14.01.2009
Twilight Filmkritik fuer Meyer-Fans + Trailer
Ja, eine extra Kritik zum Film Twilight für diejenigen, die den Roman Twilight - Biss zum Morgengrauen von Stephenie Meyer gelesen haben (Falls nicht, hier klicken). Wer die Romanvorlage kennt ist klar im Vorteil, das ist fast bei jeder Literaturadaption der Fall, vor allem bei denen, die nicht unbedingt supertoll sind. (Übrigens: Die Twilight-DVD kommt schon bald! > hier vorbestellen!)
Fans von Twilight - Biss zum Morgengrauen haben in diesem Fall den klaren Vorteil, die genüßliche Entwicklung der Liebesgeschichte bereits "miterlebt" zu haben und die Figuren sehr gut zu kennen. Euch interessiert ja bestimmt, was/ob etwas verändert wurde, ob Wichtiges fehlt, wie's mit den Darstellern aussieht etc.
Zuerst ein paar Anmerkungen zu den Filmemacherinnen: Weder die Drehbuchautorin noch die Regisseurin haben viel Erfahrung mit vergleichbaren Projekten. Das Drehbuch von Autorin Melissa Rosenberg lässt einiges zu wünschen übrig, einige ihrer Entscheidungen (bezüglich weglassen/drinlassen/Veränderungen) sind für mich nicht nachvollziehbar. Rosenberg hat vorher ausschließlich in Teams gearbeitet, an Episoden für TV-Serien überwiegend mitgeschrieben, nur weniges allein geschrieben. Ihr erster Kinofilm, Step Up, war auch ein Teamwork. Twilight ist der erste Kinofilm, für dessen Drehbuch einzig Melissa Rosenberg als Autor genannt wird.
Regisseurin Catherine Hardwicke hat noch weniger Erfahrung als Rosenberg (Thirteen, Dogtown Boys, Es begab sich aber zu der Zeit...). Hardwicke wird bei der Fortsetzung nicht mitarbeiten und ich sage 'mal so: Das ist kein Verlust. (Bericht)
Hier also mein Eindruck:
Twilight musste mit einem relativ kleinen Budget für einen derartigen Film ($ 37 Mios) zurechtkommen, was man ab und an merkt, z. B. bei der Szene, in der sich Edward Bella im Sonnenlicht zeigt. Überhaupt legen wir über das Make-Up lieber den Mantel des Schweigens...
Der Autounfall auf dem Schulparkplatz wirft jetzt die Frage auf, wie's möglich war, dass die umstehenden Leute nichts mitgekriegt haben...
Bella's erster Besuch bei den Cullens, bei dem man im Buch auch einiges über die Familie erfährt, wurde zu einer ziemlich kurzen und nichtssagenden Szene, bei der eine Salatschüssel zerdeppert wird (nicht von Bella). Es geht auch kein Sofa zu Bruch, statt dessen nimmt Edward Bella mit 'raus, zu einer Klettertour. Die ganze Sequenz ist seltsam zusammengeschnitten, was wohl einen längeren Aufenthalt suggerieren soll, aber nicht wirklich tut. Edwards Klavierspiel wird keine sonderliche Bedeutung beigemessen. Also ich fand die ganze Sequenz ziemlich versiebt, da hätte man mehr draus machen können/sollen. Außerdem hat sich der Ton dieses Besuchs im Vergleich zu der Beschreibung des Aufenthalts im Roman doch sehr verändert. Das sich-Näherkommen auch mit den Geschwistern ging völlig drauf.
Besonders auffällig sind die Veränderungen in Bezug auf James (Cam Gigandet, The Fighters, demnächst: The Unborn, Pandorum) und seine Leute. Wir erwarten, ihn erst sehr spät kennenzulernen in der aufregenden James/Bella Storyline. James & Co werden im Film Twilight aber schon früh und dann immer wieder durch Szenen angekündigt - und das sind keine Visionen wie im Buch. Völlig unnötig und nimmt nur Zeit weg. Dafür ist die Verfolgungsjagd und das Finale im Ballett-Studio eher undramatisch, das verlief im Buch spannender.
