17.12.2008

Transsiberian Kritik + deutscher Trailer


Mal wieder typisch: Der verteufelt spannende Thriller Transsiberian läuft nur in 86 Kinos, während ein anderer Neustart, das völlig überflüssige The Women - Von großen und kleinen Affären sich in 354 Kinos breit macht.... Ärgerlich. Transsiberian wurde auf der Berlinale gezeigt und auch die Veranstalter des 22. Fantasy Filmfests wussten, was gut ist und hatten Transsiberian im Programm.

Es gibt mehrere Dinge, die Transsiberian spannend machen. Zum einen sind es die Figuren und ihre Geheimnisse. Die Enthüllungen zu diversen Charakterschwächen und dunklen Vorgeschichten sind toll gemacht, die darauf basierenden Verzweiflungstaten und Lügen sind logisch. Nachdem ein Mord passierte, dreht sich auch die große Plot-Schraube unaufhaltsam. Weiter trägt eine ganz menschliche Angst mit zur Spannung bei: in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht versteht und dessen "System" man nicht kennt (aber nur schlechtes darüber hört), mit dem Gesetzt oder irgendwelchen Ganoven - oder beidem - in Konflikt zu geraten und völlig aufgeschmissen zu sein. Das alles findet dann auch noch in klirrender Kälte, in Eis und Schnee, statt. Alle diese Elemente zusammen machen Transsiberian zu exzellenter und durchaus intellligenter Unterhaltung. Viel Spannung, wenig Blut, eine erträgliche Folterszene (ich musste nicht weggucken).

Jessie (Emily Mortimer, Lars und die Frauen, Redbelt, demnächst: Pink Panther 2, Shutter Island, Number 13) und ihr Ehemann Roy kommen von einem zweiwöchigen Aufenthalt in Beijing, wo sie mit Roys Kirchengruppe karitative Arbeit geleistet haben. Statt das Flugzeug nehmen sie die Transsibirische Eisenbahn.

Wie Roy (Woody Harrelson, demnächst: Sieben Leben, The Messenger, 2012) erklärt, wollte er seiner Frau, die früher ein typisches Bad Girl war, zu ein bisschen Abenteuer verhelfen, damit sie sich nicht langweilt. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn Roy ist einer dieser Leute, die im Keller eine Spielzeug-Eisenbahn stehen haben... Ist er wirklich der brave Kirchgänger, den er zu sein vorgibt?

Jessie und Roy teilen sich ihr Schlafwagenabteil mit sexy Bad Boy Carlos (Eduardo Noriega, 8 Blickwinkel) und seiner jungen sexy Freundin Abby (Kate Mara, Shooter, demnächst: Stone of Destiny, The Open Road). Die Luft knistert und bald lernen wir die dunkle Seite von Jessie kennen, die verzweifelt versucht, ihr neues Leben als Frau Saubermann nicht den Bach 'runtergehen zu lassen. Gar nicht so einfach, da auf der 6-Tages-Fahrt der Zugliebhaber Roy auch noch vorübergehend verlustig geht und sie auf sich selbst gestellt ist. Ooops.

Bald hat Jessie den undurchsichtigen Grinko (Ben Kingsley, Elegy oder die Kunst zu lieben, demnächst: The Wackness, Shutter Island, Number 13) auf dem Hals, der angeblich das Gesetz vertritt.

Über die Darsteller brauche ich nicht viel zu sagen, die konnten alle überzeugen. Das super-smarte Drehbuch hat Brad Anderson (auch Regie) zusammen mit Will Conroy (Spielfilmdebüt) geschrieben.

Wer keine Gelegenheit bekommt, den Film im Kino zu sehen, der kann sich trösten: Am 02. März schon kommt Transsiberian auf DVD, zuerst anscheinend als UK-Import. Wie üblich, 2 Variationen: Transsiberian DVD und natürlich Transsiberian [Blu-ray].

Transsiberian -- Genre: Thriller -- deutscher Kinostart: 11.12.2008 -- FSK: ab 16 Jahren
Drehbuch: Will Conroy und Brad Anderson
Regie: Brad Anderson

Transsiberian Cast:
Jessie - Emily Mortimer
Roy - Woody Harrelson
Grinko - Ben Kingsley
Abby - Kate Mara
Carlos - Eduardo Noriega
Kolzak - Thomas Kretschmann (Wanted, demnächst: Operation Walküre)

Transsiberian - deutscher Trailer (1:30)



Andere Neustarts: Der Tag, an dem die Erde stillstand -- The Women - Von großen und kleinen Affären

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