09.07.2008

Der unglaubliche Hulk Kritik


Seit wir von Iron Man restlos begeistert waren, freuten wir uns schon auf den Marvel-Bruder Der unglaubliche Hulk - besonders auch wegen des Auftritts von Robert Downey jr. (Iron Man, Charlie Bartlett, demnächst: Tropic Thunder). Doch wer blinzelt, wird das Cameo verpassen, so kurz ist das.

Was Der unglaubliche Hulk liefert sind rund 80 grandiose Minuten. Danach flaute mein Interesse etwa in dem Tempo ab, mit dem das Finale eingeläutet wurde. Die Kampf-der-Giganten Sequenz dauerte gefühlte 30 Minuten, in Wahrheit waren's schätzungsweise 10. Ist Der unglaubliche Hulk deshalb ein Film, den man nur auf DVD sehen sollte? Keinesfalls. Der verpatzte Schluss (bis auf das Cameo von Robert Downey jr, ha!) ist bedauerlich und fast möchte man fragen, wer den überhaupt in den Film geschmuggelt hat, aber er macht das Erlebnis keinesfalls zunichte. Zumindest nicht, wenn man darauf vorbereitet ist wie ich das war.

Der unglaubliche Hulk basiert auf einem Drehbuch von
Zak Penn (X-Men 3, Elektra, Suspect Zero) und Edward Norton, dessen Alias Edward Harrison auf dem Filmplakat zu sehen ist. Regie führte Louis Leterrier (Transporter 2, X-Men 3)

Bruce Banner (Edward Norton, demnächst: Motherless Brooklyn, Pride and Glory) ist nach Brasilien geflüchtet und versucht verzweifelt, durch Atemübungen u. ä. seine Gefühle zu kontrollieren, damit sein innerer Hulk nicht zum Vorschein kommt. Der einsame Atomphysiker lebt eher schlecht als recht in der fremden Kultur und jobbt in einer Getränkefabrik. Bruce hat Kontakt mit einem Wissenschaftler, den er nur mit Mr. Blue anredet. Es sieht so aus, als könnte Mr. Blue ihm helfen, seinen Körper wieder in den Normalzustand zu versetzen. Dann könnte Bruce heimkehren, wieder mit seiner geliebten Betty Ross (Liv Tyler, demnächst: The Strangers) zusammen sein.

Währenddessen fahndet Bettys Vater,
General Ross (William Hurt, 8 Blickwinkel, In die Wildnis - Allein nach Alaska, Mr. Brooks, demnächst: The Countess), intensiv nach Bruce und wird leider auch fündig. Der General will das Hulk-Experiment nicht zu den Akten legen, er will daran weiterarbeiten und dafür braucht er Bruce. Dem General zur Seite steht der ehrgeizige und machtsüchtige Blonsky (Tim Roth, Funny Games U.S., Jugend ohne Jugend, The Death of Harry Tobin).

Bruce kommt zurück in die USA, um sich mit Mr. Blue zu treffen. Er sieht Betty aus der Ferne, sieht, dass sie einen Freund hat und hält sich vor ihr versteckt. Dass sie sich doch noch über den Weg laufen kann er allerdings nicht verhindern...

Der furiose Anfang von Der unglaubliche Hulk ist einfach genial. In wenigen Minuten erfahren wir die Entstehungsgeschichte von Hulk und können auch bald das Leiden von Bruce Banner nachvollziehen. Super für Leute, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und wenig bis nix über Hulk wissen (wie ich). Auch der zweite Akt ist beeindruckend erzählt - die Spannung wird gut gehalten. Wie sieht der Vergleich mit Iron Man aus? An seinem Thron kann Der unglaubliche Hulk kaum rütteln - daran können auch der tolle Edward Norton samt Tim Roth nichts ändern. Dem Hulk fehlt auch schon schlicht der Humor, um es mit Iron Man aufzunehmen. Der CGI-Hulk reisst mich nicht vom Hocker, ein Sicherheitsabstand von ein paar Metern wäre ratsam gewesen.

Auch gab es in Iron Man eine amüsante Flirt-/Liebesgeschichte zu sehen, die trotz knapp bemessener Zeit sehr effektiv war. Betty und Bruce verbringen zwar mehr Zeit zusammen, doch fühlt sich deren Beziehung wie ein Plot-Tool an. Trotz fast-Sex-Szene ist sie Null erotisch, kommt eher geschwisterlich 'rüber. Mir kam immer wieder King Kong (der alte, nicht der von 2007) in den Sinn, wenn ich Hulk mit Betty sah.