Wir kennen natürlich auch die Eigenheiten unserer Figuren: Bella fällt ständig hin, sie fährt langsam Auto (was Edward auch schon 'mal nerven kann;) und sie fühlte sich weder in Arizona zugehörig, noch kann sie mit den Leuten in Forks sonderlich viel anfangen. Im Vergleich zu den gackernden Hühnern Jessica (Anna Kendrick, demnächst: Elsewhere, The Marc Peace Experience) und Angela (Christian Serratos) ist Bella eher komatös. Sie hört lieber Musik als dem Geschwätz zuzuhören.
Mikes (Michael Welch, All the Boys Love Mandy Lane) Einladung zum Prom kommt hier irgendwie völlig aus dem Nichts, denn von Mike gibt's fast nichts zu sehen, vor allem, weil Eric (Justin Chon) auch noch gezeigt werden muss, die sich dann die Zeit quasi teilen müssen.
Dass Bella so langsam fährt und generell mit Geschwindigkeit ein Problem hat, wird nicht sonderlich herausgestellt. Die Szene aus dem Buch, wo es ihr beim ersten Mal huckepack durch den Wald schlecht wird und sie die Augen schließen muss, gibt's deshalb in Twilight auch nicht. Finde ich persönlich schade, das hätte witzig sein können. Überhaupt gibt's im Buch doch etliches, das einen auch zum Grinsen bringt (auch beim ersten Besuch im Cullen-Haus, der jetzt so unspektakulär ist). Ist fast alles verlorgen gegangen.
Edward ist ein Raser, macht sich um alles, was Vampire/Menschen betrifft einen Kopf und ist von den Durchschnitts-Forkern gelangweilt. Er ist ein altmodischer Gentleman, was aufgrund seines hohen Alters nicht wirklich überrascht. Das wird zwar im Dialog angesprochen, Bella macht eine Bemerkung diesbezüglich, in seinem Verhalten kam das in Twilight aber nicht 'raus, fand ich.
Was überhaupt nicht angesprochen wird ist, dass Bella für Edward die erste Freundin ist. Die Freude der Familie Cullen, dass Edward endlich nach Jahrzehnten jemand gefunden hat, die fiel somit auch unter den Tisch.
Robert Pattinson (Harry Potter und der Feuerkelch, demnächst: Little Ashes) als Edward ist okay. Die Szene, als sich die beiden zum ersten Mal im Klassenzimmer begegnen, ist nicht sonderlich gut gemacht, viel zu übertrieben, finde ich. Später im Film wirkt er glaubhafter. Kristen Stewart (In die Wildnis - Allein nach Alaska, Jumper, demnächst: Inside Hollywood) bleibt relativ wenig zu tun bzw. sagen, die Bella im Film ist sehr sehr ruhig, Sie beobachtet und reagiert zumeist mit Blicken, aber generell ist sie einfach der Inbegriff des leidenden Teenagers.
Dad Charlie Swan (Billy Burke, Untraceable, hier mit Schnauzer kaum wiederzuerkennen) fand ich super. In einer Szene im Krankenhaus, als der Unfallverursacher nicht aufhört, sich zu entschuldigen, zieht er einfach einen Vorhang, das war wirklich superwitzig.
Jasper (Jackson Rathbone, demnächst: Hurt, Dread, The Last Airbender - Legend of Aang) hat zwar wenig zu tun, fiel aber besonders auf. In seinen ersten Szenen läuft er 'rum wie damals Johnny Depp als Edward Scissorhands. Gegen Ende normaliert er sich dann. Das üben wir noch.
Cam Gigandet als James. Wir kennen ihn natürlich noch als Bad Boy Volchock aus O.C. California, kürzlich haben wir ihn dann in The Fighters im Kino gesehen. In beiden Rollen fand ich ihn überzeugender als hier in Twilight. Weniger ist mehr, wir wissen ja, dass James ein Vampir ist... Gigandet schein aber beim ersten Treffen mit Bella sein inneres Kätzchen oder Hündchen zu channeln. Manchmal fragt man sich wirklich, was sich Regisseurin Catherine Hardwicke eigentlich gedacht hat? Der neue Regisseur ist vielleicht etwas kompetenter... (siehe Bericht)
Emmett (Kellan Lutz, Prom Night, demnächst: TV: 90210) sieht mit seinen kurzen Haaren aus wie -zig Frat Boys aus dem Nachbar-College. Als superschönen Vampir, der jeden Menschen betört, kann mir Lutz nicht verkauft werden, sorry.
