14.01.2009

Twilight - Kritik und Trailer


Das hier ist die Filmkritik zur Vampir-Romanze Twilight - Biss zum Morgengrauen für die Leute, die den Roman von Stephenie Meyer (noch) nicht gelesen haben (Kritik für Fans ist hier).

Bella Swan (Kristen Stewart, In die Wildnis - Allein nach Alaska, Jumper, demnächst: Inside Hollywood) zieht vom sonnigen Phoenix, Arizona in das kleine Nest Forks im Staate Washington, das zu allem Überfluß auch noch anhaltend schlechtes Wetter bietet. In Forks lebt Bella bei ihrem Vater Charlie (Billy Burke, Untraceable, hier mit Schnauzer kaum wiederzuerkennen), der Chief bei der Polizei ist. Charlie tut, was er kann, um seiner ihm entfremdeten Tochter den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Bella erinnert sich nur noch dunkel an Jacob Black (Taylor Lautner, Im Dutzend billiger 2) einen Freund aus Kindertagen, der jetzt im Indianer-Reservat zur Schule geht, sonst kennt sie so gut wie niemanden.

In der High School sind zwar alle nett zu Bella, doch hier ist sie eben eine Sehenswürdigkeit, sie ist Die Neue. Die ruhig Bella passt nicht unbedingt zu der gackernden Jessica (Anna Kendrick, demnächst: Elsewhere, The Marc Peace Experience) oder Angela (Christian Serratos). Die Jungs überschlagen sich schier, allen voran Mike (Michael Welch, All the Boys Love Mandy Lane). Bella interessiert das alles nicht.

Das einzig Interessante ist der gutaussehende Edward Cullen (Robert Pattinson, Harry Potter und der Feuerkelch, demnächst: Little Ashes) - doch der scheint auch der Einzige zu sein, der sich nicht für Bella interessiert, ganz im Gegenteil. Es dauert eine Weile, bis die beiden zusammenkommen und Bella hinter Edwards Geheimnis kommt: Edward ist ein Vampir, genau wie seine Adoptivelter und -Geschwister. Die gesamte Familie verzichtet allerdings darauf, sich von Menschenblut zu ernähren. Edward ist fasziniert von Bella, da sie die einzige ist, deren Gedanken er nicht lesen kann. Aber sie ist eben kein Vampir, sie ist verletzlich, sie ist sterblich. Durch eine Beziehung mit ihr würde er sie ständigen Gefahren aussetzen...

Bella sieht darin kein Problem, doch Edward macht sich Sorgen. Was, wenn er die Kontrolle verliert? Was, wenn eines seiner Geschwister die Kontrolle verliert, zum Beispiel Jasper (Jackson Rathbone, demnächst: Hurt, Dread, The Last Airbender - Legend of Aang), der seinen Blutdurst noch nicht so gut unter Kontrolle hat? Hinzu kommt noch die sich nähernde Bedrohung -- der Vampir James (Cam Gigandet, TV: O.C. California, Kino: The Fighters, demnächst: The Unborn, Pandorum).

Wer erwartet, Twilight sei ein Vampir-Horror, der liegt natürlich völlig falsch. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward, zwischen dem Vampir und dem Menschen. Derzeit (wieder) ein äußerst beliebtes Thema - im TV lief unlängst die Serie Moonlight, demnächst folgt bestimmt bzw. hoffentlich auch bei uns True Blood, und im Kino können wir uns zur Zeit auch noch über einen der besten Filme überhaupt freuen, die Adaption des schwedischen Bestsellers So finster die Nacht (Kritik folgt).

Twilight ist Klassen entfernt vom fabelhaften So finster die Nacht, keine Frage, und trotzdem hat es einen ganz eigenen Charme. Vielleicht sind es gerade die Mängel, die dieses außergewöhnliche und mit Spannung erwartete Projekt irgendwie liebenswert machen. Die Filmemacherinnen brachten wenig Erfahrung mit und das Budget war mit $ 37 Millionen für einen derartigen Film eher niedrig. Das entschuldigt allerdings nicht das grausige Make-Up, oder ein paar Szenen, in denen Rathbone aussieht und sich bewegt, als wäre er sehr nah mit Edward Scissorshands verwandt. Auch Cam Gigandet übertreibt, als er Bella zum ersten Mal vor sich hat.

