's wirklich nimmer. Oberpeinlich. Obwohl sich in der Welt von The Fighters offensichtlich viele Frauen für den Sport/die Kämpfer interessieren, hat man sie nicht als Zuschauerinnen des Films bedacht (reine Sixpack-Verschwendung also, siehe Film-Still Cam Gigandet weiter unten ;) bzw. ernst genommen....

Die Geschichte ist uneben, die weibliche Hauptfigur in dem Dreigestirn ein derart hirnrissiges Klischee, das die Zuschauerinnen verärgern wird, und die romantische Storyline ist eine Beleidigung der Intelligenz aller. Vielleicht nicht sonderlich überraschend, wenn man sieht, dass Regisseur und auch Autor noch ziemliche Neulinge sind. Das Drehbuch stammt von Chris Hauty (Erstling: Ein tierisches Trio), Regie führte Jeff Wadlow (Feature Debüt: Cry_Wolf). Der schwarze Peter für die Ausfälle der Jungs im Film geht diesmal übrigens an die verantwortungslosen Väter. Ein schwacher Trost dafür, dass die Mütter abwesend sind oder nichts zu sagen haben.

Im Hause Tyler herrscht dicke Luft. Witwe Margot Tyler (Leslie Hope, demnächst: Formosa Betrayed) hat Schwierigkeiten, ihre beiden sportlichen Söhne alleine zu erziehen. Ihr ältester Sohn Jake Tyler (Sean Faris, Deine, Meine & Unsere, demnächst: Forever Strong, Brooklyn to Manhattan) steckt noch im "Wut-Stadium" seiner Trauer um den Vater fest und rastet deshalb schnell aus, auch während eines Football Spiels seiner Mannschaft. Sein Ausraster wird gefilmt und taucht auch flugs bei Youtube auf. Der jüngere Sohn Charlie (Wyatt Smith) ist ein Tennis As, aber nimmt sich natürlich Jake als Vorbild. Ein Sport-Stipendium für Charlie führt zum Umzug von Iowa nach Orlando, Florida. Mutter Tyler hofft, dass sich dann auch Jake ändern wird.

Kaum in Orlando angekommen, stellt Jake fest, dass ihm dank Youtube sein zweifelhafter Ruf schon vorausgeeilt ist. [Vielleicht müsste ich 'mal notieren, in welchen in der Gegenwart spielenden Filmen, die die begehrte Zielgruppe 13 - 25 anpeilen, Youtube eigentlich nicht erwähnt und/oder gezeigt wird?] Jake hat auch schon seinen ersten Fan: Max (Evan Peters), der ihm in Orlando beisteht.

Der hiesige regierende (und begüterte) Bad Boy Ryan McCarthy (Cam Gigandet, O.C. California, demnächst: Twilight - Biss zum Morgengrauen, The Unborn, u. v. m.), der Star unter den MMA Fightern, ist von dem Neuzugang, der an seinem Thron sägt, natürlich nicht begeistert. Hinzu kommt noch, dass Jake sich von dem falschen Mädchen anflirten und zu einer Party einladen lässt - ihr Name ist Baja Miller (Amber Heard, All The Boys Love Mandy Lane, demnächst: Ananas Express, The Informers). Jake konnte ja nicht ahnen, dass das blonde Dummchen Baja Ryans Trophy-Freundin ist und ihn lediglich geködert hat. Auf der Party wird Jake von Ryan zum Kampf herausgefordert, provoziert und dann auch noch geschlagen. Später bekommen wir in einer unglaublich platten Holzhammer-Szene gezeigt, wie's kommt, dass Ryan so bescheuert drauf ist.

Jake bekommt von allen Seiten nur Druck und beschliesst, seine Niederlage nicht auf sich sitzen zu lassen. Er sucht den besten Trainer auf, den er mit Unterstützung von Max finden kann: Coach Roqua (Djimon Hounsou, demnächst: Push), der mit seiner Trainings-Philosophie die Kämpfe auf den Ring im Sportstudio beschränken will. Viel Glück damit und Glückwunsch zu so viel Naivität, wie macht man das nur? Auch Ryan wurde früher von ihm trainiert...