Vater Carlisle Cullen (Peter Facinelli, TV: Damages) überzeugt trotz des extrem heftigen Make-Ups, Mom Esme Cullen (Elizabeth Reaser, TV: Dr. House, demnächst Kino: Against the Current) kam in erster Linie sehr menschlich und warmherzig 'rüber, was ja nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Viele Diskussionen gab's ja schon darüber, ob Taylor Lautner (Im Dutzend billiger 2) die ideale Besetzung für Jacob ist, besonders im Hinblick auf seine Rolle in Twilight 2 - New Moon. Mich hat sein ständiges Grinsen etwas gestört, Twilight ist ja schließlich keine Zahnpasta-Werbung. Lautner wurde inzwischen offiziell für Twilight 2 - New Moon bestätigt und soll kräftig mit Gewichten trainieren. Der Rest wird dann per CGI hingebogen, schließlich soll Twilight 2 ein höheres Budget bekommen.
Die Musik fand ich sehr schön, hat mich nicht gewundert, dass der Twilight-Soundtrack in den USA so super-erfolgreich war. Bei uns gibt's jetzt > Twilight - Soundtrack mit Poster. Auch keine üble Idee. Link zum Listing, mit Reinhörfunktion.
Alles in allem finde ich die Adaption von Twilight - Biss zum Morgengrauen ganz okay. Nicht super, aber auch nicht völlig daneben. Als Auftakt der Bella & Edward Serie durchaus annehmbar, Raum für Verbesserungen gibt's ja immer und mit neuem Regisseur, der auch nochmal das Drehbuch überarbeitet, kann's durchaus besser werden. Ich kenne zwar die Harry-Potter-Serie (noch) nicht, aber bei den Filmen soll es ja auch eine Steigerung gegeben haben, hat man mir erzählt. Ich verlasse mich drauf, dass es hier auch so wird. (Wer mehr über die Fortsetzung, Twilight 2 - New Moon, erfahren will, der klicke hier)
Twilight - Biss zum Morgengrauen -- deutscher Trailer (1:31)
Twilight - Biss zum Morgengrauen -- Genre: Drama/Vampir-Romanze -- FSK: ab 12 -- deutscher Kinostart: 15.01.09 (Previews und Sondervorstellungen ab 12.01.)
Drehbuch: Melissa Rosenberg, Adaption, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephenie Meyer
Regie: Catherine Hardwicke (Thirteen)
Twilight Cast:
Bella Swan - Kristen Stewart
Edward Cullen - Robert Pattinson
Charlie Swan - Billy Burke
Jacob Black - Taylor Lautner
Jasper - Jackson Rathbone
Emmett - Kellan Lutz (Prom Night, TV: 90210)
Rosalie - Nikkie Reed
Alice - Ashley Greene
Dr. Cullen - Peter Facinelli (TV: Damages)
Esme Cullen - Elizabeth Reaser (TV: Dr. House, demnächst Kino: Against the Current)
James - Cam Gigandet
Mike - Michael Welch (All the Boys Love Mandy Lane)
Eric - Justin Chon
Jessica - Anna Kendrick
Angela - Christian Serratos
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7 Kommentare:
Ich wollte nur bemerken, dass der Unfall sich auch im Buch auf dem Parkplatz ereignet. Außerdem ist die in Erinnerung gebliebene Szene aus "Twilight" gar nicht im Buch vorhanden, da muss man sich schon auf "New Moon" gedulden, bis Bella Geburtstag "feiern" kann.
Vielen Dank, Anonym, hast völlig recht, LOL. Da hat mir das Kopfkino wohl einen Streich gespielt (Unfall).
