23.01.2009

Bolt - Ein Hund fuer alle Faelle Kritik + Videos

Bolt - Ein Hund für alle Fälle ist ein Animationsfilm für ältere Kinder und Erwachsene. Der knuffige und starrsinnige Hund Bolt, die zynische Straßenkatze Mittens und der fette Fan-Hamster Dino sind durchaus sehenswert. Bolt verbindet Herz, Witz und Verstand wunderbar mit Action- und Slapstick-Einlagen (siehe auch den Ausschnitt unten, Video 1 über dem Bolt-Trailer). Die smarte Entwicklung der Freundschaft zwischen dem selbstbewussten Hund und der ungeliebten "schwarzen Katze" haben sich Dan Fogelman (Cars, Die Gebrüder Weihnachtsmann) und Chris Williams (Mulan) ausgedacht. Williams hat zusammen mit dem Newcomer Byron Howard auch Regie geführt.

[Nebenbei: Bolt - Ein Hund für alle Fälle wurde gerade mit einer Oscar-Nominierung als Bester Animationsfilm bedacht. Bericht: Oscar Nominierungen, Nominierungen für 2 Golden Globes hatte er schon. Bericht. Die Filmbewertungsstelle hält Bolt für "wertvoll", eine Untertreibung, die diesem Film nicht gerecht wird. ]

Das Mädchen Penny rettet einen ober-süßen verspielten Welpen aus dem Tierheim und nennt ihn Bolt. Schon diese erste Szene ist toll gemacht. Die Aufmerksamkeit des kleinen Bolt flitzt von A nach B nach C innerhalb weniger Sekunden, sein eigener Schweif ist für ihn genauso interessant wie sein Spielzeug, eine Stoff-Möhre. Er ist ein aufgeweckter kleiner Bursche und so knuddelig, dass man ihn am liebsten von der Leinwand holen und mit nach Hause nehmen will. Die Filmemacher haben auch an viele Details gedacht, so liegen in der Welpen-Abteilung Zeitungen auf dem Boden, weil die Kleinen ja noch nicht stubenrein sind.

5 Jahre später... Bolt ist jetzt ein Superheld mit vielen Superpowers, Star seiner eigenen, nach ihm benannten TV-Serie, der seinen Menschen Penny aus gefährlichen Situationen rettet. Wir sehen einen Ausschnitt aus seiner Serie, seine Superkräfte in Action sozusagen, u. a. den "Turbo-Beller". Das ist auch wichtig, denn später müssen wir uns an diese erinnern...

Natürlich ist das nur seine Rolle in einer Fernsehserie, aber das soll er gar nicht wissen. Genau wie damals in der Truman Show, so hält man auch Bolt in dem Glauben, dass die Serie Realität ist. Es ist seine Realität, denn er darf das Gelände nicht verlassen. Penny macht sich deswegen Sorgen und will ihn zumindest über's Wochenende mit nach Hause nehmen, doch das wird ihr nicht gestattet.

Es gibt interessante Szenen, in denen der Regisseur erklärt, dass jede Szene nur einmal gedreht wird und auch ausdrücklich sagt, dass Bolt keine Ahnung davon hat und haben darf, dass er gefilmt wird. Reality und Fiktion kommen so angeblich auf ideale Weise zusammen und etwas ganz außergewöhnliches wird geschaffen. Diese Szenen, in denen wir den Regisseur, einen Schauspieler-Agenten und auch eine Angestellte des Senders sehen, sind unglaublich witzig und toll gemacht - allerdings schwer verständlich für kleinere Kinder, denen man erst einmal die Zusammenhänge erklären muss. Den Humor mögen sie in diesen Momenten nicht nachvollziehen können, aber vielleicht reicht ja allein das zuschauen, die Mimik und Gestik der witzigen Figuren.

Auf dem Studio-Gelände gibt's auch zwei Katzen, die den Durchblick haben. Sie machen sich über Bolt lustig und reizen ihn bis auf's Blut, er springt ihnen hinterher, wird ohnmächtig und landet in einem Karton, der von Los Angeles nach New York City transportiert wird. Auf den Straßen New Yorks lernt er nach und nach, dass keine seiner Superkräfte funktionieren... Er will nur noch eins: zurück nach Hollywood, zurück zu Penny, die er vor dem Grünäugigen Mann retten muss.