Was gut funktioniert ist die Teen-Romanze als solche, die "erste Liebe" für Bella und auch für Edward, der noch dazu Angst hat, sich mit einer Menschenfrau einzulassen. Den Zynismus muss man dafür natürlich an der Tür abgeben, aber das versteht sich ja eh' von selbst.

(Beabsichtigter) Humor ist dünn gesät, aber durchaus vorhanden. Zum Beispiel wenn Edward ganz frustriert ist, weil er Bellas Gedanken nicht sehen kann. Willkommen im Club, will man da sagen, warum soll's dir besser gehen als uns?

Die Aufnahmen in der Natur sind stimmungsvoll, auch wenn Hardwicke manchmal gefährlich nah an der Grenze zum süßen Kitsch entlangschliddert. Ich hätte mir eine etwas "erwachsenere" Perspektive gewünscht, mehr 17 als 13. Gedreht wurde übrigens in den landschaftlich atemberaubend schönen Staaten Washington und Oregon.

Die Figur der Bella ist mir oft etwas zu ruhig, fast komatös. Kristen Stewart muss viel mit ihren Blicken arbeiten, etwas anderes bleibt ihr mangels Dialog fast nicht übrig. Was man ständig im Hinterkopf behalten muss: Meyers Vampire verfügen alle über die "Macht der unwiderstehlichen Anziehungskraft".

Für die Sequel Twilight 2 - New Moon wurde ein neuer Regisseur verpflichtet, der auch das bereits fertige Drehbuch von Melissa Rosenberg überarbeitet (Bericht). Twilight 2 soll schon Ende des Jahres in die US-Kinos kommen, wollen hoffen, dass es diesmal einen globalen Kinostart gibt.

Bekanntlich hat Robert Pattinson auch zum Twilight-Soundtrack beigetragen, der in den USA die Charts gestürmt hat. Hier kann man auch 'reinhören: Twilight - Soundtrack inkl. Poster

Twilight - Biss zum Morgengrauen -- deutscher Trailer (1:31)



Twilight - Biss zum Morgengrauen -- Genre: Drama/Vampir-Romanze -- FSK: ab 12 -- deutscher Kinostart: 15.01.09 (Previews und Sondervorstellungen ab 12.01.)
Drehbuch: Melissa Rosenberg, Adaption, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephenie Meyer
Regie: Catherine Hardwicke (Thirteen)

Twilight Cast:
Bella Swan - Kristen Stewart
Edward Cullen - Robert Pattinson
Charlie Swan - Billy Burke
Jacob Black - Taylor Lautner
Jasper - Jackson Rathbone
Emmett - Kellan Lutz (Prom Night, TV: 90210)
Rosalie - Nikkie Reed
Alice - Ashley Greene
Dr. Cullen - Peter Facinelli (TV: Damages)
Esme Cullen - Elizabeth Reaser (TV: Dr. House, demnächst Kino: Against the Current)
James - Cam Gigandet
Mike - Michael Welch (All the Boys Love Mandy Lane)
Eric - Justin Chon
Jessica - Anna Kendrick
Angela - Christian Serratos

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich fand die Kritik und die Informationen zu dem zweiten Teil der Verfilmung (der neue Regisseur ist doch super... about a boy war toll) sehr gut. Mir sind genau die gleichen Sachen beim ersten Teil aufgefallen. Ich fand Rosalie überhaupt nicht passend. Sie sieht nicht annähernd aus, wie aus einer früheren bzw. anderen Zeit. Allein schon weil sie bei "13" die obercoole Teenibraut gespielt hat. Mit braunen Haaren vorallem. Das blond und die helle Haut wirkt einfach nur seltsam. Ich fand den Darsteller des Edward überzeugend, obwohl es war ist, dass er auch nicht so "alt" wirkt. Mir hat vor allem die Szene mit dem Blut gefehlt (in der Bella im Biounterricht in Ohnmacht fällt) weil die Szene mir sehr gefallen hat. Ansonsten kann ich nur sagen vielen dank für die vielen Informationen und die geistreiche Kritik. Jetzt kann ich mich auf den zweiten Teil freun!!!