Der Geburtstag ist zwar im Buch, aber natürlich auf den letzten Seiten mit den Auszügen aus New Moon. ;)
Wie man's auch dreht und wendet, auch ohne Geburtstag im Buch, der erste Besuch bei den Cullens im Film ist 'ne ziemliche Enttäuschung im Vergleich zu dem viel interessanteren Besuch in der Vorlage, finde ich.
Also für mich war das kein Film, es waren aneinandergereihte und zumeist verfälschte Buchszenen. Das Budget war scheinbar so klein, dass nicht mal Geld für ein Zopfband für Jacob drin war.Was die Darsteller angeht- so gab es drei, mit denen ich mich optisch anfreunden konnte und leider nur einen, der mir schauspielerisch gefallen hat. Optik: Jacob,James und Alice (die viel zu kurz kam). Schauspielerisch: James
Robert P. als Edward geht meines Erachtens gar nicht. Zum einen finde ich ihn alles, aber nicht schön (ok. das ist Geschmackssache)und zum anderen, was ich persönlich sehr wichtig finde der Typ hat eine Aura wie ein Bolzenschneider und das Charisma von eingeschlafenen Füßen. Geht gargargargargar nicht*schüttel* Bella ist mir zu platt, nicht ganz so dramatisch wie Robert, aber viel besser leider auch nicht. Ein Film zum abgewöhnen, da lese ich lieber das Buch noch mal:o)
Kleine Bemerkung zu den Kommentaren.... wenn der Film, eine genaue Kopie des Buches darstellen würde, wäre dann überhaupt jemand noch bereit das Buch zu lesen?
Ich habe noch niemals einen Film gesehen der mit dem dazugehörigen Buch genau identisch ist.....
Twilight erzählt die Geschichte von Edward und Bella.... und das sehr gut.
Klar, in dem Buch sind die ganzen Gedanken und Gefühle besser beschrieben... in einem Film kann man das meiner Meinung nach gar nicht so genau umsetzen.
Wenn man wirklich das ganze Buch bis ins kleinste Detail verfilmen würde, wäre die Spieldauer wahrscheinlich doppelt so lange im Vergleich zu jetzt....
also ich hab das buch gestern gelesen und heute den film geguckt und im direkten vergleich fand ich den film irgendwie lächerlich.
due schauspielerischen leistungen, falls man das so nennen kann, sind sehr schwach, obwohl sich patterson ganz gut geschlagen hat! die "special effects" waren ebenfalls voll daneben, beim film kam kein bisschen feeling auf! am schlimmsten war die szene auf dem baseball feld, wo sie sich alle plötzlich sprungbereit vor bella stellten, nachdem james ihre fährte aufgenommen hatte, tut mir leid aber ich musste mich ein wenig fremdschämen für so eine schlechte inzinierung, ansonsten ist der film einfach platt.
im gegensatz zu z.B. herr der ringe oder harry potter, hat der film echt nichts zu bieten, dabei hatte ich mich echt sehr drauf gefreut und bin mit echt hohen erwartungen rangegegangen, wurde leider enttäuschtt, allerdings bin ich sicher das der nächste teil einiges mehr zu bieten haben wird!
Princess muss auch was dazu sagen. Also ich finde das Buch um 180° besser als den Film.
Ich habe zuerst den Film gesehen dann habe ich die Bücher gelesen.
Dann hab ich gedacht ob ich mal eingeschlafen bin als ich den Film gesehen habe da mir sehr, sehr viele Szenen und Situationen vom Buch fehlten beim Film.
Bin gespannt auf Teil 2, hier ist evt. das Budget größer und man kann die Charaktere mehr mit einbeziehen.
Edward und Bella werden trotz allem gut dargestellt.
Mal sehen was New Moon bringt....
ich finde o.g. Kritik sehr passend, das waren genau die Stellen, welche mir auch sehr negativ aufgefallen waren.
Insgesamt mus ich zustimmen, der Film ist ziemlich flach und kommt nicht an das Buch heran - bei weitem nicht!
Naja, kann ja nur noch besser werden...
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