Drei New Yorker Tauben (später lernen wir ihre Angelino-Gegenstücke kennen) verweisen Bolt an die tyrannische Straßenkatze Mittens, die ihm weiterhelfen soll.

Schön gemacht: Im Laufe der Story lernen wir die extrem unterhaltsame Mittens besser kennen. Uns wird klar, dass Hunde es leichter haben als Katzen, die auf der Beliebtheitsskala selbst hinter fetten Hamstern angesiedelt zu sein scheinen. Mittens lässt durchblicken, dass sie ein schweres Schicksal hinter sich hat. Deshalb ist sie wohl so gnadenlos und zynisch. Sie bringt dem verwöhnten Sonntagskind Bolt ein paar Bettel-Tricks bei und freut sich schon, jetzt in ihm eine Familie gefunden zu haben. Rührend, wie Mittens ihm ein Heim schafft, wie sie wieder Hoffnung gefasst hat und bereit ist, eine Freundschaft zuzulassen. Doch Bolt ist unnachgiebig: Hollywood ist sein Ziel. Er will nicht glauben, dass Penny ihm nur etwas vorgespielt hat, wie Mittens sagt.

Auf ihrem Weg treffen Mittens und Bolt auf Dino den fetten Hamster, der sich vorzugsweise in einer Acrylkugel fortbewegt. Dino ist ein großer Fan der Bolt-Serie und schwärmt davon, was zu lustigen Situationen führt. Er tut sich mit Mittens und Bolt zusammen und mit vereinten Kräften schaffen sie den Weg nach Hollywood.

Bolt - Ein Hund für alle Fälle schafft die Kombination aus Herz und Humor, nach der gestrebt wird. Er zeigt, dass wenn jemand geliebt und gut behandelt wird (wie Bolt), dann kann er das auch weitergeben an die weniger glücklichen (Mittens). Wird jemand geliebt wie Bolt und ist selbstsicher, dann können ihn auch ein, zwei schlechte Erfahrungen (mit den Katzen vom TV-Gelände) nicht erschüttern und nicht gleich gegen alle Katzen aufbringen.

Mittens, die ihr schlechter Start in den Zynismus getrieben hat, erlebt jeden Tag wie schlecht die Welt sein kann, kriegt jeden Tag gezeigt, dass man sie verabscheut schon alleine deshalb, weil sie eine Katze ist, noch dazu eine schwarze Katze.

Hat sich Bolt erst einmal des Vertrauens als würdig erwiesen, kann daraus eine Freundschaft entstehen, die für beide Seiten positiv ist. In diesem Fall ist die Freundschaft - zwischen Hund und Katze - ja auch noch eine Freundschaft zwischen verschiedenen Tieren, zwischen angeblichen Feinden.

Der Film gibt uns viel zu sehen (außer unseren 3 Musketieren), legt Wert auf Details und die Action-Szenen wie auch die Slapstick-Szenen sind toll gemacht, wie auch der Ausschnitt unten zeigt. Bolt - Ein Hund für alle Fälle hat meine Erwartungen übertroffen, mir wirklich viel Spaß gemacht.

In Hollywood ist anscheinend die Hunde-Mania ausgebrochen, denn ein Hundefilm jagt den anderen. Nach Bolt kommt zuerst der Kinderfilm Das Hundehotel, danach die in den USA bereits supererfolgreiche Bestseller-Verfilmung Marley & ich, gefolgt von Beverly Hills Chihuahua. Wir haben nichts dagegen, wenn die Filme so sehenswert sind wie Bolt - Ein Hund für alle Fälle aus dem Hause Disney.

Unseren knuffigen Star-Hund gibt's auch zu sehen im BOLT - Ein Hund für alle Fälle: Das Buch zum Film.

Die Games sind alle FSK 12, z.B. Bolt - für Nintendo DS und auch Bolt - für Nintendo Wii

Bolt - Ein Hund für alle Fälle -- Genre: Animation/Kinderfilm -- Deutscher Kinostart: 22.01.09 -- FSK: ab 6 Jahren

Bolt - Szenen-Ausschnitt (3:32)



Bolt - deutscher Trailer (1:42)



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