15.01.2009

Bride Wars - Beste Feindinnen Kritik + Trailer


Wer den Trailer gesehen hat, der braucht den Film eigentlich nicht mehr anzusehen, denn der Trailer erzählt die Story von Bride Wars - Beste Feindinnen recht effektiv, scheut sich auch nicht davor zurück, Szenen aus dem Schlussteil zu zeigen (ähnlich wie das ja auch damals bei Love Vegas der Fall war). Was der Trailer allerdings nicht zeigt ist die Bösartigkeit der zwei weiblichen Hauptfiguren, die mir gehörig auf die Nerven ging.

Eigentlich ist das kein Film für Frauen, sondern einer für Männer, die von "Zickenterror"-Filmen nicht genug bekommen können und die es amüsiert, den "dummen Mädels" zuzugucken, wie die sich gegenseitig fertig machen, weil diese Filme ihr ver-rücktes Frauenbild bestätigen. Gerade als wir dachten, dass -- nach den Erfolgen von Mamma Mia! und auch Sex and the City -- endlich wieder ein paar unterhaltsamere Filme "für Frauen" gemacht werden, kommt Bride Wars - Beste Feindinnen an. Ein weiterer Tiefpunkt nach dem grausigen The Women. Ich war darauf schon vorbereitet und schaffte es deshalb, den Film von Anfang bis Ende anzusehen.

Vor 20 Jahren wurden die Freundinnen Liv und Emma von ihren Müttern in's schnieke Plaza Hotel mitgenommen, wo eine Hochzeit stattfand. Die beiden kleinen Mädchen dachten sich, wenn sie 'mal erwachsen wären, dann würden sie im Plaza heiraten.

Bride Wars - beste Feindinnen besteht darauf, dass 20 Jahre Lebenserfahrung den Wunschträumen kleiner Mädchen absolut nichts anhaben können. 20 Jahre, in denen Liv und Emma unzertrennlich waren... Liv (Kate Hudson, Ein Schatz zum Verlieben) ist jetzt eine super-toughe Anwältin, verdient gut und lässt es sich nicht nehmen, ihrer Freundin Emma teure Designer-Klamotten zu schenken. Als Liv in ihrem Kleiderschrank ein Schmuckpäckchen von Tiffany's findet, ist beiden sofort klar: Livs Freund Daniel (Steve Howey, demnächst: Still Waiting, Stan Helsing) wird ihr einen Antrag machen. Wartet Liv auf den Antrag, wie ein normaler Mensch das tun würde? Nein, sie trommelt ihre Freundinnen zusammen und feiert schon 'mal ihre Verlobung -- ohne Daniel, ohne Antrag...

Während Liv noch auf ihren Heiratsantrag wartet, verlobt sich Lehrerin Emma (Anne Hathaway, Get Smart, demnächst: Rachels Hochzeit) mit ihrem Langzeit-Lover Fletcher (kaum wiederzuerkennen: Chris Pratt, TV: Everwood, O.C. California, Film: Wanted, demnächst: Young Americans, Jennifer's Body).

Liv und Emmas unverheiratete Freundinnen kriegen alle die Krise, als eine Verlobung nach der anderen verkündet wird. Auch Liv wird plötzlich zur Vollidiotin, die völlig durchdreht und verzweifelt ihrem Daniel einen Antrag macht. Liv und Emma gehen noch zusammen zur Wedding Plannerin Marion St. Claire (Candice Bergen, TV: Boston Legal, Kino: Sex and the City) und natürlich shoppen, doch als es zu einem Problem mit der Buchung des Plazas kommt und eine zurückstecken soll, kommt es zum Krieg - plötzlich sind die beiden Erzfeindinnen.

Emma ist das genaue Gegenteil von Liv: Sie kann einfach zu nichts Nein sagen, sich nicht durchsetzen, lässt sich z. B. von ihrer Kollegin Deb Delgado (Kristen Johnston, Mitten in's Herz, demnächst: Whatever Works) nach Strich und Faden ausnutzen.

Livs Bruder Nate (Brian Greenburg, TV: One Tree Hill, Kino: Couchgeflüster, demnächst: The Nobel Son, The Good Guy) schlägt eine Doppelhochzeit vor, doch ausgerechnet Emma will davon nichts wissen und denkt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie mit der Faust auf den Tisch hauen muss. Zumindest, wenn es um Liv geht. Während die Männer versuchen, mit Vernunft zu argumentieren, verhalten sich die Frauen immer bescheuerter und kindischer.

Das genau ist das Problem von Bride Wars - Beste Feindinnen. Es wird keine nachvollziehbare Erklärung geliefert, warum die beiden Frauen nach 20 Jahren engster Freundschaft plötzlich derart ausrasten. Außer natürlich, man akzeptiert "Hochzeitsstress" als Erklärung. Oh, echt jetzt, das ist doch noch blöder als die zu Tode zitierten "Hormone". Was folgt sind eine Reihe höchst unorigineller und wenig witziger, dafür aber äußerst bösartiger Streiche, die sich die beiden Feindinnen dann zufügen. Moment, ich habe einmal gelacht, als sich Hathaway and Pratt in der Tanzschule verausgabten, das war witzig anzusehen.

Wer Lust auf öden Zickenkrieg hat, für den ist Bride Wars - Beste Feindinnen also genau richtig, alle anderen sind hiermit gewarnt. Selbst Candice Bergen, die die einzig vernünftige und augenzwinkernd-ironische weibliche Rolle spielt, kann diese Komödie nicht retten, dafür ist ihre Rolle zu klein.

Solche Flicks als "Frauenfilme" anzubieten ist schon ein Ding. Da verzichten wir doch drauf und gucken lieber interessante Dramen, Thriller, Action oder Horror an. Ich ging aufgrund der gelisteten Drehbuchautoren (siehe unten) schon mit 'runtergeschraubten Hoffnungen in's Kino, doch die wurden, wie schon gesagt, sogar noch unterboten. Da ziehe ich es doch sogar vor, mir Jason Statham und Robert Knepper im äußerst durchwachsenen Transporter 3 anzusehen (da gibt's wenigstens 'was zu gucken, von wegen Statham und so), oder Leo und Kate in Zeiten des Aufruhrs oder Twilight, trotz all seiner Fehler. Alternativ einen richtig tollen Film, der mich völlig begeistert wie z. B. So finster die Nacht...

Bride Wars - beste Feindinnen -- Genre: Komödie -- FSK: vermutlich ohne Altersbeschränkung -- deutscher Kinostart: 05.02.09, Previews 14.01.09

Drehbuch: Das Autorenteam Karen McCullah Lutz & Kirsten Smith (beide: Ella - verflixt und zauberhaft, Natürlich blond, The House Bunny, demnächst: Die nackte Wahrheit), June Raphael und Casey Wilson und Greg DePaul (Zickenterror - Der Teufel ist eine Frau), von dem auch die Story-Idee stammen soll. Das glauben wir sofort...
Regie: Gary Winick (30 über Nacht)

Bride Wars - Beste Feindinnen Cast:
Liv - Kate Hudson
Emma - Anne Hathaway
Deb Delgado - Kristen Johnston
Marion St. Claire - Candice Bergen
Fletcher - Chris Pratt
Nate - Brian Greenburg
Daniel - Steve Howey

Bride Wars - Beste Feindinnen -- deutscher Trailer



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