21.08.2010

Legende von Aang Kritik + Trailer

Die Legende von Aang ist M. Night Shyamalans Filmadaption des ersten Buches der Animations-Kinderserie Avatar - Der Herr der Elemente. Eltern, die ihre Kinder in den Film begleiten und die Serie nicht kennen, werden vielleicht verwundert feststellen, dass Die Legende von Aang einige Gemeinsamkeiten mit  der biblischen Geschichte des Mose aufweist.  Vielleicht hat mich aber auch die Langeweile dazu getrieben, irgendwelche imaginären Parallelen zu sehen, da mich die Geschichte auf der Leinwand nicht fesseln konnte.

Auf der Jagd im Eis entdecken Wasserbändigerin Katara (Nicola Peltz) und ihr älterer Bruder Sokka (Jackson Rathbone, Twilight 1 - 4) ein sechsbeiniges Bison und den 12-jährigen Aang (Noah Ringer, demnächst: Cowboys & Aliens). Sie nehmen ihn mit in ihr Dorf, in dem die Mitglieder des Wasserstammes leben.

Bald stellt sich heraus, dass Aang 100 Jahre lang im Eis gewesen sein muss. Er ist entsetzt, dass die Mönche vom Stamm der Luftbändiger von den Kriegern der Feuernation ausgelöscht wurden. Die Feuerlords wussten, dass ein neuer Avatar, der alle vier Elemente beherrscht, geboren wurde und wollten diesen umbringen, um sich die Herrschaft zu sichern.

Zuvor hatten die Wasserstämme, die Feuernation, das Erdkönigreich und die Luftnomaden in Harmonie zusammengelebt. Es wurde immer wieder ein Avatar geboren, der für diese Harmonie sorgte. Kataras Großmutter (Katherine Houge) ist gleich klar, dass Aang der neue Avatar ist, der letzte lebende Luftbändiger, der vor über 100 Jahren spurlos verschwunden war. Als sie zu ihrer Eklärung anhebt, lehne ich mich zurück. Das hat etwas von einer Gute-Nacht-Geschichte. Doch danach geht es schnell weiter zum nächsten Punkt.

Kurz nachdem Aang von Katara und Sokka gefunden wurde, kommt auch schon Prinz Zuko (Dev Patel, Slumdog Millionär) an und entführt Aang, um ihn seinem Vater, dem grausamen Feuerlord Ozai (Cliff Curtis, Crossing Over) zu übergeben. Doch Zuko hat den Fähigkeiten des kleinen Aang nichts entgegenzusetzen, der fliegt ihm einfach davon.

Aang flieht mit Katara und Sokka. Sie helfen den unterjochten Erdbändigern, sich endlich gegen die Feuernation aufzulehnen. Dann macht sich das Trio wieder auf den Weg Richtung Nordpol, Zuko und seine Armee natürlich hinterher...

Viele Filme des Genres Fantasy leiden darunter, dass viel erklärt werden muss, damit der Zuschauer versteht, wie diese fremde Welt funktioniert, was es für Regeln gibt. Die Legende von Aang versucht, dem
Zuschauer, der die Serie nicht kennt, enorm viele Zusammenhänge zu erklären und findet kein Ende mit seinen Erklärungen. Dadurch wird der Dialog auf funktional reduziert, die Story wirkt gehetzt und abgehackt und das Vergnügen ist sehr begrenzt. Drehbuchautor und Regisseur M. Night Shyamalan wollte die Serien-Fans und die unvorbelasteten Zuschauer bedienen, was anscheinend aufgrund der Fülle des Materials einfach nicht funktioniert. Ihm fehlt hier schlicht der Fokus.

Man fragt sich oft, ob Avatar - Der Herr der Elemente nicht viel mehr Humor aufzuweisen hat als dieser Film. Nur sehr wenige Reste sind in Die Legende von Aang vorhanden, zum Beispiel wenn Sokka unter Kataras Wasserbändigungs-Übungen leidet. Auch entsteht der Eindruck, dass Shyamalan Möglichkeiten verschenkt, wenn er aus unerfindlichen Gründen nicht die Action an sich zeigt, sondern irgend jemanden, der gerade seinen Text aufsagt. Wenn man nicht wüsste, dass das Budget für diesen Film um die $ 150 Mios. war, dann würde man solche groben Fehler auf ein zu geringes Budget schieben, aber so...

Positive muss man natürlich die Dinge bewerten, die die Story an sich interessant machen. Zuko ist nicht einfach nur böse, er leidet unter seinem sadistischen Vater und versucht, diesen zu beeindrucken. Es ist schön zu sehen, dass zur Abwechslung ein Mädchen einem Jungen etwas beibringen kann, wie Katara das tut. Noah Ringers Leistung hat mir sehr gut gefallen, aber selbst er konnte mich nicht die ganzen 103 Minuten lang unterhalten.

Ob die Fans der Serie mit dem Film glücklich sind kann ich nicht sagen, mir ging irgendwann einfach die Geduld flöten und ich interessierte mich kein Stück mehr dafür, was mit den Figuren passiert.

Die Legende von Aang -- Genre: Fantasy -- deutscher Kinostart: 19.08.10 -- Länge: 103 Minuten -- FSK: ab 6 Jahren.
Drehbuch und Regie: M. Night Shyamalan

Die Legende von Aang Trailer



Anderer Neustart der Woche: Briefe an Julia

Abonniere den Newsletter! Einfach hier klicken

Keine Kommentare: