08.12.2008

Tag an dem die Erde stillstand (1951) Kritik + Trailer

Der Tag, an dem die Erde stillstand (1951), also der Science-Fiction Film, der als Vorlage für das Remake Der Tag, an dem die Erde stillstand (2008) diente, hat eine ganz einfache Message: Wenn die Welt nicht untergehen soll, dann schmelzt die Waffen ein und setzt euch zusammen. Dass diese Nachricht in Verbindung mit einer Drohung kommt und die Story damit endet, spricht für den Film. (>Kritik zum 2008 Remake)

Trotzdem Der Tag, an dem die Erde stillstand gutes Entertainment ist, wird das Remake viele Änderungen aufweisen müssen - schon allein wegen der vielen technologischen Fortschritte, die inzwischen stattgefunden haben, aber auch, weil wir heute von einem Sci-Fi Film ein anderes, schnelleres Tempo und eindrucksvolle Special Effects erwarten. Wir sind enorm gespannt auf das Remake (und auch darauf, ob die noch lebenden Schauspieler und Filmemacher des Originals zur Premiere erscheinen werden, über die wir seltsamerweise noch nix gehört haben).

[Übrigens: Um das Original zu würdigen, kommt es zum Kinostart des Remakes (11.12.08) auf Blu-Ray heraus: Der Tag, an dem die Erde stillstand [Blu-ray] Vereinzelt ist auch noch eine frühere Ausgabe auf DVD zu finden, hier: Der Tag, an dem die Erde still stand (Cinema Premium Edition, 2 DVDs). Die beinhaltet Making Of, Kommentare des Regisseurs Robert Wise und Sci-Fi Experte/Trekkie Nicholas Meyer, Wochenschauen, etc.]

Als Klaatu (Michael Rennie) und sein großer Roboter Gort (Lock Martin) per Raumschiff zur Erde kommen, haben die Menschen erst einmal große Angst. Gewehr oder Pistole im Anschlag oder im Panzer kommen sie an, um die Außerirdischen zu "begrüßen". Klaatu zieht irgendein Ding aus seinem Anzug und schon fällt der erste Schuss. Daraufhin lässt Gort alle Waffen verschwinden. Abrakadabra - wie weggebeamt...

Klaatu wird verhört. Man glaubt ihm seine Geschichte nicht. Allerdings fällt auf, dass seine Schusswunde innerhalb eines Tages verheilt ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung auf seinem Planeten sei 130 Jahre, erzählt Klaatu. Er wird natürlich geröntgt - sein Körper entspricht dem eines Menschen - und die Ärzte schätzen ihn auf Ende 30. Klaatu behauptet, er sei 78. Kommt er vom Mars? ;)

Klaatu hat, wie sich das für einen Alien gehört, eine Mission: er will zu den Staatsoberhäuptern der Welt sprechen. Er wird ausgelacht, sein Wunsch nach einem solchen Gipfeltreffen als völlig verrückt abgetan. Die setzen sich niemals alle an einen Tisch, vergiss es, Mann. Da verschwindet Klaatu. Überall wird nach ihm gefahndet, doch ohne Foto ist das schwierig. Die Medien konstruieren wieder einmal ein Riesending daraus und die Rede ist von der Gefahr und der Bedrohung... Trozdem kein Mensch zu Schaden gekommen ist, wird der Alien verteufelt.

Währenddessen.... Klaatu will die Menschen besser kennenlernen und verstehen und mietet sich deshalb ein Zimmer in einer kleinen Familien-Pension. Als Tom Stevens (Hugh Marlowe) seine Freundin Helen Benson (Patricia Neal, Aufruhr in Holly Springs, demnächst: Flying By, Shattered Glory) einlädt, den Tag mit ihm zu verbringen, bietet sich Klaatu alias Mr. Carpenter als Babysitter für den kleinen Bobby Benson (Billy Gray) an. So ganz nebenbei nimmt er noch Kontakt mit Professor Barnhardt (Sam Jaffe) auf, dem er bei der Lösung eines Problems hilft, damit er ihn anhört. Mit dem kleinen Bobby im Schlepptau ist es nur eine Frage der Zeit, bis Klaatu auffliegt...

Klaatu ist der wissende Alien, den wir inzwischen natürlich schon oft gesehen haben. Im Gepäck hat er unbekannte Materialien, er spricht unsere Sprachen etc. Doch Klaatu redet nicht nur über Frieden, er ist durch und durch Pazifist und will auf keinen Fall Gewalt anwenden. Das führt zum Beispiel bei der Demonstration seiner Macht, die die Menschen erschrecken soll, zu einer Denkaufgabe. Wie kann er demonstrieren, dass die Welt vernichtet wird, ohne Gewalt anzuwenden? Super, wie Klaatu das gelöst hat.

Natürlich drängen sich Vergleiche mit der Figur des Jesus aus der Bibel auf, von Gort auf "Gott" zu kommen, dürfte auch nicht allzu viel Hirnakrobatik benötigen, das biblische Alter (ich dachte, es wäre 120 und nicht 130 Jahre?), dann Mr. Carpenter, also Zimmermann, der Beruf der Jesus-Figur in der Bibel, usw...... Dieser Vergleich von Klaatu mit Jesus lässt uns einen bestimmten Fortgang der Geschichte erwarten, was das Ganze noch interessanter macht. Wird ein weiterer "Superheld" - Jesus Christ, Superstar! - der Dummheit der Menschen zum Opfer fallen? Falls Klaatu umgebracht wird - was wird Gort dann tun?

Der Tag, an dem die Erde stillstand erzählt eine schlichte Story mit schlichten Szenen und ist trotzdem interessant. Nicht unbedingt furchterregend, aber interessant und unterhaltsam. Für uns heute lustig anmutende, typische 50er Jahre Sci-Fi-Thriller Musik soll ab und zu für Stimmung sorgen. Und ja, es gibt eine verängstigte Frau, die rückwärts gegen eine Wand läuft und daraufhin schreiend zu Boden geht ;), aber diese Szene ist eine Ausnahme. Der Tag, an dem die Erde stillstand funktioniert eher wie ein Drama, ähnlich wie das (mit schockierenderen Bildern aufwartende) Happening.

Der mächtige Roboter Gort wird von dem riesenwüchsigen Lock Martin dargestellt, der über 2,30 m groß war. Von Herrn Martin sieht man nichts, denn er steckt in einer Art Weltraumanzug samt Helm. Selbst als das Schild sich hebt und er Strahlen aussendet, sieht man sein Gesicht nicht. Wir erwarten im Remake einen CGI-Gort....

Der Tag, an dem die Erde stillstand - Original-Trailer engl. (2:04) -- Achtung: die 20 Sekunden schwarzes Screen sind wohl Absicht, danach geht's weiter mit Bild.



Der Tag, an dem die Erde stillstand (1951)
Drehbuch: Edmund H. North, basierend auf einer Geschichte von Harry Bates.
Regie: Robert Wise

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