Betty ist zwar auch Wissenschaftlerin, aber dieser Fakt wird fast nur verbal vermittelt oder dadurch, dass man sie kurz in einem Laborkittel sieht. Liv Tyler darf in erster Linie eine Figur spielen, die "beste Freundin" und "fürsorgliche Mutter" für ihren Bruce ist und ihre Bedürfnisse als Frau verleugnen kann. Wenn ich böse drauf wäre, würde ich sie als unterentwickelte Alibi-Frau bezeichnen, da hilft auch die Beziehung zu ihrem Vater nicht.

Die obligatorische Kampf-der-Giganten Sequenz am Ende ist 08/15 und fühlt sich vom Kontext her arg konstruiert an. Jetzt noch die Kampf-der-Giganten Sequenz, dann ham wir's und .. Cut! It's a wrap, Leute. The End, my friend. (Ach halt, noch eben Tony Stark zeigen, Hoffnung auf eine richtig gute Sequel machen...) Noch verstärkt wird dieser Eindruck durch die Momente, in denen wir nachsehen, was Betty so macht, während der Grünling und sein gegenüber, Mr. Abomination, sich die Zähne zeigen. Was macht sie wohl? Genau, erschreckt gucken, besorgt gucken, sich um ihren Vater sorgen. Die sind (unfreiwillig?) zum Brüllen komisch, diese Shots.

Wir haben solche Szenen schon so häufig gesehen, da müsste man sich tatsächlich mehr bemühen. Im Vergleich dazu muss man die Kampf-der-Giganten Szene in Hancock, samt bzw. wegen ihres Con-/Subtexts und daraus resultierenden Humors als brilliant bezeichnen. Cool anzusehen war sie auch. Da kommen die beiden CGI-Giganten nicht dagegen an, auch wenn sich die Interpretation der Szene auf dem Papier gut anhört: Der unglaubliche Hulk handelt vom inneren Kampf Bruce Banners gegen den Hulk und in der Kampf-der-Giganten Szene wird dieses visualisiert, kinda.... sorta. Gigantisch gut gegen gigantisch böse or whatever.

Egal. Der unglaubliche Hulk bringt endlich 'mal wieder auf die Leinwand, wofür sie geschaffen ist - eine Geschichte, die voll die Mittel der Filmsprache nutzt - aussagekräftige Bilder, aussagekräftige Juxtapositions von Bildern, die Story liegt im Schnitt - und damit irgendwelche "Erzähler" und ihre lahmen Voice-overs (von denen wir mittlerweile echt die Ohren voll haben) oder auch ausgedehnten Exposition-Dialog überflüssig macht. Es gibt also z. B. keinen vor Exposition durchhängenden Mittelteil wie in der Matrix, die quasi halt machen musste, als wir gerade voll auf Action eingefahren waren, um die Backstory zu erklären, autsch. (Statt dessen sehen wir pünktlich zum Midpoint Hulk in Action, denn irgendwo müssen die 150 Millionen Dollar ja hin;)

Übrigens: Sachdienliche Hinweise zum Verbleib des alten Mannes, der die "hulkifizierte" Brause trank bitte in die Kommentare. Thx a bunch.

PS: Falls es euch tatsächlich nicht aufgefallen sein sollte: es gibt eine FSK 16 und eine FSK 12 Version, beide Versionen werden gezeigt, die eine ist ein paar Minuten länger. Man kann sich also aussuchen, ob man mehr oder weniger von den CGI-Jungs bzw. der Action sehen will... Mehr zu diesem Thema: Der unglaubliche Hulk FSK 16 vs. FSK 12.

Hulk-Links:
Der unglaubliche Hulk Video Game aus (mit Trailer und Making of), Der unglaubliche Hulk Trailer

Der unglaubliche Hulk
- Originaltitel: The Incredible Hulk
Drehbuch: Zak Penn und Edward Norton alias Edward Harrison
Regie: Louis Leterrier

Der unglaubliche Hulk Cast:
Bruce Banner - Edward Norton
Betty Ross - Liv Tyler
General Ross - William Hurt
Emil Blonsky - Tim Roth
Sam Sterns - Jim Blake Nelson (Astronaut Farmer)
General Greller - Peter Mensah
Dr. Samson - Ty Burrell
Tony Stark - Robert Downey jr.

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9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

WARNUNG!!! Ich empfehle keinem in die FSK 12 Fassung reinzugehen! Der Film ist beim Hauptkampf richtig übel zusammengeschnitten!!! Der Film ist das Geld, was man an der Kinokasse ausgeben wird, absolut nicht wert! Der Film wurde auf dem letzten Drücker noch heftig geschnitten, damit der Verleih die Freigabe ab 12 erhält, um mehr Leute in den Film zu locken. Das Resultat ist grauenhaft und macht absolut kein Spaß!!! Es gibt beim Hauptkampf mindestens drei große Schnittfehler. Man hat am Ende das Gefühl, um die besten Szenen betrogen zu sein! Ich werde auf den Fall jeden empfehlen, diesen Film nicht zu gucken... zumindestens bis die 16er-Fassung in die Kinos kommt!

Anonym hat gesagt…

Ich werde zu dem Thema wohl einen extra Artikel posten müssen, es gibt zu viele Gerüchte zu dem Thema und Unmut, der vielleicht gar nicht begründet ist.

Die FSK-16 Version ist in den Kinos.

Anonym hat gesagt…

War heut im Kino und hatte keine Ahnung, dass es 2 Versionen gibt und das Kino hat uns auch nicht vorgewarnt. Also wir haben uns beschwert und haben auch Getränkegutscheine bekommen...einen Teil des Geldes zurück, wäre fairer gewesen. Denn man hat in der letzten halben Stunde das Gefühl, dass man nur noch Ausschnitte der wirklichen Handlung sieht. Furchtbar...man bekommt gar nicht mit, weshalb es so endet. Eine Sauerei, dass die Leute das machen dürfen, um mehr Leute ins Kino zu bekommen. Und dann wundern die sich, dass viele sich die Filme aus dem Netz ziehen. VOLLE VERARSCHE!!!!!!

Anonym hat gesagt…

Allerdings ich war auch echt kurz vorm Kotzen, denn so einen scheiß hab ich echt noch nie erlebt und sowas einem vorzusetzten ist echt eine bodenlose Frechheit. Ich rate sich bei Concorde zu beschweren denn die haben diesen mist ja fabriziert!!! Um so mehr sich beschweren um so mehr kann man evtl. am Ende zurück oder entschädigt bekommen!!! Ich finde durch diesen saumäßigen Schnitt wurde der Film total versaut!!! Und ich hab ihn mir noch in der Preview reingezogen!!!!

Anonym hat gesagt…

Der alte Mann der die Hulk-Brause trinkt ist Hulk Schöpfer Stan Lee, der sich wie in jeder seiner Comicverfilmungen einen kleinen Auftritt reserviert hat.

Anonym hat gesagt…

Gut erkannt, dafür gibt's ein *!!

Zu dem Verbleib der Figur ist leider kein Hinweis eingegangen. Ist der alte Mann wohl hopps gegangen?

Anonym hat gesagt…

Der Hulk ist leider Schrott, egal ob FSK12 oder 16.
Nix gut für EDward NOrton und Tim Roth, dieser Streifen.
Schnell vergessen!
Wovon lebt eine comic-Verfilmung?
Von guten Monstern. Diese CGI-Brühe ist jedoch eine glatte Ohrfeige. Alles wirkt gemalt und konstruiert. Aber Hulk ist denk ich schon als Comic deutlich schwächer u. langweiliger aufgestellt als z. B. Batman vs Joker oder Spiderman.

Letztendlich der zweite (und hoffentlich letzte) Versuch HULK ins kIno zu bringen. Schrott.

Anonym hat gesagt…

War Stan Lee wirklich in jeder MARVEL Verfilmung dabei??
In Spiderman, Daredevil oder den drei X-Men wäre er mir nämlich nicht aufgefallen...

...lediglich in HULK und Ironman habe ich ihn bemerkt!


Dass dieser Film Schrott sei, kann ich nicht bestätigen!
Wesentlich besser auf jeden Fall als der "alte" HULK (also nicht der von ganz früher, sondern der ausm 2002er Jahr oder so...)

Ich fand den Film ehrlich nicht schlecht!
Interessant wie er aufgebaut war, dass normalerweise Comicverfilmungen immer mit der Entstehungsgeschichte beginnen. Und diese war ja in diesem Film nicht wirklich Teil des Films selbst, sondern eher in einer Art Vorspann gehalten.

Er war nicht überdurchschnittlich genial von der Story her... aber hey: HULK - da gehts ums kaputtmachen ;)
Insofern hab ich jetzt auch den Endkampf nicht unbedingt schlecht gefunden... HULK teilt aus... und dass seine Freundin betroffen schaut gehört einfach dazu :)

Wer einen hoch philosophischen/Psychologischen Film (obwohl letzteres is ja der HULK meiner Meinung nach zumindest ein bisschen) sehen will, braucht sich meiner Meinung nach nicht in eine Comicverfilmung setzen...