Die Story von The Fighters birgt keinerlei Überraschungen, verläuft so, wie wir das voraussehen. Okay, eins hat mich überrascht: nämlich wie völlig hirnlos die romantische Dreiecksgeschichte zwischen Ryan, Jake und Baja abläuft. Baja ist letztlich nichts anderes als eine Trophäe. Muss ich noch dazusagen, dass Amber Heard hier eine sehr ähnliche Rolle spielt wie in All the Boys Love Mandy Lane? Als Baja auf der Party auftaucht, im tief ausgeschnittenen Kleid natürlich, da erscheint sie in slo-mo. Slow Motion, kein Scherz, inklusive einmal die Blondlöckchen wirbeln lassen. Das ist schon echt peinlich, sowas. Der Film hat FSK 18, hatte ich das schon erwähnt? ;) Ihr Körper soll alles vergessen lassen, vor allem natürlich, dass sie Jake hereingelegt hat. Und ihren schlechten Geschmack in Bezug auf Männer. Und dass sie in der Schule auch nicht gerade eine Leuchte ist, was gleich beim ersten Zusammentreffen mit Jake klar wird. Zwar sollen wir Bajas Entwicklung so sehen, dass sie nur mit Ryan zusammen ist, weil er nun mal populär ist und ihr das später nicht mehr wichtig ist, aber mir hat man das nicht glaubhaft verkaufen können. Es bedarf etwas mehr als ein paar netter Worte und einen tiefen Blick in den Ausschnitt. Schade, dass junge Männer so oft als derartig hohlköpfig und absolut wahllos dargestellt werden. Alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist....? Autsch.

Am meisten hat mich gestört, dass die an sich interessanten Themen der Trauerverarbeitung und des Aggressionsabbaus durch Kampfsport so sub-optimal, holprig und mit einigen Längen im zweiten Akt umgesetzt wurden. Einige werden sich unweigerlich erinnern, dass es auch in O.C. California ein paar Folgen zur Trauerarbeit gab...

Cam Gigandet ist derzeit sehr gefragt, hat eine Menge Projekte in der Pipeline. Allerdings fragen wir uns bei Gigandet (wie auch bei Amber Heard), ob er irgendwann in der Zukunft auch 'mal wieder andere Rollen spielen wird. Etwas anderes als den Bad Boy? In O. C. California war er Bad Boy Kevin Volchock und es ging nicht ohne blaues Auge, in diesem Film auch nicht und da er ja in Twilight - Biss zum Morgengrauen die Rolle des Bad Boys Vampires James spielt, kann's auch dort nicht anders sein (schon klar, habe mich hiermit offiziell als Stephenie Meyer Fan geoutet. Oh well, bite me;) Hoffnung gibt uns der Horror-Thriller The Unborn, in dem er seiner von Geistern verfolgten Freundin zur Seite steht. Und irgendwann soll auch noch das verschobene Projekt Pinkville realisiert werden (Oliver Stone). Derzeit hält sich Cam Gigandet übrigens in Berlin auf, wo er in Babelsberg für den Sci-Fi Flick Pandorum vor der Kamera steht.

Amber Heard sehen wir als nächstes in der Stoner-Komödie Ananas Express, danach steht eine Bret Easton Ellis Adaption auf dem Programm, The Informers. Man darf gespannt sein, ob sie in einem dieser Filme etwas Vernünftiges zu tun bekommt oder wieder nur als Barbie fungiert. Mein Geld würde ich auf Barbie setzen, aber ich würde nur zu gerne verlieren... einfach, um zu sehen, ob sie's drauf hat.

The Fighters deutscher Trailer (1:29)




The Fighters - Genre: Drama/Action -- FSK: ab 18 Jahren
Drehbuch: Chris Hauty
Regie: Jeff Wadlow

The Fighters Cast:
Jake Tyler - Sean Faris
Coach Jean Roqua - Djimon Hounsou
Baja Miller - Amber Heard
Ryan McCarthy - Cam Gigandet
Margot Tyler - Leslie Hope
Max Cooperman - Evan Peters
Charlie Tyler - Wyatt Smith
Aaron - Neil Brown Jr.
Jenny - Lauren Leech

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