Jason Statham würde einen tollen James Bond abgeben. Wer das nicht glaubt, der braucht sich nur Transporter 3 anzusehen. Frank Martin ist sexier, widerstrebend-charmanter und sieht vor allem auch im Anzug um Klassen besser aus als der Bond, der uns zuletzt in Ein Quantum Trost präsentiert wurde. Der Vergleich drängt sich schon wegen der ähnlich gelagerten Story förmlich auf:
Auf einem Schiff wollen sich zwei der Arbeiter einen zur Brust nehmen und brechen in die als "Alkohol" ausgewiesene Ladung ein. Zu dumm, dass sich statt Trinkbares " in dem aufgebrochenen Fass extrem gefährlicher Giftmüll befindet. Die zwei Toten werden gleich per "informeller Seebestattung" entsorgt.
Der ukrainische Umweltminister Leonid Vasilev (Jeroen Krabbé) hat nicht vor, sich den Giftmüll in's Land liefern zu lassen. Da hilft nur sanfter Druck. Seine Tochter Valentina (Natalya Rudakova) wird entführt und er kann sie erst nach unterschreiben des Vertrag mit der Firma Ecocorp wiedersehen. Wenn er sich beeilt, dann ist sie sogar noch am Leben. Er bittet sich 24 Stunden Bedenkzeit aus.
Frank Martin (Jason Statham, Bank Job, Death Race, demnächst: Crank 2) verbringt seine Zeit angelnd (und anscheinend auch mit viel Kraftsport) und will keine Aufträge annehmen. Sogar gegen schlagkräftige Argumente setzt er sich durch. Erst nach dem Tod seines Freundes, der ihm Valentina in's Haus bringt, rafft er sich widerstrebend auf.
Frank soll die enführte Valentina sicher von Frankreich nach Odessa bringen. Für den entsprechenden Nachdruck und ständige Überwachung sorgt Johnson (Robert Knepper, TV: Prison Break, Film: Hitman, Der Tag, an dem die Erde stillstand), der den beiden elektronische Fesseln anlegt. Falls sie sich zu weit vom Auto entfernen, werden sie in die Luft gesprengt...
Ich erinnere mich dunkel, dass Statham schauspielern kann (Bank Job etc.), war allerdings von seinen hemdlosen Auftritten in Transporter 3 doch sehr abgelenkt. Der beabsichtigte Wow-Effekt trat also ein. Allerdings musste ich später bei einem Stunt dann doch das Handtuch werfen. Mr. Unkaputtbar ist eine Sache, aber eine Wanted-Nummer *mit Auto* eine andere. Ja, die Glaubwürdigkeit....
Ein anderes Problem ist die Darstellerin Natalya Rudakova und ihre Rolle als Valentina. Viel hängt davon ab, dass uns ihr Schicksal nicht egal ist. Das ist allerdings etwas viel verlangt, wenn Valentina sich aufführt, als wäre sie einem billigen Hausfrauen-Porno entsprungen. Weshalb die Tochter eines Politikers sich benimmt wie eine peinliche Katalog-Braut auf der Suche nach dem Mann, der ihr zu einer Greencard verhilft, kann ich nicht sagen. Das führt zu etlichen peinlichen Szenen und ich wünschte mir nur noch, sie würde das Schicksal von Bonds Vesper Lynd teilen. Auch ist Rudakova nicht unbedingt eine Augenweide der Klasse von z. B. Kurylenko (Hitman, Max Payne, Ein Quantum Trost), aber das ist natürlich auch Geschmackssache.
Prison Break Fans können sich freuen, denn es gibt in Transporter 3 mehr von Robert Knepper ("T-Bag") zu sehen als in Hitman und Der Tag, an dem die Erde stillstand zusammen. Er darf wieder einen Fiesling spielen und bekanntlich schüttelt er das ja aus dem Ärmel. Für diejenigen, die sich die OV ansehen: In Transporter 3 gibt's 'mal Knepper ohne Akzent - also weder mit russischem (wie in Hitman) noch mit Südstaaten-Akzent (wie in Prison Break).
Transporter 3 - Genre: Action/Thriller - deutscher Kinostart: 08.01.09 -- Länge: 104 Minuten - FSK: ab 12 Jahren
Drehbuch: Das Autorenteam Luc Besson & Robert Mark Kamen (beide: Transporter 1 + 2, demnächst: 96 Hours)
Regie: Olivier Megaton (Exit - Die Apokalypse in Dir)
Transporter 3 Cast:
Frank Martin - Jason Statham
Jonas Johnson - Robert Knepper
Valentina - Natalya Rudakova
Tarconi - Francois Berléand
Leonid Vasilev - Jeroen Krabbé
Malcolm Manville - David Atrakchi (demnächst: Broken Idyll)
Otto - Timo Dierkes (Fleisch ist mein Gemüse)
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