Ganz kurz noch ein Wort zu den Kollegen Superhelden...

Batman - The Dark Night, toller Film, keine Frage... aber letztendlich nur weil der liebe Herr Ledger den Joker so geil rübergebracht hat... die Story war jetzt nicht unbedingt der Hammer find ich... außerdem viel zu lang das Teil!

Die Spidermans sind sowieso ne Klasse für sich... ganz großes Kino. Da war im Schnitt jeder gut (bis auf n paar Einzelheiten... wie zB die Länge oder das Tanzen im Dreier).

X-Men. Der erste Teil ein Wahnisinn, nach mehrmaligem Ansehen den zweiten auch als halbwegs gut befunden und den dritten muss ich mir noch einmal reinziehen um das ganze bewerten zu können ;)
Aber Wolverine is einfach der beste... sorry...

Daredevil - Scheiße!

Und schließlich noch Ironman... meiner Meinung nach der Beste von allen... Hammer Story... gut viel Gewicht in die Vorgeschichte gelegt... und der RDJ spielt den einfach so genial!!!

Aber es ist jetzt keiner von diesen Filmen total "anders" als die anderen (Batman vielleicht vom Konzept... aber das is ja auch DC), deshalb finde ich, dass es nicht produktiv ist, von einem HULK (der ja nichtmal ordentlich reden kann :P) zu erwarten, er definiere jetzt den Comicfilm neu...

...ein schöner Filmabend war es ja... oder?

Anonym hat gesagt…

War Stan Lee wirklich in jeder MARVEL Verfilmung dabei??
In Spiderman, Daredevil oder den drei X-Men wäre er mir nämlich nicht aufgefallen...

...lediglich in HULK und Ironman habe ich ihn bemerkt!


Dass dieser Film Schrott sei, kann ich nicht bestätigen!
Wesentlich besser auf jeden Fall als der "alte" HULK (also nicht der von ganz früher, sondern der ausm 2002er Jahr oder so...)

Ich fand den Film ehrlich nicht schlecht!
Interessant wie er aufgebaut war, dass normalerweise Comicverfilmungen immer mit der Entstehungsgeschichte beginnen. Und diese war ja in diesem Film nicht wirklich Teil des Films selbst, sondern eher in einer Art Vorspann gehalten.

Er war nicht überdurchschnittlich genial von der Story her... aber hey: HULK - da gehts ums kaputtmachen ;)
Insofern hab ich jetzt auch den Endkampf nicht unbedingt schlecht gefunden... HULK teilt aus... und dass seine Freundin betroffen schaut gehört einfach dazu :)

Wer einen hoch philosophischen/Psychologischen Film (obwohl letzteres is ja der HULK meiner Meinung nach zumindest ein bisschen) sehen will, braucht sich meiner Meinung nach nicht in eine Comicverfilmung setzen...

Ganz kurz noch ein Wort zu den Kollegen Superhelden...

Batman - The Dark Night, toller Film, keine Frage... aber letztendlich nur weil der liebe Herr Ledger den Joker so geil rübergebracht hat... die Story war jetzt nicht unbedingt der Hammer find ich... außerdem viel zu lang das Teil!

Die Spidermans sind sowieso ne Klasse für sich... ganz großes Kino. Da war im Schnitt jeder gut (bis auf n paar Einzelheiten... wie zB die Länge oder das Tanzen im Dreier).

X-Men. Der erste Teil ein Wahnisinn, nach mehrmaligem Ansehen den zweiten auch als halbwegs gut befunden und den dritten muss ich mir noch einmal reinziehen um das ganze bewerten zu können ;)
Aber Wolverine is einfach der beste... sorry...

Daredevil - Scheiße!

Und schließlich noch Ironman... meiner Meinung nach der Beste von allen... Hammer Story... gut viel Gewicht in die Vorgeschichte gelegt... und der RDJ spielt den einfach so genial!!!

Aber es ist jetzt keiner von diesen Filmen total "anders" als die anderen (Batman vielleicht vom Konzept... aber das is ja auch DC), deshalb finde ich, dass es nicht produktiv ist, von einem HULK (der ja nichtmal ordentlich reden kann :P) zu erwarten, er definiere jetzt den Comicfilm neu...

...ein schöner Filmabend war es ja... oder?